Hallo zusammen,
möchte meinen Eltern (beide erst ü50!) das Internet und dessen Nutzen näher bringen. Bislang waren sie per 56k-Modem online und nur Vater surfte ab und an. Alles was ich ihnen zeigen wollte und was evt. von Nutzen sein könnte, scheiterte an der lahmen Verbindung. Email war bislang nicht wirklich ein Thema und ein Fax hats auch.
Email wird aber nun ein Thema und auch schneller surfen möchten sie. Aber wie und wo? Und was hat es mit Google-Earth auf sich? Jetzt haben sie DSL und es stehen ihnen alle Möglichkeiten offen. Aber sie kennen sie nicht und ich weiß nicht wie ich es ihnen nahebringen kann. Erkläre ich es ihnen ist es zuviel des guten und sie vergessen es schnell wieder. Besorge ich kleine Ratgeber muß man die ja lesen. Gleiches gilt für selbst gemachte und bebilderte Anleitungen. Fazit: Sie haben zwar Interesse am Internet und seinen Möglichkeiten, aber es fehlt ihnen noch an Zeit und Lust in der Praxis zu bleiben. Sie möchten keine großen oder kleinen Anleitungen, alles soll möglichst per Mausklick funktionieren. Aber wie soll ich es ihnen nahe bringen? Oder besser was?
Zur mögl. Anwendung stehen z.b.
Email
Chat
interessante Links
Google & Wikipedia
und Webanwendungen wie Google Earth
Habt ihr da ähnliche Erfahrungen und welche Lösungen habt ihr gefunden?
Für mich wäre auch denkbar, dass ich ihnen eine Internet-Oberfläche als Webseite bastele, die via ActiveDesktop einen alt. Desktop präsentiert, ähnlich wie beim eeePC. Also nur noch auf EMAIL klicken und schon startet Outlook usw. Aber auch das will beherrscht sein. Zuviel Automatismen sind zwar eher kontraproduktiv aber wären ja erst mal hilfreich. Oder eine Faq-Liste erstellen: z.b. wie lade ich ein Programm herunter, wie speichere ich ein Bild ab usw.
Sie möchten das Internet ja nutzen aber es mangelt an der Ambition sich genügend damit auseinander zu setzen. Für mich wiederrum ist es eine Herrausforderung es ihnen so leicht wie möglich zu machen. Deshalb frage ich mal in die Runde welche Mittel und Wege ihr empfehlen könnt.
Danke & Gruß
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Bei mir ist es umgedreht, bin 55 und muss eher meinen Kindern was erklären.
Wobei ich zu Ehrenrettung Deiner Eltern sagen muss, das ich im IT Bereich beruflich tätig bin.
Aber Dein Problem kann ich nur allzusehr nachvollziehen, da es mit Otto-Durchschnitts-User in meiner Firma ähnlich ist.
Wenn natürlich sämtliche Ambitionen fehlen, dann wirst Du Dich vergeblich mühen.
Richte ihnen einen Rechner ein, installiere die benötigten Programm, lege die Icons auf den Desktop und zeige ihnen wie die Bedienung geht. Falls Du ein Windows BS einsetzt, installiere die Standardschutzmaßnahmen und kontrolliere das System regelmäßig auf Schädlingsbefall.
Kann mich REPI da nur anschließen - inkl. der Tatsache, dass auch ich zur älteren Generation gehöre, die beruflich im IT-Bereich tätig ist.
Um es kurz und knackig auf den Punkt zu bringen:
Etwas können wollen, ohne die innere Bereitschaft, sich das zu erarbeiten, funktioniert nicht.
Und viele Menschen haben mit dem Lernen abgeschlossen, sobald sie Schule, Uni und Lehre hinter sich gebracht haben.
Gruß
Shrek3
Hi!
Mein Vater hat das (auch über 50) - nicht lachen - mit AOL und der AOL-Software hinbekommen. Erst per Modem, später per DSL.
Bei meinem Vater kam aber wenigstens dazu, dass in den letzten Berufsjahren dann doch der PC im Amt Einzug gehalten hat und daher Emails auch beruflich gefordert wurden (ein Vorteil, wenn etwas Druck dahinter steckt, da man doch Neues lernen MUSS).
Im Prinzip dient AOL aber nur als einfaches Portal über das man Emails abrufen und schreiben konnte und das den Browser mit intigriert hatte. Ich denke, dass bekommt man auch anders hin.
