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Computerindustrieentwicklungsarbeiten

tenter / 6 Antworten / Baumansicht Nickles

Will einfach mal hören was ihr über die hardwareentwicklung für die nächsten 2 jahre prophezeit, zum beispiel wann kommen 4 ghz prozis raus(nur als beispiel)?? wie lange könnte man auf seiner karre fahren, wenn man sich jetzt das beste holt bis sie nahezu unbrauchbar wird.(also bis man spiele älter als 3 monate nicht mehr spielen kann. also august 2006 und man kann das im mai erschienene unreal 2k6 nichtmehr spielen weil die karre zu lahm ist.)

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gelöscht_15325 tenter „Computerindustrieentwicklungsarbeiten“
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Tendentiell liegen Leistungsprobleme bei PCs meist an den Grafikkarten, wenn es um Spiele geht.
Was die nächsten Jahre so ansteht?
Naja, wir stehen quasi gerade vor einem größerem Umbruch, wie damals zu Zeiten eines Pentium 1; damals waren Grafikkarten noch an den PCI Bus angebunden, das Gehäuse hatte das AT Format und Prozessoren saßen im Sockel 5 oder so.
Heute steht ein ähnlicher Wandel vor der Tür; PCI-Express wird AGP ablösen, BTX wird ATX ablösen, S-ATA dürfte bald die normalen IDE Platten ablösen und Intel wie auch AMD stellen demnächst auf andere Sockel um.
D.h. wenn du dir jetzt ein Highend System kaufst, kannst du davon ausgehen, daß du 2006 Komponenten dafür nur noch im Restpostenmarkt finden wirst (bei den Festplatten bin ich mir nicht ganz sicher, was die AGP Karten, ATX Gehäuse und Mainboards angeht, aber definitiv).
Man könnte jetzt zwei Dinge machen;
1.) Wem der Aufrüstwahn egal ist und keine Schwanzverlängerungen braucht, wartet einfach bis Herbst, wenn langsam die ersten dieser Technologien die bisherigen ersetzen. Schnäppchen dürften dann zu kriegen sein...
2.) Wer das Neuste vom Neuen braucht, wartet noch eine Weile und greift zu, sobald die neuen Komponenten auf den Markt kommen. Die CeBit dürfte da evtl. eine Schlüsselrolle spielen.

4Ghz Prozessoren dürften zum Jahreswechsel auf den Markt kommen, mehr prophezeien die Analysten für dieses Jahr nicht. Dennoch wollte Intel recht zügig die 10 Ghz knacken (Sinn sei mal dahingestellt). Zur Zeit laufen wohl die Vorbereitungen dazu; siehe der wenig performante Prescott PIV, welcher sehr schlechte Pro-Mhz Leistung liefert, aber von der Tendenz her sehr hoch taktbar ist (lange Pipelines), sowie sein bald folgender Refresh, welcher mehr Verdrahtungsebenen beinhaltet (ebenfalls höhere Taktraten möglich).
Auf 3DCenter gab es mal einen interessanten Artikel dazu; Intel strebt um alle Kosten hohe Taktfrequenzen an, egal wie schlecht die Pro-Mhz Leistung ausfällt, gemäß dem Motto "Mhz sells".
Im Widerspruch dazu zeichnet sich allerdings ein 2. Markt ab; silent Systeme mit hocheffektiven und sparsamen CPUs. Gerüchte im Web besagen, daß in absehbarer Zeit Pentium-Ms auch im Desktop PCs Einzug halten werden. Bei einer ähnlichen Pro-Mhz Leistung, wie es beim Athlon64 der Fall ist, dürften diese Prozessoren durchaus abnehmer finden, da sie verglichen zu AMD eine noch niedrigere Leistungsaufnahme haben.

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Olaf19 tenter „Computerindustrieentwicklungsarbeiten“
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> Computerindustrieentwicklungsarbeiten

Glückwunsch! Damit liegst du in der Statistik der längsten, je geposteten Wörter locker in den Top 5, nur knapp hinter Festplattenspeicherplatzverschwendungssucht *fg*.

So, nun aber zum Thema :-) So etwas ist immer schwer vorherzusagen. Die ersten 4-GHz-CPUs kommen wohl um die Jahreswende raus, vielleicht noch rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft, vielleicht doch erst 2005. Wenn du es genauer wissen willst, google mal nach Begriffen wie "Intel Roadmap", "AMD Roadmap", "Athlon Roadmap" o.ä.

Wichtiger ist *imho* die Frage, wie die Industrie mit den Problemen umgeht, die aus immer leistungsfähigeren Komponenten erwachsen. Was nützt mir ein 4-GHz-Prozessor, wenn er 120° heiß wird und die ganze Kiste zum Glühen bringt? Solange solche Fragen nicht befriedigend beantwortet sind, hat es keinen Sinn, immer weiter an der Schraube des Technologiewahns drehen zu wollen.

Ein neuer Standard wie "Balanced Technology eXtended" (BTX) ist nur eine Antwort auf die Frage, wie man mit einer derart brutalen Hitzeentwicklung am besten umgehen kann, nicht aber wie man sie im Vorwege vermeiden kann. AMD ist schon auf einem guten Weg, wenn ich mir die Entwicklung vom Palomino bis heute anschaue, und Intel könnte folgen, wenn es gelingt, die Erfahrungen aus den Mobile-Prozessoren auf Desktop-CPUs zu übertragen.

Abgesehn von solchen grundsätzlichen Überlegungen... was meinst du eigentlich mit "nahezu unbrauchbar"? Nur weil's irgendwann mal schnellere CPUs / Chipsätze / RAMs / GraKas geben wird, heißt das noch lange nicht, dass dein Rechner von heute dann weniger "brauchbar" sein wird. Sein Marktwert wird drastisch in den Keller gehen, schon richtig, obwohl - ein Grund mehr, ihn einfach zu behalten.

