Während in Deutschland die Diskussionen um immer schärfere Jugendschutzgesetze schon lange toben, geht es in der Schweiz noch ehr gemütlich zu beziehungsweise ging es. Für Zoff sorgt dort jetzt laut der Basler Zeitung das Killerspiel "Manhunt 2".
Die Überschrift der Basler Zeitung ist durchaus treffend gewählt: "Das Ziel heißt: So viele Pfleger wie möglich töten". Bei Manhunt 2 muss der Spieler aus einer psychiatrischen Anstalt entfliehen und dabei so viele Pfleger und Mitgefangene wie möglich - und so grausam wie möglich - foltern und umbringen. Eigentlich wollte der Branchenverband Swiss Interactive Entertainment Association (SIEA) vom Verkauf des Spiels in der Schweiz absehen, "irgendwie" kam es aber dann doch in den Handel.
Die Justizbehörden scheint die freiwillige Selbstkontrolle der Schweizer Spielevertriebe nicht effektiv genug zu sein und hat deshalb Strafverfahren gegen fünf Online-Shops, die Manhunt 2 verkaufen, in die Wege geleitet. Die Ordnungshüter berufen sich auf einen Artikel im Schweizer Strafgesetzbuch, der die Verbreitung von "brutalen Gewaltdarstellungen" verbietet. Die Behörden fürchten, dass sie Schweiz aufgrund unzureichender gesetzlicher Regelungen zu einer Oase für im Ausland verbotene Gewaltspiele wird.
Da scheint auch durchaus was dran zu sein. In Deutschland hatte das auf Ballerspiele spezialisierte Online-Spieleportal Shooterplanet zunehmend Stress mit der deutschen Jugendschutzbehörde. Drum haben die Betreiber die Seite dichtgemacht und sind in die Schweiz abgewandert. Aus shooterplanet.de wurde also shooterplanet.ch.
In der "real existierenden" Gesellschaftsordnung "Kapitalismus" ist der Mensch nichts, der Profit alles. Mit dem Verkauf von Tomaten, Waffen, Heroin, Gurken und Spielen der genannten Art kann Profit gemacht werden.
Also wird dieser Profit gemacht, werden diese Spiele verkauft. Punktum!
Was mir vollkommen schleierhaft ist, das ist das Denken der Menschen, die so etwas spielen. (keinesfalls in der Richtung Gut-Böse)
Es ist mir vollkommen schleierhaft und widerspricht meinem Gefühl, meinem (menschlichen) Wesen, wie man in der Tötung anderer Lebewesen Vergnügen, Erfüllung finden kann. Sei es auch nur virtuell.
Ist mir unbegreiflich. Ich hab mir so ein Spiel mal zeigen lassen - es ekelte mich. Heftig.
Ich hab mir so ein Spiel mal zeigen lassen - es ekelte mich. Heftig.
Man redet immer nur von den Spielen, wie ekelig sie sind und wie brutal.
Was ist denn mit Filmen? Beispiel "Pulp Fiction", ein absoluter Klassiker mit Starbesetzung, der in keiner DVD-Sammlung fehlen darf. Auch hier wird Gewalt verherrlicht und der Job "Profikiller" als was normales und colles angesehen. Mal "ausversehen" einem mit nem Revolver das Hirn rausschiessen.
Oder SAW, Soldat James Ryan, Exorzist, Bonnie&Clyde, Natural Born Killers, Texas Chainsaw Massaker usw. usw. usw.
Sind alles keine Filme die auf dem Index stehen und doch die Gewalt in ihrer Art verherrlichen. Da reg sich keiner auf. Und warum werden die Filme gedreht?
Weil es mehr als genügend Leute gibt, die sich sowas anschauen. Und warum? Aus reinem Vergnügen und Interesse an der Sache. Und jetzt soll keine sagen, er schaue nur Bambi&Co. ;-)
Schalt doch mal die Nachrichten an. Da ist es zeitweise auch nicht besser. Aber genau das will die Menschheit doch. Mit Gewalt und Krieg ist mehr Geld zu verdienen, als mit Friede, Freude, Eierkuchen.
