Wie bei Golem berichtet wird, soll Universal angeblich zu frei kopierbaren Musik-CDs zurückkehren. Hier geht es zu dem Bericht: Klick.
Meine Meinung: Vielleicht hat es dort (bei Universal) irgendwo Hirn geregnet :-))
Gruß
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Das ist doch mal was. Seit dem es den Kopierschutz gibt kaufe ich solche CD's nicht mehr, Da mein Diskman und mein Autoradio viele davon nicht mag.
Ich kaufe seither keine mehr, weil ich keine einzige davon mehr mag, ganz zu schweigen von der Medienindustrie.
Die merken es nun eben an der ausbleibenden Kohle, dass es so nicht geht.
In anderen Ländern ist der Unsinn schon längst wieder abgeschafft.
abwarten.
eine schwalbe macht noch keinen sommer und eine firma ist noch nicht "alle firmen".
...aber hoffen kann man ja mal. nun müssen nur die preise für cd´s wieder fair werden und die qualität der musik deutlich steigen...
;-)
Genau wie 'rigor mortis' und 'ich-kann-nichts' kaufe auch ich prinzipiell keine CDs mit Kopierschutz. Schließlich kauft man auch keinen vergammelten Fisch... und kopiergeschützte CDs sind nichts anderes als verdorbene Ware, wenn man einmal logisch zu Ende denkt.
Allerdings muss ich zugeben, dass es erst zwei, drei Mal vorgekommen ist, dass ich eine CD, die ich eigentlich gern gekauft hätte, wegen des Kopierschutzes im Regal stehen gelassen habe. Irgendwie habe ich immer das Glück, das die Sachen, die mich musikalisch am meisten interessieren, nicht kopiergeschützt sind - schräge, undergroundige England-Importe von Indie-Labels wie "Metalheadz" (Drum'n'Bass) zum Beispiel...
Mit der von garftermy angesprochenen Qualität ist es ein Teufelskreis: Je stärker die Umsatzeinbrüche am Musikmarkt, desto geringer die Risikobereitschaft der Industrie, d.h. je schlechter sich CDs im Allgemeinen verkaufen, desto weniger Geld wird in den "Aufbau" von Künstlern gesteckt, die diese Bezeichnung wirklich verdient haben. Je weniger aber die musikalische Individualität gefördert wird, d.h. je dominierender der Einheitsbrei wird, desto geringer wird allgemein die Bereitschaft, für Musik noch Geld auszugeben.
Ich weiß nicht, wie ihr das handhabt - wenn ich mir heute einen Tonträger kaufe, dann nur, weil ich mir sicher bin, dass ich diese Musik in einigen Jahren immer noch gerne hören möchte. So hab ich mir im Laufe der Zeit ein kleines, aber feines persönliches Musikarchiv aufgebaut. Wenn ich aber von vornherein weiß, dass ich mir den einen oder anderen Titel vielleicht 5, 6 mal anhöre und mir dann das Geplärre zu den Ohren raus kommt, soll ich mir dann immer noch eine CD anschaffen? Da ist es doch praktischer, das Stück als MP3 auf der Festplatte zu haben, dann kann man es im "Überdrussfall" jederzeit bequem in die Tonne kloppen und wertvollen Speicherplatz für lohnendere Objekte freigeben.
Aufgrund dieser Gegebenheiten halte ich die einseitige Verteufelung von Tauschbörsen und die pauschale Gleichsetzung ihrer Nutzer mit "Ladendieben" für pure Stimmungsmache. In den oben beschriebenen Teufelskreis hat sich die Musikindustrie selbst hineinmanövriert - nur sie selbst kann sich daraus befreien.
CU
Olaf
Moin Olaf!
