Das Amtsgericht Berlin verbietet das Speichern von IP-Adressen, insbesondere die Archivierung. Es handele sich um personenbezogene Daten, mit denen man die Identität von Usern feststellen kann.
So wie es aussieht, hat dieses Urteil weitreichende Folgen, falls es nicht kassiert wird. Jeder Webserver speichert allein schon aus Sicherheitsgründen (Protokollierung von Einbrüchen) IP-Adressen automatisch. Das wäre dann auch verboten, obwohl es einfach abschaltbar ist, aber kaum kontrolliert werden kann. Jedes CMS speichert IP-Adressen, zig Scripte für alle möglichen Fälle ebenfalls, das alles wäre illegal.
Zu begrüßen ist das Urteil auf jeden Fall, denn in den allermeisten Fällen kann auf eine Speicherung der IP-Adressen sicher verzichtet werden.
Quelle: heise, golem
Allgemeines 22.005 Themen, 148.987 Beiträge
"... dieses Urteil weitreichende Folgen ..." - na ja, es ist ein regionales Amtsgericht in der Art des Königlich Bayerischen Amtsgerichts (auch im konkreten Urteil für einen einzelnen Nutzer) und wird sich zusätzlich irgendwann den Schäubleschen Bemühungen kaum entziehen können.
Ist aber schon irre, diese kühne Entschlossenheit unserer (Volks-) Vertreter ...
Teilweise sinnvoll andererseits auch nicht.
"Ihre IP Adresse wird gespeichert!" diese kleine Satz hat doch schon in vielen Foren bewirkt das Störenfriede sich ihre Aktionen 2 mal überlegen, egal wie effektiv das nun ist oder nicht.
In meinem Forum hatte ich 3 User mit fester IP die regelmäßig andere geflamed haben, sich immer mit neuen eMail Adressen angemeldet haben, bis wir z.B. deren IP Adresse gesperrt hatten.
Wenn Provider ihre IP Speicherungen aufgeben, ist natürlich auch das mitloggen der IP Adressen bei Foren oder Chats unnötig, da man daraufhin ja Störenfriede eh nicht mehr ausmachen kann.
Sag mal, was nützt denn eigentlich die IP zu sperren? Man bekommt doch sowieso jede 24 Stunden eine neue.
@lukas9 es ist ja nicht gemeint ip´s zu sperren sondern das der Provider nicht mehr speichern darf.
Das würde auch auf gut deutsch bedeuten das es ein freifahrtschein zum illegalen runterladen ist.
Den keiner kann mehr nachweisen wer was runtergeladen hat.
Heute ist es noch möglich weil die Provider deine IP Adresse für einige Tage/Monate speichern.
Das heißt du lädst irgendwo z.b ein Album mit der IP 1234567 am 27.9.07 um 16:00 runter
Diese IP zeichnet die Musikindustrie auf und geht zu deinem Provider und klagt solange bis
dein Provider nachschaut wer am 27.9.07 um 16 Uhr die IP 1234567 gehabt hat kommt auf deine Daten und
gibt sie der Musikindustrie die dich dann verklagen kann.
Wenn es verboten wird ist das nicht mehr möglich, weil ja der Provider nicht mehr mitspeichert.
Hmm,
klar aber auch, dass Herrn Schäuble und Co. die IPs doch überhaupt nicht interessieren: hier gehts längst um (Dienstgrad,) Name, vorladetaugliche Adresse, ggf. mit aktuellem Passfoto aus Google Earth ...
Unter diesem Aspekt sollte der Richterspruch selbst für diesen Einzelfall wohl gewertet werden ... Da macht ein Anwalt eher lediglich Promotion für sich (die anderen werdens ja nicht merken ...).
Auf diesen Satz hatte ich mich auf die IP-Sperrung bezogen.
Lukas
//Edit: Ups sorry, ich hatte das mit der "feste[n] IP" im ersten Satz überflogen! So macht die Sperrerei ja doch Sinn...
