Einer der modernsten Video-Codecs ist MPEG4 - der Nachfolger von MPEG1 (VCD) und MPEG2 (DVD, digitales Fernsehen). MPEG4 ist inzwischen in vielen Varianten erhältlich, der "Standard" ist schon ziemlich als.
Richtig bekannt wurde MPEG4 im Jahr 2001, als der DivX-Codec in der ersten Version 3.11 rauskam. Damit war es erstmals möglich Spielfilme enorm zu komprimieren und auch direkt Videoaufnahmen in Echtzeit effektiv komprimiert speichern zu können (siehe NICKLES PROJEKT 2001: Digitaler Videorecorder für 69 Mark).
Tatsächlich war DivX 3.11 eigentlich komplett geklaut: von Microsoft. Microsoft verwendete damals bereits MPEG4 für seine WMV-Videos, sperrte dieses Codecs allerdings so, dass sie nur wiedergeben aber nicht aufzeichnen konnten. Genau dieses "Aufzeichnungs"-Sperre wurde mit DivX 3.11 geknackt. Den DivX-"Hackern" war klar, dass Microsoft sich das nicht lange gefallen lassen würde.
Drum wurde aus den "Hackern" korrekte "Entwickler", die einen eigenen MPEG4-Codec programmierten. Damit war DivX nach der Version 3.11 eine "ehrliche" Sache und wurde kostenlos verteilt. Danach wurde es verwirrend: neue DivX-Versionen wurden als abgespeckte kostenlose und als kostenpflichtige vollwertige Varianten angeboten.
In dieser Zeit entstand die Open Source "DivX"-Alternative Xvid. Xvid war anfangs recht "krätzig" zu installieren und zu konfigurieren, inzwischen hat es DivX allerdings den Rang abgelaufen. Wer sich ein AVI-Video aus Tauschbörsen saugt und den verwendeten Codec abcheckt, stößt fast nur noch auf Xvid.
Jetzt hat der kostenlose Xvid den Sprung zur stabilen Version 1.2.0 geschafft. Die Palette der Neuerungen ist enorm. Die Unterstützung von Multikern-CPUs und die CPU-Befehlssatzerweiterungen SSE3 und SSE4 wurden optimiert, die Qualität beim komprimieren von Videos gesteigert. Außerdem ist die neue Version bei der Wiedergabe "leicht defekter" Videodateien toleranter geworden.
Kurzum: wer XVid-Videos abspielt oder codiert, der sollte nicht rumfackeln und sich die neue Version schleunigst installieren.
Alle Details zu Xvid (für Windows und Linux) und Download-Link gibt es hier: www.xvid.org