Zu deinen Ausführungen passt diese Meldung sehr gut. Musste ich direkt dran denken, als ich diesen Satz von dir gelesen habe: "Je weniger aber die musikalische Individualität gefördert wird, d.h. je dominierender der Einheitsbrei wird, desto geringer wird allgemein die Bereitschaft, für Musik noch Geld auszugeben." Da geht es doch wieder darum, gute Künstler zu entlassen, die nicht zu dem "Einheitsbrei" gehören, und solche "Musiker" wie Yvonne Catterfeld, Andrea Berg und die Gruppe Oomph! werden als "zukunftsträchtige Künstler" und "positive Beispiele" bezeichnet. Das sagt doch wohl alles.......
Gruß
Moin Heinz,
da befindet sich Bertelsmann in "guter Gesellschaft" - bereits im April 2004 ist Warner Music mit zweifelhaftem Beispiel vorangegangen. Dazu hatte ich damals auf dem Newsboard etwas gepostet: http://www.nickles.de/thread_cache/537661526.html
Sehr positiv finde ich aber die Abkehr vom "Eintagsfliegen-Geschäft". Diese als "kultureller Wandel" bezeichnete neue Konzernpolitik ist zu begrüßen; es war schon abstoßend, wie in der Vergangenheit Menschen "verheizt" worden sind. Zu den genannten Beispielen:
- Yvonne Catterfeld: Stimmlich gar nicht übel. Was sie tatsächlich musikalisch drauf hat, wird sich aber erst dann zeigen, wenn sie sich aus den Fittichen von Dieter Bohlen gelöst hat
- Andrea Berg: kenne ich nur dem Namen nach... ist das etwa eine Schlager-Tante? *grusel*
- Oomph!: Zwar nicht mein Geschmack, finde ich aber nicht schlecht. Sehr rauher, erdiger Gitarren-Sound; kein Mainstream, aber kommerziell doch sehr erfolgreich und insofern ein positives Beispiel
Dass zwei Drittel der Künstler ihren Vertrag verlieren, klingt für sich genommen zunächst einmal nach einem schmerzhaften Einschnitt. Um endgültig beurteilen zu können, ob das wirklich einen Verlust für die Musikszene bedeutet, müsste man im Einzelfall sehen, wen es getroffen hat.
CU
Olaf
Ich kaufe Momentan gar keine CD´s. Und zwar aus dem einfachen Grund, dass es sehr wenig Musik gibt, die den Anschaffungspreis rechtfertigen würde. Und ich denke, es sollte genau das Gegenteil passieren mit den Tauschbörsen. Ich denke, dass die Meisten ihr Geld für eine gute Scheibe ausgeben würden trotz oder gerade wegen Tauschbörsen.
Die letzte CD, die ich gekauft habe, war "Train of Thought" von Dream Theater. Seitdem ist keine CD erschienen, die mich irgendwie interessieren würde.
Seit dem "Wir suchen den Superstar"-Hype sind die meisten Neuerscheinungen am neutralsten mit "akustischer Umweltverschmutzung" beschrieben.
So wird sich die Musikindustrie nicht retten können.
@Olaf wg. Yvonne Catterfeld: Was nützt eine annehmbare Stimme, wenn sie damit schauderhaft hirnlose Texte singen muss? :-)
> Was nützt eine annehmbare Stimme, wenn sie damit schauderhaft hirnlose Texte singen muss? :-)
Das stört mich noch am wenigsten - die hirnlose Musik nervt viel mehr ;-)
Hast du dir mal den HeiseBeitrag durchgelesen, den King-Heinz verlinkt hat? Demnach dämmert es nun bei Bertelsmann, dass dieses Superstar Gedödel keine längerfristigen Erfolge bringt. Das deckt sich in etwa mit deinen und meinen Überlegungen.
CU
Olaf
Hi Olaf,
ja, den Link hab' ich mir schon angeschaut (naja, nicht direkt gleich, aber ich hatte bei silicon.de eine gleichlautende Meldung gelesen...). Fraglich ist für mich allerdings - ebenso, wie für K-H (so wie ich ihn verstanden habe) - ob die Firmen die richtigen Entscheidungen treffen. Und da befürchte ich, dass Musiker mit hohem kreativen Potenzial, die aber kommerziell nur ein Nischendasein führen, zu den Opfern gehören werden - weil die Plattenfirmen mit solchen Hackfressen wie Daniel K. & Co. in wenigen Monaten mehr Kohle scheffeln kann als mit den angesprochenen Musikern in 10 Jahren.
