Die Ubuntu-Macher haben jetzt ihren eigenen Online-Musik-Shop "Ubuntu One Music Store" gestartet, der bereits vor einiger Zeit als öffentliche Beta-Version erprobt wurde.
Der Shop kann mit der aktuellen Beta-Version von Ubuntu 10.4 (siehe Erste Beta von Ubuntu 10.04 ist raus) bereits ausprobiert werden. Als "Kaufplattform" dient erstmal der Linux-Mediaplayer Rhytmbox, Plugins für weitere Player sollen folgen. Hinter dem Musikangebot steckt eigentlich der Dienstleister 7digital, der aktuell mehrere Millionen Musiktitel der gängigen Labels im Angebot hat.
Zur Nutzung des Shops braucht es lediglich einen kostenlosen Ubuntu One Account, der seit einiger Zeit auch für die Nutzung kostenlosen "Online-Speichers" dient. Musikdownloads kommen im DRM-freien MP3-Format in 256 KBit/s Qualität. Einzelne Songs sollen ab 99 Cent erhältlich sein.
Michael Nickles meint: Wenn man sich die aktuell laufenden Diskussionen zur Sache so anguckt, dann ist dort eigentlich wenig "Beifall" erkennbar. Eher wird Ubuntus "Music Store" sehr kritisch betrachtet, und Ubuntu-Gründer Mark Shuttleworth muss diverse Seitenhiebe einstecken.
Beispielsweise, dass er Ubuntu erstmal kostenlos ans "Volk" gebracht hat und jetzt seine nächsten Millionen damit scheffeln will. Dass sich mit Online-Musik-Downloads ordentlich Kohle verdienen lässt, ist ja längst kein Geheimnis mehr. Extrem kurios ist natürlich auch die zwangsläufige Entscheidung für das "unfreie" MP3-Format.
Ubuntu-Linux selbst kann von Haus aus keine MP3-Dateien abspielen, weil dafür keine Lizenzgebühren bezahlt werden müssen. Ubuntu-Nutzer müssen (wie Nutzer vieler anderer Linux-Distributionen auch) den MP3-Codec also "illegal" installieren, was generell nur einen "Mausklick" bedeutet.
Ubuntu hat jetzt halt einen eigenen kommerziellen "Musik-Shop", der sich weder qualitativ noch preislich von anderen Shops unterscheidet. Bleibt abzuwarten, ob die Ubuntu-Fangemeinde diesen Shop ausgiebig nutzen wird.