Hallo!
Ich habe mal was von sonem "Ramdrive" gehört. Was kann man damit genau machen? Kann man sich da ganze Ordner oder gar Spiele in den Ramspeicher laden? Was gibt es da für Programme? Und um wieviel % steigt die Performance?
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Ein Ramdrive is nix andres als ein virtuelles Laufwerk, das einen bestimmten Teil des Arbeitsspeichers belegt. Is sauflott (so schnell wie das RAM eben), bringt aber nix. Denn allein durch die relativ geringe Größe des Arbeitsspeichers wäre es nicht möglich, dort Programme auszulagern.
Ich habe 1024MB Ram. Da kann man doch schon einiges reinpacken, oder?
Quatsch!! Eine Ramdrive kannst du in der grösse deines RAM,s anlegen! Aber da eine Ramdrive flüchtig ist, ist sie beim nächsten booten absolut leer. Hat man früher gemacht, um TMP-Dateien abzulegen, die dann beim nächsten booten weg waren. Geht nur unter DOS und ist nicht mehr aktuell!!
Das das nur unter DOS geht, stimmt natürlich nicht, schliesslich kann man auch unter Win9x mit Ramdrv.sys eine RamDisk anlegen, ausserdem gibt es noch so coole Programme wie Ramdisk98.
Das Programm ist sogar in der Lage, den Inhalt der Ramdisk in ein Imagefile zu schreiben und das ganze automatisch beim nächsten Systemstart wieder zu laden.
Was ich allerdings weder unter DOS, Win9x, WinME, NT und Win2000 gesehen habe ist eine dynamische Ramdisk, wie sie schon der selige Amiga hatte, also eine RamDisk, die genauso gross ist wie die Files, die in ihr abgelegt werden (und somit ihre Grösse immer wieder dynamisch anpasst).
Ein Ramdrive kann durchaus eine sinnvolle Sache seien. Grundvoraussetzung: VIIIIEL RAM! Eine bestimmte, vom Anwender vorgegebene Menge RAM wird abgezweigt und von dem Ramdrive-Programm dem Betriebssystem gegenüber wie eine zusätzliche Festplatte ausgegeben, so bekommt das Ramdrive z.B. einen Laufwerksbuchstaben. Mit dem Ramdrive kann dann (prinzipiell!) genauso umgesprungen werden wie mit einer Festplatte (außer partitionieren und formatieren). Da aber außer ein paar durch die Leiterbahnen sausenden Elektronen keine weitere Materie im Spiel ist, laufen Dateioperationen mit einer Ramdisk sehr schnell ab, ´n paar Dutzend MB/s, je nach dem, was die RAM-Riegel hergeben. Wurde in DOS-Zeiten benutzt, um z.B. beim Compilieren die Bibliotheken, Overlays etc pp dorthin zu kopieren (das Ramdrive wurde kann als Temporärverzeichnis ausgewählt). Das hat die Wartezeit, bis der Compiler den nächsten Sourcecodefehler fand, enorm verkürzt...
Im Prinzip gilt das auch heute noch, wenn die Compiler mitspielen. Wenn man die Suchpfade des Compilers einstellen kann, wo er seine DLLs & Co findet, bestünde im Prinzip die Möglichkeit, diese vor dem Start des Compilers in die Ramdisk zu kopieren, damit er sie beim Start dort vorfindet. Lohnt sich natürlich nur für größere Sachen, da das Kopieren ja auch dauert.
Ganz allgemein lohnt sich eine Ramdisk, wenn ein und dieselbe Datei(en) immer und immer wieder im Zugriff sein sollen, aber nur, wenn man dem diese Datei(en) benutzenden Programm(en) die ausschließliche Verwendung der Ramdisk vorschreiben kann. Dann kann (!!!) der Performancegewinn dramatisch sein. Achtung, böse Falle: vor dem Herunterfahren des Rechners müssen die zu sichernden Dateien auf die Platte zurückkopiert werden, sonst sind die flöten. Das gilt auch für den Absturz zwischendurch. Deswegen muß die Ramdisk bei jedem Hochfahren erneut angelegt und ggf. gefüllt werden.
Außerdem steht dann weniger RAM zur Verfügung, was im Falle des Falles ein häufigeres Benutzen der Auslagerungsdatei zur Folge hat, sodaß ggf. eine Verlangsamung unterm Strich rauskommt. Ausporbieren.
Und bevor die Frage auftaucht, "Auslagerungsdatei ins Ramdrive" (DAS wäre sinnvoll!), ich kenne mich auf dem Gebiet der aktuellen Ramdisk-Progs nicht soooo aus, aber das kann, glaube ich, keines.