Ich kann es fast selbst nicht glauben, aber ich schreibe hier keinen Scheiss!
Ich wohne in Köln, PC AMD Standard, keine Radio- oder TV Karte, Arcor DSL.
Wenn ich meinen PC ausschalte, den Netzstecker (in 8fach Leiste) aber nicht ausschalte, läuft über mein 5.1 System Radio Finnland und die Finnen texten mich zu...
Das ist kein Witz! Kann mir das jemand erklären?
horst26 OWausK „Ich bin wirklich nicht bekloppt, aber lest selbst...“
Hallo OWausK,
du musst nicht gleich die Typen in den weissen Turnschuhen rufen. Irgendein Kabel deines Sondsystems bildet mit der Eingangskapazität der Aktivboxen einen Schwingkreis. Der liegt halt zufällig in Resonanz mit einem finnischem Sender. Bei uns in Bayern waren mal Radio Prag und Radio Vatikan sehr beliebt. Nun aber zur Abhilfe. Geh in den nächsten Elektronikladen hol dir 2 oder 3 Ferrit-Ringkerne (für Lautsprecherweichen), steck immer nur ein Anschlusskabel mit 2-3 Wicklungen durch. Welches Kabel und wieviel Wicklungnen musst du testen. Wenn du ein altes PC-Netzteil hast, da sind auch Ringkerne drin. Runde Dinger mit einem Loch in der Mitte, und einigen Wicklungen Kupferdraht. Evtl. bekommst dus beim PC-Händler auch geschenkt. Viel Erfolg
horst26
Dr. Hook OWausK „Ich bin wirklich nicht bekloppt, aber lest selbst...“
Hi,
habe mal recherchiert.
Bei Radio Finnland ist zu lesen:
"Gesendet wird durchgehend auf Kurzwelle 9630 kHz/31m und ab 20 Uhr MESZ zusätzlich auch auf 6120 und 11755 kHz."
Das ist dann also:
11755 kHz = 25m-Band
9630 kHz = 31m-Band
6120 kHz = 49m-Band
Dies sind alles Kurzwellenbänder. Und hier wird mit überwiegend sehr hohen Sendeleistungen gearbeitet. Meist im dreistelligen KW-Bereich.
Horst26 hat da schon gute Vorschläge zur Problemlösung erarbeitet.
Es ging aber auch um die Erklärung des Phänomenes.
Das mit der Resonanzfrequenz kommt so schon hin. Dann benötigt man noch ein Bauelement das als Detektor (HF-Gleichrichter) fungiert. Generell eignet sich dazu nahezu jedes Bauelement mit einer nichtlinearen Kennlinie. Bei den vielen Halbleitern in einem PC braucht man da nicht lange zu suchen. Dann noch eine Kapazität zur Glättung, und fertig ist ein Diodenempfänger.
Nun fehlt da aber noch etwas. Mit einem Diodenempfänger kann man normalerweise nur bei sehr großen Empfangsfeldstärken und auch dann nur über Kopfhörer Radio hören.
Um einen Lautsprecher richtig zu betreiben, reicht es jedenfalls unter keinen Umständen.
Es können also allenfalls nur ganz, ganz leise Stimmen kommen.
Die Aktivboxen sind doch sicher ausgeschaltet, - oder?
Wäre das Soundsystem im PC drin, sodaß man nur noch Lautsprecher (Passivboxen) anzuschließen bräuchte, dann hätte ich eine Erklärung dafür. Aber von solch einem Soundsystem hätte ich noch nie gehört.
cu
Dr. Hook
OWausK Nachtrag zu: „Ich bin wirklich nicht bekloppt, aber lest selbst...“
Erstmal Danke für die Antworten!
@Dr.Hook:
Es handelt sich um ein 5.1 Aktiv System von Medion. Alle Geräte werden mit Spannung versorgt (über zentrale Steckerleiste), sind eingeschaltet, der PC ist aber in StandBy.
Also der Zustand, bevor man den Switch am PC betätigt.
Das Phänomen ist jetzt seit ca. einer Woche vorhanden, hat sich bis vorgestern aber nur als Rauschen dargestellt. Als dann aber kurzzeitig Stimmen zu hören waren, habe ich rum probiert und festgestellt, dass halt über die Frontspeaker das Radio drauf habe (natürlich leise, ich habe mal das Volumen aufgedreht, um entsprechend hören zu können).
Habe nun gestern noch überlegt und dann den Wetterbericht gesehen...
Dort war die Rede davon, dass inzwischen in ganz Deutschland ein geschlossene Schneedecke herrsche.
Kann es sein, dass diese Wetterbedingungen die ganze Sache beeinflussen? Ich meine, ob die Radiowellen durch Reflektion an der Schneeoberfläche am Boden "weiter" geleitet/gesendet werden, als für gewöhnlich. Ich dachte dann an weniger Verluste pro Strecke...