Wir haben in Deutschland ein sehr gutes Jugendschutzgesetz und mit der USK eine der besten Kontrollstellen weltweit und das ist gut so.
Von mir aus sollen sie noch "ab 21" einführen. Aber imme nur auf die Spiel drauf hauen, find ich absolut nicht okay. Gewalt ist allgegenwärtig!!!
Man sollte sich auch erstmal tiefer mit der Materie beschäftigen, bevor man ein Urteil fällt. Von "nur mal zeigen lassen" sollte man sich kein Urteil bilden. Das führt nur zu Vorurteilen.
Beispiele gint es ja genügend zur zeit aus der Politik, wobei von dennen noch keiner je ein Spiel gesehen hat.
Pulp Fiction stellt die Täter als vollkommene Idioten dar. Imo alles andere als nachahmenswert.
James Ryan ist ein Antikriegsfilm.
Natural Born Killers ist das Portrait des Serienkillers "Charles Starkweather" und seiner Freundin und gewissenloser Medien und damit alles andere als gewaltverherrlichend.
Bonny & Clyde hat dokumentrischen Charakter wie unzählige andere dieser Formate.
Wer des Lesens kundig ist, weiß: Die Unterhaltung der Menschheit war schon immer gewaltverherrlichend, ob Illias oder die Gebrüder Grimm, überall waren Gier, Mord und Totschlag Mittelpunkt der Handlungen.
Wenn ich König von Deutschland wäre, würde ich Manhunt 2 ganz klar verbieten (ist es afaik ja auch) und noch einige andere dieser kranken Spiele, von denen auch einige auf diversen Konsolen zu haben sind, die imo Manhunt um nichts nachstehen.
Wer aber gegen jeden Shooter ist, der muss auch gleich 90% aller Bücher dieser Welt incl. der Bibel verbrennen lassen, weil es darin ebenfalls um Mord und Totschlag als zentrale Themen geht. Dann müsste man aber auch gleich jegliche Kampf- und Kraftsportarten, Alkohol... verbieten...
Pulp Fiction stellt die Täter als vollkommene Idioten dar.
Naja, so hart würde ich es nicht sagen. Sicherlich ist da ein gewisser Unterhaltungswert der beiden Figuren hinterlegt, der Schlussfolgerungen zulässt.
Und einen Film über einen Serienkiller und dessen Lebens- und Leidensweg, kann von jungen Menschen völlig anderst verstanden werden, als wie von dir oder mir.
Früher hab ich die Filme auch nicht grossartig hinterfragt und somit kann ein kritischer Film schnell in den Augen der Jugendlichen was völlig gegenläufiges bewirken.
z.B. Bud Spencer und Terence Hill waren meine Idole. Nicht lange reden, sondern immer fest drauf hauen. Hab ich zum Glück nie in die Tat umgesetzt ;-)
Aber im Grossen und Ganzen meinte ich es so, wie du im unteren Absatz deines Postings geschrieben hattest. Nicht nur Spiele muss man verbieten. Andere Medien sind genauso schlimm, wen nicht sogar schlimmer.
Es ist mir vollkommen schleierhaft und widerspricht meinem Gefühl, meinem (menschlichen) Wesen, wie man in der Tötung anderer Lebewesen Vergnügen, Erfüllung finden kann. Sei es auch nur virtuell.
Ist mir unbegreiflich.
Nun, das akzeptiere ich. Was ich nicht akzeptieren kann, ist die Tatsache, dass immer nach Massakern/Selbstmorden mit Auswirkungen auf andere (denn Amokläufen sind es nicht!) nach Verboten dieser Spiele geschrien wird - und zwar immer von solchen Leuten, die diese Spiele nicht verstehen, meist in deinem Alter, jüki (das ist jetzt keine Beleidigung, sondern nur eine Feststellung).
