Gerade mal eine Woche ist es her, dass Google seinen Dienst "Google Street View" um das Bildmaterial aus der Schweiz ergänzt hat. Jetzt gibt es bereits heftigen Protest des Schweizer Datenschutzbeauftragten Hanspeter Thür. Er fordert, dass das Schweizer Bildmaterial in Google Street View umgehend vom Netz genommen wird.
Inzwischen häufen sich Beschwerden der Bevölkerung und es sieht danach aus, dass Google die vereinbarten Datenschutzbestimmungen nicht einhält. Generell sagte Google zu, dass persönliche Bildelemente wie Gesichter und KFZ-Kennzeichen im Bildmaterial unkenntlich gemacht werden. Das scheint allerdings nicht ausreichend zu erfolgen. Auch in Deutschland gab es bereits viel Ärger wegen Google Street View.
Der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar protestierte zunächst heftig, knickte Mitte Juli allerdings dann doch ein und teilte mit, er habe mit Google eine zufriedenstellende Einigung erzielt und Google die Erlaubnis zum Weiterfotografieren erteilt (siehe Google darf für Street View weiterknipsen).
Bislang knipst Google in Deutschland noch rum, was dabei rauskommt werden wir sehen, wenn es fertig ist.
Michael Nickles meint: Der Fall Schweiz zeigt, was von Google-Versprechungen zu halten ist: nichts. Das wird auch Johannes Caspar kapieren, wenn es zu spät ist. Das Absurde bei der ganzen Geschichte ist letztlich, dass der "Deal" mit Google eine reine Vertrauenssache ist.
Google knipst drauflos und das unzensierte Raw-Data-Fotomaterial landet dann auf Servern in den USA, auf die deutsche Behörden keinen Zugriff haben. Was Google mit dem Rohmaterial anstellt, wie "effektiv" es wirklich von Gesichtern und KFZ-Kennzeichen befreit wird, ist alleine Sache Googles.
Die Tatsache, dass sich Leute die was stört, sich ja Beschweren können, ist eine Verarschung. Kann es wirklich sein, dass jemand einfach nach Lust und Laune private Dinge von Menschen ins Internet stellt und die das selbst bemerken müssen?
Die deutsche Regierung ist gefordert, diesem Spuck unverzüglich ein Ende zu bereiten und nicht erst zu reagieren, wenn es zu spät ist und Deutschlands Bildermaterial in Google Street View drinnen ist.