Man muss den Leuten allerdings den Rechner quasi fertig einrichten, d.h. den Emailaccount im Emailprogramm einrichten und die wichtigsten Programme auf das Desktop legen. Einen Link zum Schreibprogramm auf das Desktop packen (dass das OpenOffice ist, braucht man nicht zu erwähnen, genausowenig den Unterschied von Firefox zum InternetExplorer).
Der Drucker muss gegebenenfalls ebenfalls betriebsbereit installiert werden. Mein Vater wollte dann recht schnell auch einen Scanner.
Du wirst vieles häufiger erklären müssen, aber dann klappt es irgendwann von selbst. (Ich hab' allerdings gut reden, ich wohne 300km weit weg und mein Bruder nur 50km. Ergo hat er die "Ausbildung" übernommen. ;-) )
Kurz gesagt: man muss alles erklären und aufbauen, wie bei jedem anderen Anfänger auch, dem man hilft. ;-)
Bis dann
Andreas
Das klappt auch bei einem Ü 60 und inzwischen 78 jährigen Elternteil, der sich zur Rente mit dem Internet angefreundet hat. PC war vorher schon da, aber ohne Internet.
Motivationsschübe kann es auch bei Internetrecherche zu Hobbys oder Interessengebieten geben. Mein Vater hat erst seit einem 1/4 Jahr DSL - ho jetzt macht ja auch video online Sinn oder eben Google Earth oder Onlinemusikspartenradio. Neugier hat auch viel mit Motivation zu tun - ja was soll ich denn nun mit dem Internet machen. Von Klatsch und Tratsch online bis zu Blumenpflege, Kochen oder Heimwerkertips online ist doch alles möglich. Also was finden, womit sich die Betroffenen auch "offline" beschäftigen und dann über Suchmaschine mal online schauen was es so dazu gibt.
wozu braucht man das Internet?
nur weil diverse Behörden, Eingabehilfen und Rechtsbelehrungen als zwingend beigelegt betrachten? Nö als Sohn ist das doch deine Aufgabe, sonst braucht kein Mensch das I-net!
MfG
Liberté
;~|
Das sag mal besser nicht meinem Nachbarn. Der hatte sich mit Eintritt ins Rentnerleben den ersten Computer zugelegt. Internet kam dann auch bald hinzu, und irgendwann DSL. Heute nutzt er das gerne zur Planung und Buchung von Reisen, Online-Shopping und Online-Banking. Inzwischen müsste ich wohl nur noch kommen wenn der Computer Rauchzeichen gibt ;-)
Gruß
Borlander
Hm - ich habe mir erst als ich Rentner wurde, einen PC zugelegt, um das Gehirn nicht einrosten zu lassen. Hab mein Leben lang gelernt. Mehr oder weniger Nützliches.
Wenn es allerdings nicht mehr funktioniert mit dem lernen, weil man sein Leben lang sein Gehirn nicht trainiert hat, dann wird es schwer sein, die Neuronen wieder aktiv werden zu lassen. Ich habe einer sehr guten Bekannten vergeblich versucht, den PC und das Internet zu erklären - sie begriff es nicht, was der Unterschied zwischen linker und rechter Maustaste ist.
Das Einzige, was sie schafft, ist Moorhuhn zu spielen...
Es ist hier wie mit allem - wenn man es will, dann wird es was. Man muß selbst überzeugt sein, das man mit dem Rauchen oder Trinken aufhören will - dann erst klappt es. Nur mal als Beispiel.
Haben Deine Eltern nichts, wo sie sonst erst umständlich Informationen einholen müssen? Und Du es sehr viel leichter am PC per Internet erreichen kannst? Zug- oder Busfahrplan zum Beispiel? Veranstaltungspläne? Öffnungszeiten des Arztes? Berichte über die "hochedlen" Kaffee- Fahrten- Anbieter, bei denen man in einer Tour alles mögliche als Hauptgewinner gewinnt (gewinnen könnte)?
Das könntest Du doch dann schon ein bischen vorbereiten und geschickt präsentieren?
Jürgen
Hättest ihr einen Apple-Computer besorgen sollen. Da gibt es dieses Problem nicht ;-)
Davon hab nun wieder ich keine Ahnung...
Jürgen
Bei Apple gab es lange Zeit nur eine Maustaste ;-)
Eine Apple-Maus:
Gruß
K.-H.
Hm. Eigenartig!
Gefällt mir nicht.
