Las grade eben wieder so einen Bericht über die angeblich horrenden Summen, die z.B. Filmfirmen für den unerlaubten Download via eMule & Co entstehen sollen.
Mal angenommen, jemand, der/die eh nie ins Kino geht, lädt sich nun via eMule einen aktuellen Kinofilm herunter, der erst sein ein paar Tagen im Kino ist und deswegen noch nicht auf DVD, VHS oder im Verleih sein kann.
Welcher Schaden entsteht der Filmfirma dabei?
Daß so ein Download zumindest "nicht legal" ist, ist vollkommen klar wie Kloßbrühe. Keine Frage. Aber wo entsteht der Schaden für die Filmfirma? Wie gesagt, die Person geht nicht ins Kino, der Kartenerlös fällt also auch nicht weg, da er gar nicht erst entsteht. Der Verkaufserlös für die DVD oder VHS auch nicht, denn die gibt es noch lange nicht. Die Verleihgebühr für jedes Kino bekommt die Filmfirma auch dann, wenn ein Platz im Kino immer frei bleibt (wessen Platz wohl??). Also auch da kein finanzieller Verlust. Den hat allenfalls der Kinobetreiber.
Tja, wo entsteht er denn, der Verlust? Es geht hier um ein Produkt, das es eigentlich noch gar nicht gibt. Und die ggf. anfallenden Kosten, die entstehen mögen, bis eine eMule-Downloadfähige Datei vorliegt, entshet der Filmfirma auch nicht.
Also: wo, wobei, wofür, wann und wie hoch entsteht der Verlust?
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Wenn derjenige, der nie ins Kino geht und sich nie einen Film ausleiht, wieso sieht derjenige sich den Film dann an, wenn er ihn umsonst und zwar geklaut ansehen kann? Das ist ja die Doppelmoral der Klaubrüder, genau wie die, die Office klauen. Die würden das ja auch nie kaufen. Glaube ich sogar, also würde der Software-Firma ja kein Schaden entstehen. Aber wieso nutzen sie es dann als geklaute Version?
Und nebenbei bemerkt, die Filmfirma verdient natürlich auch ein paar Euro am Video/DVD-Verleih. Genauso wie die Videothek, der Viedeo- oder DVD-Hersteller usw.
Spinn das mal weiter. Ich kann dann ja auch eine Bank überfallen. Die sind ja versichert, also entsteht denen kein Schaden. Wozu also die Aufregung?
Hi, Großadministrator.
> Ich kann dann auch eine Bank überfallen. Die sind ja versichert, also entsteht denen kein Schaden. Wozu also die Aufregung?
Dann würde aber der Versicherung der Bank ein Schaden in Höhe des geraubten Geldes plus Verwaltungsaufwand für die Abwicklung des Schadensfalls entstehen. Gar nicht zu reden von den psychischen Folgen für die anwesenden Kunden und Bankangestellten. Mancher Kunde würde nach diesem Schockerlebnis vielleicht zu einer anderen Bank wechseln - also doch ein wirtschaftlicher Schaden für die Bank, den keine Versicherung ersetzt.
> wieso sieht derjenige sich den Film dann an, wenn er ihn umsonst und zwar geklaut ansehen kann?
Es gibt viele Leute, die den Film gerne sehen würden und ihn trotzdem nicht kaufen oder im Kino ansehen, weil es ihnen zu teuer ist. Ob die nun ganz darauf verzichten oder sich den Film heruntersaugen, macht für die Filmfirmen/-Verleiher keinen Unterschied - sie hätten sowieso nichts an diesen Leuten verdient.
Problematisch ist eine ganz andere Gruppe - die auf dem Standpunkt steht: "Normalerweise hätte ich den Film bzw. die Kinokarte ja gerne gekauft - aber wenn ich den Film genau so gut umsonst haben kann, wozu soll ich dann noch dafür bezahlen? Ich bin doch nicht blöd..." Durch diese Leute entsteht in der Tat ein wirtschaftlicher Schaden.
Welche Gruppe größer und mächtiger ist, vermag ich nicht zu sagen. Auf jeden Fall ist es eine Milchmädchenrechnung, wenn die Industrie jede angefertigte Raubkopie - oder lächerlicherweise sogar jeden verkauften CD-Rohling! - mit einem entgangenen Verkauf gleichsetzt.
