Die Zahl derer, die es nicht bereits vermutet haben, lässt sich gewiss an weniger als drei Fingern abzählen: die ersten Windows 8 Surface Tablets (also die von Microsoft selbst gebauten Tablets) werden zeitgleich mit Windows 8 am 26. Oktober im Handel sein.
Dabei handelt es sich um die Tablets mit Windows 8 RT, die also auf Hardware-Architektur von ARM basieren. ARM wird mit Windows 8 erstmals unterstützt, weil Microsoft in der Tablet-Ecke auch in der "Billiger-Ecke" mitmischen will.
Die Surface "Luxus-Modelle" mit Intel-Architektur sollen dann drei Monat später kommen. Das kann dem jährlichen Börsenbericht entnommen werden, den Microsoft gerade rausgelassen hat. Im Abschnitt, der die "Konkurrenz-Situation" aufführt, schreibt Microsoft unter anderem das hier:
"Our PC hardware products face competition from computer and other hardware manufacturers, many of which are also current or potential partners."
Man ist sich also darüber im Klaren, dass die neue PC-Hardware von Microsoft sich der Konkurrenz stellen muss und dass viele der Konkurrenten potentielle Partner von Microsoft sind. Das klingt schon eine ganze Ecke schärfer, als noch Mitte Juni bei der ersten Vorstellung der Surface-Tablets um den Brei geredet wurde (siehe Microsoft Surface-Tablets bringen IT-Welt zum Beben).
Da versuchte Microsoft-Chef Ballmer noch glaubhaft zu machen, man hätte Microsofts Partner "rechtzeitig" in den Plan eingeweiht, eigene Tablets zu bauen. Allerdings fand sich darauf kein Partner, der dieses "Rechtzeitig" bestätigen wollte.
Knallhartes Schweigen herrscht nach wie vor zum gewichtigsten Faktor der Surface-Tablets: dem Preis. Kürzlich wurde spekuliert, dass die preiswerteren ARM-Modell mindestens 600 Dollar kosten werden (siehe Werden Microsoft Surface-Tablets zu teuer und zu billig?).
Michael Nickles meint: Surface Tablet mit ARM für 250 Dollar verschleudern, Windows 8 verschenken. DAS könnte eine Chance für Microsoft sein. Aktuell riecht es danach, dass Microsoft (erschreckend unbeirrt) seinem größten Flop aller Zeiten entgegenstürmt.
Ja - das generelle Konzept, ein Betriebssystem für alle Plattformen von Handy bis PC zu machen, ist richtig. Aber die Art WIE Microsoft es macht, ist falsch. Man kann Desktop-PC-Nutzer nicht über Nacht zu einem "Touchscreen"-Betriebssytem zwingen.