Nö, ich bleib bei meiner guten Logitech mit jede Menge Tasten...
Von denen ich sowieso nur 3 benutze.
Das bedeutet aber nicht, das ich Apple und Apple- Mäuse hasse, ok?
Damit gleich diesbezüglichen Behauptungen begegnet wird.
Obwohl ich gegen derlei Behauptungen weder was machen kann - noch will.
Jürgen
Warum sollen die den Umgang mit dem Computer oder dem Internet lernen "müssen"? Nur, weil du das so toll findest?
Wenn kein Bedarf da ist, dann kannst du machen, was du willst - da wird dann nichts draus. Vielleicht gehen sie ja lieber im Wald spazieren. Oder sie beschäftigen sich lieber mit den Enkelkindern. Oder sie gehen einfach viel lieber shoppen und essen ein Eis in der Eisdiele. Oder sie lesen ganz einfach mal gerne ein Buch und holen sich die benötigten Informationen ganz altmodisch (aus deiner Sicht wahrscheinlich) aus der Zeitung oder Magazinen wie dem Spiegel etc.. Internet oder die Computerei im Allgemeinen ist doch nicht alles oder gar lebenswichtig. Man muss sich doch nicht unbedingt damit beschäftigen, es geht auch heute noch ohne diese Technik und es gibt durchaus noch andere Hobbys!
Wenn sie Interesse daran hätten, dann würden sie sich wahrscheinlich von allein mit dir in Verbindung setzen und dich darum bitten, ihnen zu helfen. Aber denen um jeden Preis etwas nahe zu bringen, wo sie kein Interesse dran haben.....?!?!
Nur zur Info: Ich bin selber 62, nur damit du weißt, dass ich nicht zu den Jungspunden gehöre!
Gruß
K.-H.
Ich, als 59 jähriger ( warum sind in diesem Forum eigentlich so viel alte Säcke:-))? ) sehe das ähnlich wie Heinz, obwohl ich zugeben muß, daß es nicht schlimm wäre, den älteren Menschen zumindest die Berührungsängste zu nehmen, alles andere käme dann u.U.von allein. Die neuen Techniken würden gerade älteren Menschen das Leben leichter machen, vor allem, wenn sie in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Online-Shopping, Online-Banking und das Ausfüllen von Formularen auf den Webseiten von Ämtern und Krankenkassen wäre eine große Erleichterung. Per Email könnte Kontakt zu Freunden und Familie gehalten werden. Aber ich kann halt nicht bei jedem älteren Menschen bezüglich Computer Neugier oder Probierfreude vorraussetzen.
Überlassen wir es also jedem selbst, wie er seine grauen Zellen auf Trab hält. Für mich persönlich ist der PC nicht alles. Solange wie ich kann halte ich mich an das "Wilhelm Busch - Motto": Drum Mensch sei weise, reise, reise.
Grüße
Archaeopteryx
<sarkasmus>
Weil die die jungen Säcke nicht mehr richtig schreiben können ?
</sarkasmus>
Kurs oder mehrere an der Volkshochschule zu besuchen.
Erstens sind die Leute da ausgebildet in der Erwachsenenbildung, und zweitens lernen Sie da von Anfang den richtigen Umgang (nichts gegen Dich persönlich).
nuja, wenn man das Ganze mal von einem anderen Standpunkt aus betrachtet -
Wohnte ich noch bei meinen Eltern und benötigte deren Erlaubnis für eine derartige Internet- Anbindung - und vielleicht gar noch, das selbige den monatlichen Obulus entrichten, dann würde ich auch alles Mögliche und noch ein bischen mehr dafür tun, diese zu überzeugen!
Sollte verständlich sein.
Jürgen
Ich muss mich meinen Vorpostern vollinhaltlich anschließen; wenn das Interesse ( vor allem aber der Lernwille ) nicht von deinen Eltern ausgeht, dann wird das wahrscheinlich nie etwas Gescheites.
Gehöre selbst auch zu den ü-50igern - und wenn ich da so in meinem Bekanntenkreis rumhöre, immer wieder das gleiche. Es soll alles auf Knopfdruck gehen - so wie derjenige es will, aber die Bereitschaft, sich mit der Materie auseinanderzusetzen, die ist sehr oft nicht vorhanden. Am ehesten geht es noch über die Schiene ihrer jeweiligen Hobby, da kann man dann ev. noch etwas "Schmackhaft" machen.