> genau wie die, die Office klauen. Die würden das ja auch nie kaufen... Aber wieso nutzen sie es dann als geklaute Version?
Im Prinzip die gleiche Argumentation: Längst nicht jeder, der Office kopiert hat, hätte es anderenfalls gekauft - manch einer hätte ganz darauf verzichtet. Viele wollen es nicht wirklich haben und greifen nur deswegen zu, weil sie es umsonst bekommen können.
Ich bin der festen Überzeugung, dass die Heerscharen von KaZaa-&-Co.-Saugern in erster Linie ihrem "Jagdinstinkt" frönen, vielleicht auch vor sich selbst die Kosten für ihren DSL-Anschluss rechtfertigen wollen...? Wer soll sich denn die Myriaden von heruntergesaugten MP3s jemals anhören - mein Tag hat nur 24 Stunden. Das gilt erst recht für Computer-Software, die obendrein auch noch einarbeitungsbedürftig ist.
Übrigens benutze ich Open Office. Stattdessen hätte ich mir MS-Office irgendwo kostenlos "organisieren" können. Unterschied: Die erste Variante ist legal, die zweite illegal. Für Microsoft aber ist der Unterschied gleich null - die verdienen in beiden Fällen nichts an mir.
CU
Olaf
Vielleicht ist es ja ein Filmfan mit gebrochenen Haxen? Oder einer, der Menschenansammlungen schlichtweg nicht mag oder erträgt?
Oder jemand WAR im Kino, fand den Film toll und will ihn nun zuhause öfters ansehen (beim Weg zurück nach hause die Haxen gebrochen??? ;-)) ). Und sobald er auf Kauf-DVD rauskommt, geht unser Filmfreund hin und kauft sofort eine solche. Da ja z.B. "Hulk" noch nicht auf DVD erscheinen ist, kann ja ein "Downloader" die DVD auch noch nicht kaufen. Würde es aber tun, wenn und sobald es sie gäbe. Streng genommen, würde der "Hulk"-Filmfirma erst dann ein "Verlust" entstehen, wenn später weniger DVD-Hulks verkauft werden als es zuvor Downloader gegeben hat.
Wer Office klaut, macht was illegales, keine Frage! "Die würden das ja nie kaufen." Es wird auch von Leuten geklaut, die sich den Kauf leisten könnten. Und es werden relativ wenige Bankräuber existieren, die mehr Vermögen haben als das, was sie beim Bankraub stehlen. "Aber wieso nutzen sie es dann als geklaute Version?" Euer Hochwohlgeboren belieben gar deftig zu scherzen: erst downloaden (RIESENgroß!), dann nicht nutzen? OK, Bauern machen sowas ähnliches: der neue Trecker fürs Feld, der alte, gammelige für die Demo. Aber sonst? Wers klaut, wird es wohl auch benutzen. Oder es erst mal versuchen. Und wieder löschen, wenn man nicht klarkommt damit. Und das mit dem Bankraub hat Olaf schon klargestellt.
Ich dachte mir schon, daß irgendwann einer mit "Doppelmoral" daherkommt. "Wasser predigen, Wein saufen." Die "Doppelmoral" der wehklagenden Filmindustrie ist meine Stoßrichtung, nicht die der Downloader. Daß die Illegales (zumindest "nicht legales") tun, hat sich ja inzwischen rumgesprochen, is völlig klar.
Thema verfehlt, Monsieur.
Ich geh z.B. nie ins Kino und leihe auch keine DVD's bzw. Videos aus.
Wenn in meinem Kollegen- oder Bekanntenkreis mal soche Teile angeboten werden, schau ich mir hin und wieder mal ein Filmchen an, um meist hinterher festzustellen das es vertane Zeit war und meine Entscheidung, nicht ins Kino zu gehen goldrichtig ist (so geschehen z.B. mit Matrix II)
Es wird auch immer seltener, zumal ich leider feststellen muss, daß sich hinter den meisten mit großem Werbeaufwand angekündigtem Streifen meist auch nur Mittelmässigkeit, Unsinn oder einfach nur Langweiligkeit verbirgt !
