Hallo zusammen!
"Altertümliches Urheberrecht behindert Ausbau der europäischen Digitalbibliothek" - das dürfte Wasser auf die Mühlen der Piraten sein... aber auch die EU-Kommission will handeln: http://www.golem.de/0908/69425.html
Halte ich im Prinzip für eine gute Sache, solange es sich um sachlich-maßvolle Schritte handeln. Fatal fände ich, wenn das Urheberrecht als solches und als Ganzes in Frage gestellt würde. Dann entsteht in Zukunft überhaupt nichts mehr, weil es sich wirtschaftlich nicht mehr lohnt kreativ zu sein.
CU
Olaf
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Jo, die wollen das urheberrecht umgestalten. Am ende wird es daraufhinauslaufen, dass dem Endnutzer noch weniger rechte bleiben...
Der Artikel liest sich aber eher so, dass das Problem allzu restriktiv gehandhabter Urheberrechtsbestimmungen inzwischen von der Politik erkannt worden ist und dementsprechend gehandelt werden soll - Verschärfungen gab es in den letzten ca. 7 Jahren genug.
Aber warten wir's ab, was die EU-Kommission verhackstückt - wahrscheinlich verläuft das eh im Sande, weil zu mächtige Interessen dagegenstehen.
CU
Olaf
ich weiss, ich hatte den artikel gestern gelesen, und genau dieses "weniger restriktionen wollen" macht mich stutzig... warum sollte man plötzlich gegen den trend der letzten jahre arbeiten wollen?
Abgesehen davon, wenn ich mir den Gesetzgebungsprozess, speziell im Deutschland des 21. Jahrhunderts, so anschaue, dann fällt mir auf, dass verdammt oft sehr gute Gesetzesideen kommen, irgendwer was dagegen hat, und man am ende ein Gesetz mit 7 Büchern anhang zu ausnahmen und kompromissen hat, die das gesetz total unnötig, oder entgegen der ursprünglichen idee wirken lassen. Bestes Beispiel hierfür war afaik Harz IV, welches arbeitslose in die arbeit treiben sollte, mit dem endresultat, dass mancher mehr kriegt als vorher, bzw mehr als wenn er arbeiten würde.
Dementsprechend wenig vertrauen habe ich in die Gesetzgebung, gerade wenn es um urheberrechte geht, denn hier ist die MAFIA mit ausreichenden anzahlen an Lobbyisten vertreten.
http://www.golem.de/0909/69503.html
Und da gehts auch schon los. Was die EU will, versucht die Bundesregierung an anderer Stelle zu verhindern.
*2 cent einwerf*
Wenns nach mir geht würde jede, nach dem Deutschen Gesetz so genannte, Schrift 10 Jahre nach dem Ersterscheinen für private Nutzung frei kopierbar werden und etwaige Kopierschutzmaßnahmen dürfen umgangen werden.
Wenn jetzt also Spiel XYZ am 9.9.1999 herausgegeben wurde darf es ab jetzt für private Zwecke frei kopiert werden, wer damit Geld machen will muss sich immer noch eine Lizenz einholen.
10 Jahre kommen mir ehrlich gesagt arg kurz vor... ich halte es ohne weiteres für denkbar, dass bestimmte Werke auch nach Ablauf dieser 10 Jahre ihren Schöpfern noch Geld einbringen. Bestes Beispiel: Pop-Musik aus den 80ern, die immer noch auf vielen Radiostationen rauf und runter gedudelt wird, gerade so als gäbe es nichts Neues mehr.
Prinzipiell bin ich aber bei dir, wenn es um eine Verkürzung der Schutzfristen geht. 70 Jahre nach dem Tod des Autors - das ist Wahnsinn! Da hat ja die Erbengemeinschaft bald mehr davon als der Urheber selber. Die Wahrheit liegt also irgendwo dazwischen, so ab 20 Jahre aufwärts.
Hier sollte auch nach Art des Werkes differenziert werden. Ein Computerspiel ist nach 10 Jahren hoffnungslos veraltet - ein Musiktitel oder ein literarisches Werk dagegen kann auch nach einem Vierteljahrhundert noch "aktuell" sein...
CU
Olaf