Eigentlich widerspricht sich BMG selbst: Einerseits möchte man von diesen Eintagsfliegen weg, andererseits wird man sich wohl auf Mainstream-kompatible Musiker konzentrieren. Aber wenn man sich mal die Charts (Top 20) der letzten 10 Jahre ansieht (die wohl für jeden Marktforscher - leider - den Massengeschmack repräsentieren), bestehen die wohl zu 80+x% aus ebendiesen Eintagsfliegen.
Die Fliegenschwärme ziehts eben immer zum größten [...] Haufen.
Moin Max,
> Eigentlich widerspricht sich BMG selbst: Einerseits möchte man von diesen Eintagsfliegen weg,
andererseits wird man sich wohl auf Mainstream-kompatible Musiker konzentrieren
Ja - auf den ersten Blick ist das ein Widerspruch. Aber im Hinblick auf Madonna, Michael Jackson, Bruce Springsteen, Phil Collins/Genesis, REM und noch so manchen anderen erkennt man, dass der Spagat zwischen langfristigem Erfolg und Mainstream durchaus machbar ist.
Wenn man einmal in Ruhe darüber nachdenkt... doofe Musik hat es immer schon gegeben, ob vor 10, 20 oder 30 Jahren. Nur: Pink Floyd z.B. haben in den frühen Siebzigern große Erfolge verbuchen können mit einer Musik, die nicht auf Anhieb leicht ins Ohr geht und der man einigen Kunstanspruch nachsagen kann. So etwas wäre heute undenkbar.
Wobei ich keineswegs die Hoffnung aufgeben möchte, dass wir da einmal wieder hinkommen. Irgendwann muss das Pendel doch in die andere Richtung ausschlagen, müssen die Menschen ganz einfach die Schnauze voll haben von dieser Massen-Abkocherei.
CU
Olaf
Diese Meinung hatte ich auch eine Zeit lang, jedoch muß ich doch zugeben, daß es mehr an der Auswahl des Musiksenders liegt ...
Damals (bei mir sind's die 80er) war ich in einem Internat mit vielen Schülern aus allen Ländern der Welt (U.S.A., Kanada, Saudi Arabien, Schweden ...) und daher auch sehr "schöne" Musikauswahl (R.E.M., Modern Englisch, Midnight Oil, The Smiths, The Cure) meist bevor Sie Ihren "Durchbruch" in Deutschland hatten.
Seit ich da weg bin (Abitur), also seit den 90ern, wird es sparsamer mit solchen "Exoten" - aber es gibt Sie noch immer (z. Bsp. Tori Amos).
Leider kann man sich die Musik die aus den sogenannten Privatsendern ausgestrahlt wird, auch nicht unbedingt aufnehmen. Diese Dynamikpegel auf allen Kanälen sind derart grottenschlecht, daß mir die Lust darauf vergeht. Das klingt alles übersteuert und total verzerrt. Und die öffentlichen Rundfunkanstalten stehen teilweise diesem Unfug in nichts nach. Ich habe mir wieder zur Angewohnheit gemacht, gute Musik wieder vermehrt auf Vinyl-Platten zu kaufen, ist zwar auch nicht ganz billig, aber wenn man die Musik noch nach Jahren hört eine lohnenswerte Investition.
Plattencover waren früher einmal richtige Kunstwerke, mit dem CD-Boom ist das ein bischen verloren gegangen, eigentlich schade....
Gruß HB
Hallo Forumaktive,
zeigt der Musikindustrie das es geht:
www.50-cent-und-gut.de
Konsequent = keine CD mit Kopierschutz. Vielleicht kommt ja die Schallplatte wieder. Soll ja knackfrei sein können. Laut neuer C't hat da jemand was erfunden.
Richtig gute Plattenspieler gibt es erst seit dem CD-Boom. Was ist schon MP-3 gegen eine Vinyl-Scheibe....
HB