Gruß
repi
Es geht nicht um den "Verlust" dabei, sondern um Streitwerte/Schadenersatz die Gerichte zubilligen wenn illegale Anbieter gefunden und vor den Kadi gezerrt werden. Hier ist dann noch einmal richtig Geld zu verdienen, um eine einzelne Kinokarte geht es der Filmindustrie ja auch nicht.
Schon richtig. Aber Dein Stichwort "Streitwert" haut genauestens in die Kerbe, die ich im Sinn hatte: der Streitwert wird vom Gericht festgelegt in Anbetracht des __tatsächlichen__ Schadens. Ja: aber wo ist der denn?
Selbstvertständlich soll das keine Rechtfertigung fürs raubkopieren sein, selbstverständlich nicht! Es ist illegal und gehört bestraft, überhaupt keine Frage.
Aber wieder zum "Streitwert": wie kommt die Industrie auf ihre horrenden Verluste? Man hört immer nur von "Verlsten", aber wie sie ihnen nun GENAU entstehen, habe ich noch nicht gehört. Setzen sie WIRKLICH "x Downloads via eMule = x*22€ Verlust"? (Und: wodurch kommen sie auf das "x"?) Schön blöd! Dann könnte VW ja Zillionenverluste beklagen, weil die Leute ihre Autos bei Ford oder Opel kaufen. Und alle auf Schadensersatz verklagen, die es tun. Und Ford und Opel könnten dasselbe Argument andersrum anwenden. DAS Argument ist keines, sondern dreckigste Propaganda! Bei Licht besehen: ist es SO saublöd, daß man es schon mit Aussicht auf Erfolg anwenden könnte...
...wie die Film/Musikindustrie es derzeit macht?
Hi!
Das Problem habe ich auch seit langem. Das erste Mal sind mir diese hohen Schadensummen zu c64-Zeiten aufgefallen, als man Jagt auf die Raubkopierergemacht hat, die Anzeigen in Zeitschriften schalteten ("Want to swap? Only the newest stuff, no lamers please!" ;-) ).
In den Fällen die damals bekannt wurden, hatten die "Schadensbeträge" mind. 4 Nullen am Ende.
Klar ist: das sind Luftnummern - die Beträge tauchen in keiner Bilanz des Herstellers auf.
Ich bin nicht wirklich sicher, aber irgendwie geht die Schadenssumme als Grösse in das Anwalts-Honorar ein. Bei Abmanungen muss man dann ja die Anwaltkosten der Gegenseite tragen (bzw. sie werden in Rechnung gestellt)... ZUgegeben, DAS ist ein anderes Thema.
Ich denke, dass wirklich ein Schaden entsteht, nur dass dieser nicht nach der üblichen Milchmädchenrechnung der Industrie berechnet werden kann: sie setzen vorraus, dass der Film weitergegeben wird und jeder der Emfänger ihn dann weiter verteilt.
Eine merkwürde Rechtsauslegung: hier wird dem ersten in der Kette (ich würde ihn als "Verursacher" bezeichnen) den "Schaden" verantworten, die andere nach ihm evtl. anrichten würden - selbst wenn diese Nachfolger gar nicht existieren. :-/
Es geht mir hier um die reinen Download-Fälle. Bei Uploads halte ich diese Pauschal-Schadensberechnungsmethode für richtig, wenn man die Anzahl der echten Download nicht bestimmen kann (die durch den 1. Upload ausgelöst wurden - was bei Tauschbörsen immer der Fall sein dürfte).
Bis denn
Andreas
Na, und ob der Streitwert Berechnungsgrundlage des Anwaltshonorars ist! ABER HALLLLLLLO!!! Sogar hier bei ins in theutonischen Landen, nicht nur in den Verunreinigten Staaten.
Da man letzlich wohl nicht die gesamte Forderung durchbekommen kann, werden die "Schadenssummen" wohl immer kräftig überhöht. Auch weil sich die Anwälte dann mehr anstrengen...
>Die Verleihgebühr für jedes Kino bekommt die Filmfirma auch dann, wenn ein Platz im Kino >immer frei bleibt
afaik berechnet sich die Leihgebühr aus den Kartenerlösen.
Die Verleihfirma erhält ca. 50 % der Kartenerlöse.