Hoppla- soviele Antworten! :-)
Tja also... Email wird verstärkt zum Thema. Mit einem reinen Text wird es bald schon nicht mehr getan sein. Also auch Anhänge versenden, CC und BCC und was alles so dazugehört. Das scheitert es schon an den Basics, z.b. ein Foto aus irgendeinem Ordner anzuhängen usw. Geschweige denn der Umgang mit Outlook. Das Problem ist also schon dass der Umgang mit Windows, dem Explorer usw. noch reger Nachhilfebedarf. Allein schon das ganze Fachchinesisch. Da scheitert es schon schnell wegen der vielen neuen Begriffe.
Hobbies bzw. Interessen- das ist so eine Sache. Sie haben da praktisch nix. Okay, Rezepte usw..., vielleicht frage ich einfach mal was sie meinen was das Internet für SIE tun kann? Vielleicht kommt man der Sache dann näher und kann sie so praxisnah bzw. objektorientiert begleiten. Z.b. bei einem Versandhaus online einkaufen.
Problem ist auch der Standort des PC im Keller. Da mag sich Mutter kaum aufhalten. Besser wäre er im Gästezimmer aufgestellt.
Sie möchten ja gerne das Internet und seine Möglichkeiten kennenlernen (und nebenbei den PC), scheuen aber das lernen. Zu einem VHS-Kurs oder kleine Ratgeber lesen bekomme ich sie nie ;-). Sie wollen es wenn selbst lernen, mit meiner Hilfe und nur häppchenweise. Und ich überlege wie ich es ihnen so einfach wie möglich machen kann. Habe auch schon überlegt ihnen einen praxisnahen Fragenkatalog zu erstellen. Nach dem Motto- jemand kündigt tel. eine Email an. Wie kommt nun da dran? Also alles anhand konkreter Beispiele die mehr oder weniger oft vorkommen. Da wir weiter auseinander wohnen und es per Telefon fast unmöglich ist, bin ich auf schriftl. Hilfestellungen angewiesen. Und leider können sie diesbezüglich auf keinen anderen zugreifen.
Sicher werden sie das Internet (und somit den PC) zukünftig häufiger benutzen und mit ein bisschen Routine lernt man ja auch schon etwas. Nur muß man da erstmal hinkommen.
Wenigstens ist nun eine gescheite Fernwartung via Team-Viewer möglich ;-)
Vielleicht hat ja noch jemand eine Idee, wie man viel Wissen im kleinstmöglichen Häppchen unterbringt...
Danke & Gruß
Für den Anfang ist es wahrscheinlich am sinnvollsten, wenn du zusammen mit deinen Eltern konkrete Einzelaufgaben am PC löst, z.B. Wie verschickt man ein Foto vom Enkelkind per e-mail, wie findet man im Internet den aktuellen Bus- oder Zugfahrplan, wie kauft man online einen Ersatzfilter für die Dunstabzugshaube (oder irgendwas anderes, das man nicht so ohne weiteres im Supermarkt um die Ecke findet). Ich glaube, die meisten Leute lernen den Umgang mit dem Computer auf diese Weise, indem ihnen ein Bekannter oder jemand auf der Arbeit zeigt, wo man draufklicken muß, um einen Brief zu schreiben.
Die Volkshochschule würde ich nicht voreilig abschreiben, und zwar aus zwei Gründen: erstens bieten die oft einen sogenannten "Computerführerschein" an, bei dem man genau diese scheinbar so selbstverständlichen Grundlagen lernt, die vielen Leuten oft unklar sind, wie Linksklick, Rechtsklick, Doppelklick, Drag & Drop, wozu ein Datei-Explorer gut ist und warum man zum Ausschalten den Start-Button anklicken muß... Zweitens haben sie dort die Chance, gleichgesinnte zu treffen, bzw. Leute ihrer Altersklasse, die ebenfalls die Grundlagen der Computerei lernen wollen, und da dürfte die Gruppendynamik die Motivation, sich mit der Teufelsmaschine zu befassen, deutlich verstärken. Last not least dürften sie bei den anderen Kursteilnehmern auch praktische Hilfe finden, so daß sie dich nicht bei jeder kleinsten Kleinigkeit um Rat fragen müssen.
Daß der Rechner aus dem Keller muß, hast du ja selbst schon richtig erkannt: je angenehmer und leichter es ist, sich mal eben vor den Rechner zu setzen, desto besser.
HTH