Aber merkwürdig ist es schon, dass Leute, die sich eine Standleitung mieten - und somit offensichtlich Professionelleres vorhaben mit ihrem Internetzugang - dann in irgendwelchen Chats und Foren aufkreuzen um dort ein Trolltheater aufzuführen.
Tja, die Menschheit bringt mitunter seltsame Gestalten hervor...
CU
Olaf
[nach langer Zeit mal wieder online xD]
Hi Olaf,
vielleicht sind des Schüler, Studenten? Nun wenn ich mich nicht täusche hat unsere Schule eine Standleitung mit Stand-IP...außerdem werden nicht alle Seiten/Foren durch die Schule gesperrt,
da die Administratoren (Informatik-Lehrer) von den Foren noch nie gehört haben xD....
Dürfte die Sache dann erklären ^^
Grüße
hammerzahnrad
Das zumindest ist eine plausibel klingende Erklärung. Ich war schon bei gelangweilten Praktikanten im Betrieb... aber deine Version ist viel schlüssiger.
Welcome back Hammerzahnrad :-D
CU
Olaf
hehe gelangweilte Praktikanten könnte auch sein x-D
Danke (^_^)
Die besten Grüße
Hammerzahnrad
Genau Olaf, das denke ich auch.
Dieses Sperren der IP-Adressen, macht doch nur bei festen IP-Adressen einen Sinn. >90% der User, haben aber eine vorübergehende IP-Adresse; schon alleine weil es Standard ist. Und die Zeitgeister, welche in der Lage sind, sich feste Adressen zuzulegen, werden auch in der Lage sein, mit wechselnden Adressen ihr Unheil zu treiben.
Für mich sind solche Argumente "Augenwischerei".
Greez, Data Junkey
Tja, wie man's macht ist es verkehrt... dass man im Internet Randalieren und Herumflegeln darf nach Herzenslust, ohne dass einem irgendetwas passieren kann, möchte ich mir jedenfalls nicht wünschen, deswegen braucht man aber keine endlose Vorratsdatenspeicherung.
Im Bedarfsfall sollte man Straftäter schon dingfest machen können, für mich liegt das Problem daher eher in der Festlegung des "Bedarfsfalls" - da ging die Tendenz der vergangenen Jahre klar gegen den einzelnen User und pro Content-Industrie.
Also, wenn der Staatsanwalt sagt, er braucht die Privatadresse von dem User, der am 1.10.2007 um 23:17 mit der IP-Adresse 123.456.789.0 unterwegs war, soll er sie in Gottes Namen haben, dann aber bitte nicht 100 Jahre rückwirkend und nicht aus jedem noch so nichtigen Anlass...
Wünschen würde ich mir vor allem eine einheitliche Regelung, die für die Provider verbindlich ist.
CU
Olaf
Die IP-Adresse ist doch in vielen Fällen nicht brauchbar.
Das ist so als wenn man aus einem Bus einen Finger sieht und man schreibt sich das Nummernschild vom Bus auf.
JAP, TOR und Internetkaffes. Zu Weinachten ist die meist gebrauchte Sprache im Internet Chinesisch.
Deutschland ist Lokal, das Internet ist Global. Was nütz einem eine IP aus dem Ausland wen kein Kapitalverbrechen vorliegt.
Man sollte sich auch mal die IP-Adressvergabe von AOL anschauen. Die wechseln inerhalb einer Sitzung, also noch die Sekunden bei der Zeit notieren und immer darauf achten das die Sekunden auch auf beiden Seiten stimmen.
Viel Spass beim notieren von IP-Adressen.
Es lässt sich aber anhand der Logfiles von Providern zweifelsfrei feststellen, welcher seiner Kunden zu einem ganz genau definierten Zeitpunkt mit ebendieser IP-Adresse unterwegs gewesen ist. Natürlich nützt das nichts, wenn man irgendeine IP-Adresse aus China vorliegen hat - aber hier geht es ja mehr um die Frage der Privatsphäre von deutschen Usern.
Der Bus-Vergleich ist schlicht Unfug.
CU
Olaf