Wenn der Platz frei bleibt, entsteht also sehr wohl ein Verlust.
Davon abgesehen sie die Screener von aktuellen Kinofilmen von
der Qualität her eh meist unter aller Kanone. Da investier
ich gerne die 5-6 Euro und schau mir die Filme die mich
interessieren im Kino an.
cu swiftgoon
>>> Wenn der Platz frei bleibt, entsteht also sehr wohl ein Verlust.
Aber nach der Begründung des Threaderöffners bleibt ja dieser Platz grundsätzlich immer leer, denn er geht ja sowieso nie ins Kino, egal ob er sich den Film aus'm Netz zieht oder nicht.
Genau das bezweifle ich. Wenn Ihn der Film nicht interessiert,
warum beschafft er sich dann eine illegale Kopie ?
Wenn es keine Kopien geben würde, glaube ich nicht
das alle warten bis es z.B. Matrix reloaded in der Videothek gibt.
Einige würden auf jeden Fall vorher ins Kino gehen.
cu swiftgoon
Wieso kommt ihr nur alle auf den Gedanken, jemand lade sich nur Sachen herunter, die ihn/sie nicht interessieren? Da ein Download bei Kazaa, eMule & Co locker mal ein paar Monate dauern kann, darf doch wohl immer ein diesbezügliches Interesse vorausgesetzt werden. "Hulk ist TOTALER Mist, also lad ich ihn mir runter. Matrix 2 ist SUPER, da warte ich, bis die Kauf-DVD rauskommt." Das ja wohl nicht.
Es ist wohl sehr häufig der evolutionär festest verankerte Jagd- und Sammeltrieb, der die Leute antreibt. "Es gibt es, also will ich es". Mag sein, daß einem "Hulk" oder "Matrix 2" oder "M$ Office", wenn heruntergeladen, dann doch nicht gefällt, aber die CD oder DVD is dann ja nun mal da... und wird dann doch mal wieder angesehn irgendwann oder verstaubt im Regal.
Außerdem ist die Behauptung schlimmstens tendenziös, einfach zu behaupten, ein Downloader würde sich den Film nie im Kino ansehen, auch die Kauf-DVD nie kaufen oder ausleihen und sich auch NIE das Programm im Original zulegen, wenn der Computeretat das schließlich doch mal hergibt.
Auch wenn´s einer hinterher doch kauft, illegal ist das Downloaden immer.
Draufgekommen bin ich auf den ganzen Kram durch eine Nachricht, daß in USA in dieser Richtung verklagte Leute in diese Richtung argumentieren wollen. Früher schon hat es aufmerksame Richter gegeben, die die RIAA [oder wie sich die nennen] vollkommen in die Enge getrieben haben mit der Rückfrage, ob sie denn die Rechte an all den Musikstücken, an denen sie die Klagerechte zu haben vorgeben, auch hier und jetzt vorweisen können? Konnten sie in sehr vielen Fällen nämlich nicht. Z.T. waren so alte Oldies darunter, daß mittlerweile jeder Schutz abgelaufen war.
Wer also in diesem Themenbereich verklagt wird, sollte erst mal eine Liste darüber vorgelegt bekommen, daß der Kläger entsprechende "Rechte" an der "Sache" überhaupt hält. Da ist nämlich, zwecks Einschücherung, viel lediglich behauptet, nicht alles hält einer gerichtsverwertbaren Überprüfung stand. Zumal i.d.R. auch nicht die Filmfirma selbstpersönlich klagt, sondern ein Interessenverband. Da haben sich die Herren Kläger schon hin und wieder ein prächtiges Eigentor verpaßt.
Ich kenne genug Leute, die sich Filme natürlich gerne im Kino ansehen würden, aber das kostet ja Geld. Also als Raubkopie ansehen.
Und zum Streitwert: Wie willst du den festlegen? Wie? Es gibt nur einen Anhaltspunkt, und das ist die Menge der Downloads oder der illegalen Kopien. Mal ganz einfach gesagt: Wenn ich ein Buch haben will, muss ich es mir auch kaufen. Erst mal lesen und dann sagen, nee, das gebe ich zurück und das hätte ich mir nie gekauft, das läuft nicht. Sonst würden ja Heerscharen von Menschen ins Kino gehen oder Bücher kaufen, um dann mit dem Argument "Gefällt mir nicht" ihr Geld zurück verlangen, und zwar egal, ob das stimmt oder nicht.
