Hoch hinaus wie jedes Startup will SpaceVR, aber diesmal geht es wirklich um Höhe. Und zwar soll eine 360 Grad Kamera in den Orbit geschafft werden.
Bereits im November 2015 gab es eine erfolgreiche Kickstarter-Finanzierungskampagne, bei der 113.000 Dollar gesammelt wurden. Da war das Ziel aber noch eher klein: es war lediglich geplant auf der internationalen Raumstation eine 360 Grad Kamera zu platzieren, die Rundumfotos auf SD-Speicherkarten knipst, die dann bearbeitet und zu 360 Grad Videos umgerechnet werden.
Jetzt ist ein größeres Ding geplant, dass durch einen chinesischen Investor ermöglicht wurde, der 1,25 Millionen Dollar beigesteuert hat. Damit soll im Orbit nun die erste Plattform entstehen, die "virtuellen Weltraumtourismus in Echtzeit" ermöglicht. Eine Kooperation mit der internationalen Raumstation ist nicht mehr nötig. SpaceVR will einen eigenen Satelliten bauen, der kontinuierlich aktuelle Videostreams aus dem Erdorbit rein.
Ryan Holmes, der Gründer von SpaceVR hofft darauf, dass der geplante 360-Grad-Kammera-Satellit mit einer Trägerrakete von SpaceX (Elon Musks) transportiert wird. Eine Zusage gibt es aber wohl noch nicht. Für die Konstruktion des Satelliten sollen auf jeden Fall 400.000 Dollar ausreichen.
Wenn alles klappt, werden virtuelle Weltraumtouristen ihre Reise mit einem der kommenden angesagten VR-Headsets antreten können - also Oculus Rift, Samsung Gear VR und HTC Vive. Ein konkretes Geschäftsmodell gibt es auch schon: das Jahresabo für virtuelle Weltraumtouristen soll 30 Dollar kosten.
Joint reinziehen, VR-Helm aufsetzen, eine Runde im Orbit abchillen - das wird wohl der demnächst angesagte Kick sein, drogentechnisch eventuell in softerer oder härterer Form. Wie auch immer: super Sache! Solche Projekte verdeutlichen in was für einem fantastisch fortschrittlichen Jahrhundert wir uns befinden.
Wer hätte vorgestern schon dran geglaubt, dass es Privatmenschen schaffen für eine vergleichsweise lächerliche Million Dollar einen Satelliten zu bauen und in den Orbit zu schaffen. Auszahlen wird sich die Investition gewiss sehr rasch. Seit ich den VR-Helm von Sony auf hatte ist mir klar, dass mit den VR-Helmen eine irre Sache auf uns zukommt. Eine Sache, die im Gegensatz zu "3D" keine Eintagsfliege sondern bleiben wird.
Natürlich leben die VR-Helme nur von Inhalten. Die sind generell nur mit hohem Aufwand zu produzieren. Im Fall der SpaceVR-Idee braucht die Basis nur einmalig gebaut werden und sendet dann immer frisches 360-Grad-Material. Das wird ein Bombengeschäft.