Würde mich über eine fundierte Antwort freuen.
horst26 OWausK „Ich bin wirklich nicht bekloppt, aber lest selbst...“
Hallo OWausK,
das mit dem Wetter hat schon was. Das spielt sich aber mehr in der Stratosphäre ab. Bei bestimmen Wetterlagen werden dort hochfrequente Wellen stärker reflektiert. Es kommt dann zu sogenannten Überreichweiten. Wenn du mehr darüber wissen willst, ruf beim WDR an.
Ein anders Problem sind Aktivboxen im Kunststoffgehäuse. Da gibt es keinerlei wirksame Abschirmung gegen Hochfrequenz. Bei der Konstruktion wird auch gespart, mit Bauteilen im Wert von 10 Cent könnte man die Dinger HF-fest machen.
mfg
Horst
martinwst OWausK „Ich bin wirklich nicht bekloppt, aber lest selbst...“
@dr hook
kannst Du mal deine Idee dazu ausfuehren.
Ich hab so ein aehnliches Problem, allerdings ist es bei mir Fernsehton (ich glaub kika).
Und dann auch relativ leise (Lautsprecher vom Monnitor), und nein, ich habe keine TV-Karte in dem PC !
greetz
martin
Dr. Hook martinwst „@dr hook kannst Du mal deine Idee dazu ausfuehren. Ich hab so ein aehnliches...“
Hi,
meine Idee die ich angedeutet hatte, wird wohl in diesem Fall nicht zum tragen kommen. Ich führe es mal aus.
Wenn ein PC-Netzteil im Standby-Modus ist, dann sollte eigentlich mur noch die +5VSB Spannung zur Verfügung stehen. Alle anderen Spannungen sollten abgeschaltet sein. Zumindest geht man davon aus.
In der Praxis ist dem nun aber manchmal absolut nicht so. Bei mir zum Beispiel, liegen auf der 12V-Schiene noch über 5 Volt an. Auf den anderen Spannungszweigen ( +5V, +3,3V ) entsprechend weniger. Die Belastbarkeit habe ich noch nicht getestet, - aber es reicht um Leuchtdioden zu betreiben und auch den GraKa-Lüfter mit Minimaldrehzahl rotieren zu lassen.
Ganz klar, daß dies eigentlich nicht der Fall sein dürfte. Ich meine auch, daß ich dieses Verhalten meines Netzteiles vor einem Jaht noch nicht beobachten konnte. Vermutlich hat sich inzwischen irgendwas im Inneren verändert. Solange aber sonst noch alles einwandfrei funktioniert, sehe ich noch keine Veranlassung das NT auszutauschen.
Mein Verdacht ging nun dahin, daß dieses abnormale Verhalten auch anderorts der Fall sein könnte. Gelangte dann diese 5V-Restspannung des eigentlich abgeschalteten 12V-Spannungszweiges auf einen als Verstärker wirkenden Schaltungsteil, so könnte damit durchaus sowas wie ein "Notbetrieb" möglich sein. In diesem Fall würde dann eine durchaus hörbare Lautstärke erzielt werden können. Ohne wirkliche Power zwar, - aber eben hörbar.
Da diese Möglichkeit aber nun anscheinend ausscheidet, habe ich es in meinem ersten Posting nicht mehr erwähnt.
Sollten bei OWausK jedoch die 5.1 Aktivboxen noch tätig sein, dann würde meine Theorie wieder greifen. Es ist leider noch nicht völlig klar beschrieben worden, ob diese Aktivboxen, die nach wie vor noch an der eingeschalteten Steckerleise hängen, noch über einen separaten Hauptschalter verfügen oder ob sie nach dem Einstecken ständig unter Strom stehen. Im letzen Fall würden sie natürlich Lautsprecherbetrieb des "Diodenempfängers" ermöglichen.
cu
Dr. Hook
rill OWausK „Ich bin wirklich nicht bekloppt, aber lest selbst...“
Eine einfache (und meist sehr wirksame) Lösung ist das Einziehen von Netzzuleitungen mit möglichst vielen Windungen in Ferritringe:
Solche Ferritringe gibt es z. B. bei Reichelt, die größeren Kaliber werden leider sehr schnell teuer.
Diese Ferrit-Klappkerne (kleines Bild) gehen im Prinzip auch, sind aber wesentlich weniger wirksam, da das Kabel mit knapp einer halben "Windung" durch den Kern geht.
Als Bastler greift man allerdings nur in seine Kiste und findet was Passendes ...
rill
The Wasp rill „Ferritringe“
Ist aber nur eine kleine Sammlung Ferritringe. ;)
Emily22 The Wasp „Ferritringe“
Nutzt aber auch nichts, wenn es sich um eine Direkteinstahlung in eine Rechnerkomponente handelt...
Bleibt nur zu hoffen, dass es ein wetterbedingter Effekt ist, Überreichweite z.B. und von selber wieder verschwindet
The Wasp OWausK „Ich bin wirklich nicht bekloppt, aber lest selbst...“
Laß das blos nicht die GEZ hören, die verlangen sonst für alles, was ein Kabel hat, Anmeldungen und Gebühren. ;D