Wenn ich mir ein Auto kaufe, kann ich vorher eine Probefahrt machen. Bei einem so kurzen Eindruck kann man sich durchaus in seiner Einschätzung vertun und kauft das für einen ungeeignete Fahrzeug. Beim Film ähnlich: Ich sehe den Trailer, im TV laufen Making-Off und Werbung. Danach entscheide ich mich für den Film, oder auch nach dem Schauspieler (beim Auto: Ich habe schon immer Ford gefahren). Auch da kann ich Pech haben.
Bei der Raubkopier-Logik könnte ich ja auch ein Auto klauen, weil, einen Rolls oder Jaguar würde ich mir ja NIE und NIMMER kaufen (ich kann mir den Film xxx oder das Office ja ruhig klauen, weil, ich würde dafür ja nie ins Kino gehen oder das ja nie kaufen)
> Bei der Raubkopier-Logik könnte ich ja auch ein Auto klauen, weil, einen Rolls oder Jaguar würde ich mir ja NIE und NIMMER kaufen (ich kann mir den Film xxx oder das Office ja ruhig klauen, weil, ich würde dafür ja nie ins Kino gehen oder das ja nie kaufen)
Unsachlich, polemisch und frei von jeglicher Logik.
Wenn Du ein Auto klaust, entsteht materieller Schaden - und zwar dem Händler, dem Du es entwendet hast. Der hat den Einkaufspreis an den Hersteller entrichtet und bleibt nun darauf sitzen. Wenn jemand beim Computerhändler ein Officepaket ohne zu Bezahlen aus dem Regal nimmt, verhält es sich genau so.
Willst Du jetzt allen Ernstes darauf hinaus, dass jemand, der sich ein Officepaket bei KaZaa heruntersaugt, den gleichen materiellen Schaden anrichtet wie jemand, der dieses Paket im Laden ohne zu Bezahlen in seinem Rucksack verschwinden lässt? Lächerlich!
Wer sagt denn, dass jeder der so etwas tut, ohne diese Kopier-Möglichkeit gezwungen gewesen wäre, ein Original zu kaufen? Dann hätte er eben darauf verzichtet! Oder sich OpenOffice besorgt - kann alles, was das Original kann und ist voll kompatibel.
Mit derlei logischen Kapriolen kannst Du keinen denkenden Menschen beeindrucken.
Kopfschüttelnd,
Olaf
Das ist wohl das Problem dabei und nicht wenige denken wohl in der Richtung. Klaue ich bei ALDI einen dicken Schinken, dann ist der Schinken weg, und ein materieller Schaden ist vorhanden. Klaut man aber Software, fehlt da ja nirgendwo niemanden etwas *g*
Hi Lightning!
Schön zu lesen, dass jemand meine Gedankengänge verstanden hat...
Wie ich in meiner ersten Antwort auf den Großadministrator schon deutlich gemacht habe: Klar entsteht den Herstellern von Software, Musik und Filmen ein materieller Schaden durch Raubkopien. Darüber will ich gar nicht hinweg diskutieren.
Aber wenn dann so dummerhafte Vergleiche kommen wie die Geschichten mit dem Banküberfall oder Autoklau, dann schwillt mir der Kamm - und schon ergreife ich vorübergehend(!) die Partei der Raubkopierer und Sauger, obwohl mir das eigentlich völlig gegen den Strich geht...
Nur: Nicht jeder Raubkopierer ist ein verhinderter Käufer. Viele von ihnen, wenn nicht gar die meisten,würden auf das raubkopierte Produkt ersatzlos verzichten, wenn es die Möglichkeit des kostenlosen Saugens nicht gäbe. Und das bedeutet für Urheber und Hersteller: Plus Minus Null... also kein wirtschaftlicher Schaden, kein materieller Verlust. Und das genau war ja die Frage des Ausgangsposters Herman Munster.