Es ist bisher überhaupt nicht belegt, dass die Spiele die Gewalt (aktiv) fördern. Und eine Kausalität lässt sich schon gar nicht herstellen. Diese Typen, die so veranlagt sind, werden sich diese Spiele besorgen/kaufen, gerade weil sie zu ihrem Ego passen. Aber daraus folgt nicht, dass die Spiele an solchen Taten schuld sind.
Es war schon immer so, dass die ältere Generation nicht verstanden hat, was die Jugend teilweise so treibt und gut findet, und das wird wohl auch immer so sein. Das heißt aber nicht automatisch, dass gleich Verbote her müssen, die völlig ignorieren, dass es Hunderttausende (!) Spieler allein in Deutschland gibt, die ebenfalls mit solchen Spiele ihre Zeit verbringen, aber dadurch weder aggressiver werden noch zu (Selbst)Mord angeregt werden.
Ich spiele übrigens auch solche Spiele, ich ziehe aber eine strikte Grenze zu bestimmten Spielen. Manhunt ist zu Recht indiziert, denn dieses Spiel ist wirklich menschenverachtend. Aber Far Cry, Half-Life 2, Stalker, Sniper Elite u. dgl. lasse ich mir bestimmt nicht nehmen.
Davon abgesehen wird immer sehr gern übersehen, dass diese Spiele für die Jugendlichen eh schon verboten sind! Als bekanntestes Beispiel einer Jugendfreigabe sei Counter Strike zu nennen (ab 16), der überwiegende Teil ist erst ab 18! Und wer hat dafür zu sorgen, dass das eingehalten wird? Die Eltern! Wer soll es sonst machen?
Besonders ekelhaft ist der vorauseilende Gehorsam der Geschäfte, die die Spiele ab 18 entweder ganz aus dem Sortiment nehmen (Kaufhof) oder persönliche Daten sammeln, wenn man ein solches Spiel kauft (Media Markt/Saturn). Wohlgemerkt: Spiele ab 18, die die Jugendlichen eh nicht haben dürfen! Bringen wird das nichts, Hauptsache mal wieder etwas getan, aber letztlich nur blinder Aktionismus...
Mit solchen "Schund" habe ich auch Probleme. Doch auch wenn ich dagegen bin, daß solche Spiele verbreitet werden, bin ich noch mehr dagegen, daß die Bundesregierung jedes Spiel wo eine Waffe vorkommt als "Killerspiel" klassifiziert.
Ich bin habe ein Problem damit, das Grundsätzlich wenn ein Teeny ausrastet es immer diese Computerspiele sein müssen. Ist ja klar das kein Politiker jemals zugeben würde das die eigentlichen Probleme in unserer Gesellschaft zu suchen sind. Der Druck auf die Teenies fängt ja schon im Kindergarten an. Mich regt einfach nur immer die Bezeichnungen " Killertrainingssoftware " oder "Killerspiele" auf. Kein Benutzer solcher Software lernt daurch den realen Umgang mit Waffen ( Laden, Störung beheben, Funktion, Rückstoss ect. ). Den Umgang mit Waffen muss jeder männliche Bundesbürger bei der Bundeswehr erlernen, es sei denn er Widerspricht ( und das ist nicht ganz einfach ).Und was nützt das beste Jugendschutzgesetz und eines der schärfsten Waffengesetze, wenn keine Beamten vorhanden sind um die Einhaltung zu kontrollieren. Winnenden ist schlimm genung und ich will es nicht verharmlosen, aber es ist Aufgrund eines oder mehrerer Verstoesse gegen das Waffengesetz ermöglicht worden. Das Verbieten von solchen Spielen bringt überhaupt nichts, denn im Internet kann man alles bekommen und Sperren können umgangen werden. Ich bin eher dafür das man auf Aufklärung setzt und zwar bei Eltern und Jugendlichen und des weiteren müssen den Jugendlichen vernünftige Sperspektiven geboten werden.
