Im Usenet werden enorme Datenmassen bewegt: tonnenweise Filme, Musik, Software. Die Dateien werden in zig verschiedenen Newsgroups (quasi Diskussionsbretter wie bei Foren) angeboten. Im Usenet etwas gezielt zu finden ist teils recht schwierig. Zwar gibt es spezielle Usenet-Suchmaschinen aber die helfen nur begrenzt. In vielen Fällen lässt sich nicht anhand des Dateinamens darauf schließen, was "drinnen steckt".
Ein aktueller Kinofilm kann sich beispielsweise mit der Bezeichnung "trz-klab-run.par" im Usenet befinden. Richtig Überblick im Usenet kriegt man eigentlich nur über Webseiten, die auflisten, was in den Dateien drinnen steckt - sogenannte Index-Seiten. Diese Index-Seiten listen beispielsweise Filmtitel im Klartext auf und bieten eine zugehörige NZB-Datei zum Download an.
Diese NZB-Dateien sind sozusagen Textlisten in denen drinnen steht, wo sich die tatsächliche Datei im Usenet befindet. NZB-Dateien werden dann einfach in einem Usenet-Download-Tool geladen und dann erfolgt der Download. NZB-Dateien im Usenet sind quasi ähnlich wie "Torrents" im Bitorrent-Netzwerk. NZB-Dateien alleine sind generell nutzlos ohne Usenet und das Usenet wiederum macht ohne NZB-Dateien wenig Sinn.Usenet-Anbieter kassieren für die Bereitstellung des Zugangs und entsprechend fördern sie natürlich (heimlich) Webseiten die NZB-Dateien auflisten.
Den Medieninhabern sind NZB-Index-Webseiten natürlich ein Dorn im Auge. Versuche, das Usenet beziehungsweise dessen Zugangsanbieter generell zu verbieten, sind bislang gescheitert und werden wohl auch weiterhin scheitern. Das liegt darin, dass das Usenet generell nicht illegal ist, dort alles Mögliche transportiert wird. Zudem ist das Usenet auch eine Diskussions-Plattform für Meinungsaustausch. Drum gehen die Medieninhaber jetzt auf die Betreiber der NZB-Index-Seiten los.
Einen Erfolg meldet jetzt die niederländische Organisation BREIN, die Piraterie im Internet bekämpft. Es ist BREIN gelungen, das NZB-Portal nzb-portal.nl vom Netz zu nehmen. Auf der Seite findet sich jetzt nur noch ein Hinweis der Administratoren, dass die Seite down ist.
Anscheinend hat BREIN keine rechtlichen Schritte benötigt, alleine die Androhung selbiger hat nzb-portal.nl in die Knie gezwungen. Für die Betreiber der NZB-Seite ist die Sache allerdings noch nicht ausgestanden. BREIN plant eine Schadensersatzklage. Die geschlossene Seite ist eine von zig NZB-Seiten. Deren Betreiber müssen sich jetzt ebenfalls fürchten.
Ob BREIN es schafft alle großen NZB-Seiten im Internet auszurotten ist allerdings sehr fraglich. Und vermutlich kommen schneller neue NZB-Seiten, als alte platt gemacht werden können. Der Kampf gegen die Windmühlen hat begonnen.