Einen Aspekt haben wir bisher noch gar nicht behadelt: Jede Raubkopie ist gleichzeitig auch kostenlose Werbung für das Produkt. Oder glaubt hier irgend jemand ernsthaft, Microsoft hätte seine Markt-Dominanz, seinen Status als Industriestandard für Betriebssysteme und Office-Produkte auch dann erlangt, wenn nur legal erworbene Produkte in Umlauf gekommen wären? Doch wohl nicht...!
Das ganze Gejammere der Industrie über wirtschaftliche Schäden durch die Raubkopiererei mag zu 50% berechtigt sein - die andere Hälfte sind Krokodilstränen. Da rechnet man sich arm und lügt sich in die eigene Tasche, um eine Rechtfertigung für so fragwürdige Errungenschaften wie TCPA/Palladium zu haben.
Wenn solche technologischen Maßnahmen in Zukunft tatsächlich griffen und ein voller Erfolg würden - die Industrie würde sich wundern, wie wenig in der Folge die Umsätze anstiegen, wenn überhaupt.
CU
Olaf
>> Jede Raubkopie ist gleichzeitig auch kostenlose Werbung für das Produkt. Oder glaubt hier irgend jemand ernsthaft, Microsoft hätte seine Markt-Dominanz, seinen Status als Industriestandard ....
Und selbst das ist noch milde ausgedrückt. Komischerweise wird mit den Movies, von denen es auch Raubkopien gibt, der schnellste Umsatz und der größte Gewinn gemacht. Bei Games ist es genauso und jeder, der vor 10 Jahren als Kid MS-Office illegal verwendet hat, wird in seiner Firma darauf bestehen, daß genau DIESES Produkt gekauft wird. Damit kennt man sich ja aus. Kostenlose Schulung.
Und die Klagen über angebliche 'Verluste' halten kaum einer ernsthaften Argumentation stand: Würde der Schüler mit einem Taschengeld von 50 € die Soft, die er vielleicht (!) raubkopiert hat, denn kaufen können? Von welchem Geld ? Der Verlust ist also rein fiktiv, die Werbung dagegen unbezahlbar..
In anderen Branchen hat man das längst erkannt und VERSCHENKT die Proben so lange, bis die Leute süchtig werden............Ohne Raubkopie würden sie den Stoff, aus dem so manches Produkt der Unterhaltungsindustrie gemacht ist, nie kennenlernen.
Von daher wäre es wirklich gut, wenn es weniger Raubkopien gäbe: Die 'Kunden' würden vor großen Fluten von unsäglichem Mist geschützt. Der Industrie ginge erheblicher Nachfolge-Umsatz verloren.
sapere aude
A4.
PS: Wie das bestens funktioniert, machen uns die Drucker-Hersteller vor; den Drucker fast verschenken (neulich gabs einen für 20 €).
Aber beruhigend zu wissen, daß einige sich hier so Sorgen um das Wohlergehen des reichsten Mannes der Welt machen. Sammelt doch einfach für Billy Gates & Co........
Grüß Dich Pharao!
Deinen Input zu diesem Thema wollte ich schon zu vermissen beginnen(-:
> ...wird mit den Movies, von denen es auch Raubkopien gibt, der schnellste Umsatz
> und der größte Gewinn gemacht. Bei Games ist es genauso
Wobei das natürlich noch nicht bedeutet, dass Umsätze und Gewinne so hoch sind weil so viele Raubkopien im Umlauf sind. Es wird so sein: Weil der Film bzw. das Spiel so begehrt ist, wird es oft und gerne verkauft - und ebenso oft und gerne kopiert.
> jeder, der vor 10 Jahren als Kid MS-Office illegal verwendet hat, wird in seiner
> Firma darauf bestehen, daß genau DIESES Produkt gekauft wird
Neutraler formuliert: Er wird darauf bestehen, dass dieses Produkt eingesetzt wird - was nicht notwendigerweise "gekauft" bedeutet, auch in den Firmen sind mehr und mehr Raubkopien im Umlauf :-o
Es gibt sicherlich einige Beispiele dafür, dass Raubkopien anstelle von gekauften Lizenzen eingesetzt werden, um den Anschaffungspreis des Originals einzusparen. Hier kann man schon von entgangenem Umsatz sprechen. Worauf ich hinaus wollte, ist nur: Man kann nicht einfach jede Kopie 1:1 gleichsetzen mit entgangenem Verkauf; das wär unseriös.
