Für viele Technikbegeisterte ist ein Android-Smartphone erst dann akzeptabel, wenn die vorinstallierte Firmware durch eine Alternative ersetzt ist. Und die gewiss beliebteste Alternative ist Cyanogenmod - hier ein Umstiegs-Erfahrungsbericht dazu.
2013 haben die Cyanogenmod-Macher angekündigt, dass sie künftig nicht mehr nur ausgewählte bestehende Smarftphones versorgen, auch selbst in den Hardware-Markt einsteigen wollen. Im April 2014 wurde schließlich das Modell "Oneplus One" angekündigt, das den Markt aufmischen soll, ein Flagschiff-Killer sein soll.
Das luxuriös ausgestattete Gerät kommt mit vorinstallierter Cyanogenmod-Firmware. Die weltweite Markteinführung zum Preis von 299 Euro (für das 64 GByte Modell) wurde für das zweite Quartal angestrebt.
Das hat sich verzögert, aber jetzt scheint das Oneplus One tatsächlich im Anmarsch zu sein. Bislang waren Vorbestellungen nur für Auserwählte mit Einladung möglich.
Das soll sich nun ändern. Auf der Vorbestellseite der Webpräsenz wird jetzt mit "Wait no more" ("Warte nicht länger") beworben, dass das Oneplus One ab 27. Oktober vorbestellbar sein wird.
Auf der "Get ready"-Unterseite wird schon mal erklärt, wie sich Kaufinteressierte vorbereiten können: Account bei OnePlus einrichten, Modell wählen, Rechnungsdaten/Lieferadresse eingeben. Zahlungen werden ausnahmslos über Paypal abgewickelt.
Dann braucht es nur noch etwas Glück für perfektes Timing. Die Vorbestellungsmöglichkeit wird laut Oneplus Blog nur eine Stunde lang bestehen: also am kommenden Montag von 16 bis 17 Uhr.
Wie im Vorfeld versprochen, wird das 16 GByte Modell wohl nur 269 Euro kosten, die 64 GByte Variante kostet nur 299 Euro. Damit soll wohl gezeigt werden, dass im Gegensatz zur "Highend-Konkurrenz" für mehr Speicher nicht hemmungslos hingelangt wird.
Einen anderen Sinn im 16 GByte Modell sehe ich nicht. Bei der Vorbestellungsaktion wird auf jeden Fall nur das 64 GByte Modell angeboten - eventuell fällt die 16 GByte Variante doch noch aus.
Bei gerade mal 30 Euro Unterschied wäre es irre, nicht das große Modell mit 64 GByte zu nehmen - wer bereit ist 269 Euro zu zahlen, den jucken gewiss auch 299 Euro nicht. Recht lächerlich finde ich den durch "Verknappung" künstlich erzeugten Hype um das Gerät.
Aber die technischen Daten des Oneplus One sind halt nun mal durchaus beeindruckend. Nicht weil sie das Machbare darstellen, sondern weil der Mix vernünftig ist: Qualcomm Quad-Core-CPU mit 2,5 GHz, 3 GByte RAM, 5,5 Zoll 1.080p Full HD IPS-Display, 6-Linsen-Kamera mit 13 Megapixel-Sensor und dazu ein 3.100 mAh Akku. Da geht auch das Gewicht von 162 Gramm locker klar.
Zum Vergleich: Samsungs Flagschiff S5 ist aktuell nur mit 16 GByte Speicher erhältlich und kostet in dieser Ausstattung rund 460 Euro (Ladenpreis) - da ist das Oneplus One durchaus eine Ansage. Sollte sich das Oneplus One am Markt relevant behaupten können, wird das vielleicht Druck auf die etablierten Flagschiff-Hersteller ausüben, ihre Preispolitik zu überdenken.
Fraglich ist natürlich, ob es für Kids cool genug ist mit einem "Flagschiff-Smartphone" rumzurennen, das nicht mindestens 500 Euro, besser noch mehr kostet.