Aus Sicht des Branchenverbands Bitkom ist Telefonwerbung ein wichtiger Informationskanal und viele Kunden haben nichts dagegen, wenn sie telefonisch auf Angebote aufmerksam gemacht werden - beispielsweise auf einen attraktiveren Mobilfunktarif, ein Sonderangebot der Autowerkstatt oder eine bessere Versicherungspolice.
Allerdings sei nicht jeder Werbeanruf willkommen, nicht empfehlenswert seien Anrufe am Sonntagnachmittag oder früh morgens. Deshalb hat der Bitkom für seine Mitglieder jetzt Verhaltensregeln für verbraucherfreundliches Telemarketing veröffentlicht (PDF).
Dieser "Branchenstandard" soll Maßstäbe setzen, um die Zahl der Beschwerden über lästige Anrufe zu reduzieren. Zu den definierten Verhaltensregeln gehört beispielsweise, dass Kunden - sofern sie nicht etwas anderes wünschen - nur werktags zwischen 8 und 20 Uhr sowie samstags zwischen 9 und 18 Uhr angerufen werden, sonntags grundsätzlich überhaupt nicht.
Weiter wurde festgelegt wie lange das Telefon maximal klingeln darf und wie lange mindestens. "Ehrensache" ist auch, dass stets eine Telefonnummer übermittelt wird, unter der die Kunden kostenlos oder zu üblichen Tarifen zurückrufen können.
Die ersten drei (zwei) großen Unternehmen haben bereits die Umsetzung der Verhaltensregeln angekündigt: Deutsche Telekom, Vodafone und dessen Konzerntochter Kabel Deutschland
Es geht wohlgemerkt nicht um illegale "kalte Anrufe" sondern darum, Kunden telefonisch zu belästigen, mit denen bereits ein Kontakt besteht, Anrufe also zulässig sind. Ich finde auch diese "legale" Telefonwerbung zum Kotzen.
In der Regel geht es darum einen bestehenden Kunden noch profitabler zu machen. Werbeanrufe im Interesse des Kunden, die ihm einen finanziellen Vorteil verschaffen, existieren meinem Erachten nach nicht. Aus diesem Grund gibt es nur eine einzige sinnvolle Verhaltensregel für Telefonwerbung: sie komplett zu unterlassen.
Unternehmen, bei denen ich Kunde bin und die mich telefonisch mit irgendeinem Werbegeseier belästigen, tun das exakt ein Mal. Beim zweiten Anruf haben sie einen Kunden weniger.