A propos Tötungstraining:
Wir hatten neulich eine Diskussion um Gitarrenspiele (Frets on Fire, Guitar Hero) und ob man damit richtig Gitarre spielen lernen könnte. Mein Vergleich dazu war: "Na klar, das geht in etwa so gut, wie man mit Egoshootern die Bedienung einer Waffe erlernen kann." Mein Background: Ich kann Gitarren quälen ("spielen" wär definitiv zu euphemistisch), ich hab schon Frets on Fire gespielt, ich bin als schweizer Soldat natürlich ausgebildet im Umgang mit einem vollautomatischen Sturmgewehr und Egoshooter sind mir auch nicht fremd. So viel also dazu.
Solche Spiele bringen einen ganzen Markt in Verruf. Denn am Ende wird alles über einen Kamm geschert. Aber nicht jeder Shooter bedient solche niederen Instinkte. Aber die Politik macht da ja keinen Unterschied.
Nur so nachgedacht...
Gab es in Italien, Östereich und der Schweiz schon mal einen Amoklauf wo man den Beziehungspunkt auf Killerspiele gelenkt hat?
Ich bin zwar kein Gamer aber das ganze würde sicher eingebremst wenn auch der Handel mitspielen würde und den Jugendschutz einhalten würde, auch bei Alk. und Zigarretten.
Ganz egal was dem Amokläufer sein Motiv sein mag, so etws lässt sich nicht verhindern.
Ganz egal welchen Sündenbock die Presse nennt.
Psycho bleibt Psycho.
Dass einzige was sich einbremsen lassen würde,
sind Sendungen die Geltungsucht fördern.
An dem unter anderem leiden die meisten Psychos.
wenn auch der Handel mitspielen würde und den Jugendschutz einhalten würde
Richtig. Aber auch die Eltern sollten sich dran halten.
Geh doch mal vor Weihnachten oder nach der Hauptzeugnissausgabe in die Computerspielabteilung der Kaufhäuser.
Weißt du wieviele Eltern dort mit ihren Kindern/Teen´s stehen um dennen eine "Belohnung" auszusuchen? Die wenigsten Eltern achten dort wirklich auf die Jugendfreigabe. "Ach, mein Kind, du bist schon gross genug dafür. Hast es dir ja mit der 3 in Mathe verdient!"
Und wenn sich doch mal ein Elternteil das Gespräch mit dem Sprössling sucht bezüglich Altersfreigabe, geht´s richtig rund. "Aber der Dieter hat das auch von seinem Vater bekommen", "Ach Mama, das Spiel ist soooo cool. Alle haben es und wenn ich es nicht auch habe, dann bin ich benachteiligt" oder "Mann Papa, ich werd doch in 9 Monaten 16." usw. usw. usw.
Müsst euch mal echt den Spaß machen und sowas mal beobachten. Und was soll ein Handel machen, wenn die Eltern samt Sprössling an der Kasse stehen. Mama und Papa bezahlen doch.
Wie schon so oft gesagt. Man müsste die Eltern erheblich mehr mit ein beziehen und auch zur Verantwortung ziehen.
Erzieherisch muss ich dir recht geben. Es ist schwer.
Denn ich kenn das von meinen elfjährigen und vierjährigen.
Aber bei gewissen Sachen bin ich halt als Erwachsener sturer.
Der Große hat von seinen Großeltern mit 7 schon ein Handy geschenkt gekriegt,
dieses habe ich auch im Direktweg Oma und Opa zurückgegeben, mit Wiedersehen in der Hauptschule.
Wenn er mal telefonieren will dann muss er derzeit mein Handy benutzen, so habe ich mehr Kontrolle. (SMS, Fotos, MMS,)
Ich glaube, viele Kinder haben schon alles, dadurch wird auch Mist geschenkt.
Das nennt man Erziehung.
Das Autoritäre war genauso schlecht wie das Antiautoritäre.
Ich halte mich an Fair, Nett mit Gruß und Grundregeln.