Die meisten von uns arbeiten doch schon heute mit Komponenten, deren Leistungsfähigkeiten sie nicht auch nur annähernd ausschöpfen können. Da verschimmeln -zig Gigabytes ungenutzt auf den Festplatten vor sich hin, da werden CPUs mit 3 GHz Leistung für Officeanwendungen eingesetzt, die der olle 233er Celeron in der Firma auch noch locker wuppt. Die Zeiten, wo man Überlegungen wie "Hätte ich doch die Grafikkarte X, dann wäre endlich Schluss mit dem Geruckel auf dem Bildschirm" anstellt, sind doch lange vorbei.

Deswegen - wenn ich dir eine Empfehlung geben soll, würde ich sagen, mache es so wie ich: Warte ab, bis ATXkomatible Komponenten langsam aber sicher vom Markt verschwinden und dir zum Räumungsausverkaufspreis nachgeschmissen werden. Dann einmal richtig zuschlagen und aufrüsten. Mit der Kiste kommst du locker etliche Jahre aus - bis dahin wird sich der BTX-Standard etabliert und etwaige Kinderkrankheiten überwunden haben, dass du bedenkenlos kaufen kannst - falls dir dein dann aktueller PC wirklich nicht mehr ausreichen sollte.

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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tenter Nachtrag zu: „Computerindustrieentwicklungsarbeiten“
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aber wann wird atx endlich anfangen zu verschwinden.? will nämlich nicht länger als bgis sommer mit dem rechnerkauf warten.

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Olaf19 tenter „aber wann wird atx endlich anfangen zu verschwinden.? will nämlich nicht...“
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Das kommt darauf an, wie lange die Übergangsphase dauert - kann sich sehr lange hinziehen, vielleicht ein Jahr, vielleicht mehr... Wenn du aber einen konkreten Anlass hast, deinen Rechner aufzurüsten bzw. neu zu kaufen, dann würde ich etwas ganz anderes empfehlen: Mach dich frei von all diesen strategischen Überlegungen, was kommt wann und was wäre dann wenn, sondern greif einfach zu wenn es so weit ist. Alles andere ist viel zu spekulativ; Gründe "ausgerechnet jetzt" nicht zu kaufen, sondern lieber noch etwas zu warten, gibt es sowieso immer.

Wenn du sowieso nicht vorhast, auf den neuen Standard aufzuspringen, ist es fast egal wann du kaufst - vielleicht sogar jetzt schon. Ich kann dir noch nicht einmal garantieren, dass ein ATX-Räumungsverkauf überhaupt stattfindet! Wer weiß, vielleicht sind ATX-Komponenten dann so knapp am Markt, dass sie sogar teurer verkauft werden - weil viele Leute so denken wie ich und auf das Auslaufen spekulieren...

Nein, ich denke deine Ausgangsposition ist schon ganz gut. Viel schwerer haben es die Leute, die unbedingt BTX-Teile haben möchten, weil sie nicht in eine veraltende Technologie investieren wollen. Die müssen mindestens bis zum Sommer warten, vorher ist noch nichts auf dem Markt. Die ersten BTX-Komponenten werden erstmal teuer sein (der sog. "Innovationsaufschlag") und möglicherweise mit Kinderkrankheiten behaftet. Wer hingegen noch ATX-Komponenten kauft, erhält eine Technik die "gut abgehangen" ist, dh sich über viele Jahre hinweg bewährt hat.

CU
Olaf

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tenter Nachtrag zu: „Computerindustrieentwicklungsarbeiten“
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also kann ich mit dem erscheinen des amd 64 fx 3800+ im mai beginnen meinen rechner zu kaufen und kann auch einige jahre auf dieser schiene mit atx fahren? sehr gut kommt mir mit doom 3 sehr gelegen

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Olaf19 tenter „also kann ich mit dem erscheinen des amd 64 fx 3800 im mai beginnen meinen...“
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Hmmm, bin jetzt nicht so der Spiele-Experte; wenn du eine für Doom3 & Co. geeignete Hardwarekonfiguration suchst, frag lieber mal auf dem Board Maximum Gamer nach. Ich kann dir zu dem Thema nur ganz pauschal sagen, dass eine flotte Grafikkarte dafür _noch_ wichtiger ist als eine pfeilschnelle CPU...

...mal aus dem Bauch heraus: Ein AMD 64 plus "aktuelle" Grafikkarte sollte dich über Jahre hinweg zufrieden stellen. Eher stellt sich die Frage, ob du deren Leistungspotential mit Doom3 oder womit auch immer überhaupt ausschöpfen wirst. Das einzige, womit du rechnen musst: Es kommt immer wieder neue Software auf den Markt, die immer wieder höhere Anforderungen an die Hardware stellt.

Heute kaum vorstellbar, aber wahr: Irgendwann wird auch dein super duper AMD 64 eine lahme alte Gurke sein - zumindest dann, wenn man sie in Relation zum aktuellen Softwareangebot setzt. Aber das wird 1. sehr lange dauern und 2. fragt es sich auch, ob man immer alles mitmachen muss, was die Software- bzw. Spiele-Industrie so ausheckt.

Und eines ist auch sicher: Für MS Office 2008, den Internet Explorer 11 und Nero 9 wird auch dein jetziger, unaufgerüsteter PC noch locker ausreichen. Kurz und gut: Ich würde die Frage, ob eine Aufrüstung ab Mai für dich sinnvoll ist, mit einem klaren Ja beantworten, aber hol dir ruhig noch ein paar andere Meinungen ein, speziell von Leuten, die sich in der "Spiele-Hardware-Szene" besser auskennen.

CU
Olaf

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