> Von daher wäre es wirklich gut, wenn es weniger Raubkopien gäbe: Die 'Kunden' würden vor großen Fluten von unsäglichem Mist geschützt. Der Industrie ginge erheblicher Nachfolge-Umsatz verloren
Oh weh... da hast Du mir jetzt aber ein Stichwort gegeben :-)
Diesen Aspekt hatte ich bislang ausgespart, um das Thema nicht noch komplizierter zu machen. Nun, bei Filmen geht's ja noch - die braucht man sich ja nicht anzuschauen, wenn sie nichts taugen. Bei Musik sieht es schon ganz anders aus. Die dudelt aus allen Knopflöchern, ohne dass man sich dagegen wehren kann: aus vorbeifahrenden Autos, Supermärkten, Friseursalons, Fahrstühlen... furchtbar :-(
Ob man die Musikindustrie mal auf Schadenersatz verklagen solte - wegen akustischer Umweltverschmutzung und irreparabler Beschädigung des einstigen Kulturgutes Musik?
Im Grunde ist es doch sehr umweltfreundlich, wenn sich die Leute MP3s runtersaugen - einen Originaltonträger müsste man entsorgen; MP3s kann man nach drei, vier mal Anhören(oder wann man sonst die Schnauze voll hat von dem Geplärre) von der Festplatte runterkloppen und damit wertvollen(!) Speicherplatz für sinnvollere Dinge nutzen, statt für "künstlerisch" (*LOL*) minderwertige Beleidigungen fürs Ohr. Und die lärmgeplagte Umgebung wird es gleichfalls dankend zur Kenntnis nehmen...
In diesem Zusammenhang fällt mir das Zitat eines Hamburger Musikprofessors wieder ein:
"Ich weiß ja nicht, ob ich eines Tages mal in die Hölle kommen sollte - aber das schlimmste,
was mir da passieren könnte wäre, dass ich da Musik hören muss, die ich gar nicht hören will" ;-)))
CU
Olaf
Das mit dem Verschenken von Vollversionen, direkt oder auf dem Umwege über Zeitschriften-CDs ist schon seit Ewigkeiten vorgekommen.
OS/2, CorelDRAW 10, W2K in Spanien und und und. Alles sollten nur 30 Tage-Pröbchen sein, aber irgendwo in einen Unterverzeichnis fanden sich dann die Dateien, die die Zeitbeschränkung aufhoben. Blödheit oder Absicht? Wer weiß. Unabsichtlich gewiß.
Natürlich sollen solche Proben oder kostenlose Vollprodukte wie der Acrobat Reader, erst recht der IE!!, die Leute an ein bestimmtes Produkt gewöhnen und dann binden. Und wer "seit frühesten Kindertagen" seit der ersten schwarz bezogenen Kopie auf M$ Office eingeeicht ist, benutzt das später immer weiter. Man kennt es ja. Gut: des Todfeind des Guten ist das Bessere, aber wer wechselt denn mal? Die wenigsten. Solange sich das Verhältnis geklaute zu verkauften Versionen für den Hersteller in Grenzen hält, wird da wohl kein Hersteller für Massensoftware!, anders Firmen, die nur für einen sehr kleinen Kundenkreis produzieren, denen tut jede einzelne schwarze Kopie weh, die HABEN einen Schaden dadurch, wird also keine Massensoftwarefirma JEDEM einzelnen Schwarzkopierer dessen Eingeweide vor die eigenen Füße legen. Es sei denn, er/sie gibt sie gegen Geld weiter. Da kennt oder gibt wohl keine Firma Pardon.
Oder völlig anderes Beispiel: Zucker und Vanille-Aroma in Säuglings- und Kleinkindernahrungsmitteln, Stichwort "Kindertee"! Sorgt für angefaulte Zähne, bevor der erste rausgekommen ist! Freilich. Nothing´s perfect. Aber richtet die Gören schon von Anfang an auf süße Sachen ab. Damit sie um Himmels Willen auch später niemals wieder was anderes nehmen, schon gar nicht von einer anderen Firma. Aber nun komm ich selber schon vom Thema ab.
Jedenfalls angenehm, daß sich noch mal jemand dem eigentlichen Thema dieses Posting widmet. :-))