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News: Schonungslose Analyse

Was wir im Internet so treiben

Redaktion / 3 Antworten / Baumansicht Nickles

Zum dritten Mal hat das Leipziger "Bandbreiten-Forschungs-Unternehmen" Ipoque eine Studie über das Nutzungsverhalten im Internet veröffentlicht. Dazu wurde ausgewertet, welche Übertragungsprotokolle 2008 am meisten genutzt wurden. Je nach Dienst (Surfen mit Browser, P2P Tauschbörsen, Video-/Audio-Streaming) werden unterschiedliche Protokolle verwendet. Eine Auswertung der Protokolle lässt also auf die genutzten Dienste schließen.

Erste Feststellung: P2P-Tauschbörsen verbraten nach wie vor weltweit am meisten Bandbreite. In Deutschland gingen 52,79 Prozent dafür drauf, wobei Bittorrent führend ist. Die klassischen P2P-Tauschbörsen wie Edonkey und Bittorrent haben etwas abgenommen, dafür haben allerdings Web-basierte Download-Börsen zugelegt: 25,78 Prozent.

Das weltweit am meisten genutzte Tauschbörsen-System ist laut der Studie Bittorrent, danach kommt Edonkey. Den dritten Platz beim Bandbreiten-Fressen belegen Streaming-Dienste, die Audio- und Video-Multimedia-Inhalte senden (7,17 Prozent). Die restlichen Prozente gehen für sonstigen "Kleinkram" drauf.

Im Rahmen der Tauschbörsen-Analyse wurde auch untersucht, wie Tauschbörsen genutzt werden. Die lassen sich in normalem oder verschlüsseltem Modus nutzen, wobei natürlich auch Verschlüsselung keine Anonymität bietet. Beim "Verschlüsseln" geht es laut Vermutung von Ipoque den Anwendern ehr darum, Internet-Anbieter bedingte Bandbreiten-Bremsen für Tauschbörsen-Systeme auszutricksen.

Rund 80 Prozent der Tauschbörsennutzer scheint Verschlüsselung schnuppe zu sein. Hinsichtlich Edonkey und Bittorrent geht die Studie tief ins Detail. Es wurde auch untersucht, was für Zeugs dort am meisten gesaugt beziehungsweise getauscht wird. Den Löwenanteil bei Bittorrent machen in Deutschland Spielfilme aus (rund 35 Prozent). Damit sind anscheinend allerdings nur "normale" Filme gemeint. Für Pornos wird bei Bittorrent nur rund 7,5 Prozent der Bandbreite verbraten, führend ist das Edonkey-Netzwerk mit 17,4 Prozent an "schmutzigen Downloads".

Die sehr ausführliche Studie kann bei Ipoque nach kostenloser Registrierung als PDF gesaugt werden: Internetstudie 2008/2009.

Michael Nickles meint: Es gilt zu wissen: für die Studie hat Ipoque den Datenverkehr einiger großer Kunden in acht Regionen der Welt ausgewertet. Die Ergebnisse können also nur als Hochrechnung für das komplette Internet genutzt werden.

Was mich verblüfft hat, ist die Präzision mit der die Studie vermittelt, was exakt in Tauschbörsen getauscht wird. Besonders exakt wird bei Edonkey der Anteil an "Filmen" differenziert: Movies (26,4 Prozent), TV-Sendungen (8,9 Prozent), Pornos (17,4 Prozent) und "Sonstige" (11,3 Prozent).

Wenn man das Chaos und die Masse der Fakes bei Dateien in Tauschbörsen bedenkt, erscheint es mir fraglich, wie sich diese Filmmasse exakt in Kategorien aufteilen lassen soll.

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Fake23 Redaktion „Was wir im Internet so treiben“
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Lach, ich habs doch schon immer gewusst. Auf die Stellen nach dem Komma würde ich mich auch nicht gerade verlassen, aber insgesamt klingt diese Hochrechnung für mich garnicht mal so unrealistisch.

Gruss, Kai

Wenn du lachst, dann lacht die ganze Welt mit dir. Doch wenn du weinst, dann weinst du allein.
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jürgen81 Redaktion „Was wir im Internet so treiben“
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Wo anders hat man eher den Eindruck das dass Internet von Terroristen und Kinderpornos beherrscht wird. Oder macht das BKA was Falsch?

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usernull Redaktion „Was wir im Internet so treiben“
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Dass die Firma so "genaue" Zahlen vorlegt, ist nicht überraschend. Beihilfe zur Abmahnung von P2P-Nutzern ist schließlich ihr Geschäftmodell.

http://preview.tinyurl.com/afhdz3

Siehe Nr. 9

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