Die Breitbandstrategie der Bundesregierung sieht vor, dass spätestens gegen Ende dieses Jahres jeder deutsche Haushalt die Chance auf einen mindestens 1 MBit/s schnellen Internetzugang haben soll.
Laut Bundeswirtschaftsministeriums ist das momentan bei über 96 Prozent der Haushalte der Fall, es geht also um die letzten vier Prozent. Konkrete Zahlen nennt der Bitkom in einer aktuellen Mitteilung. So sollen momentan rund 64 Prozent aller deutschen Haushalte einen schnellen Internetzugang per Festnetz haben, bis Jahresende wird ein Anstieg auf 68 Prozent erwartet.
Den Löwenanteil machten (Stand Ende 2009) DSL-Breibandanschlüsse aus (22,4 Millionen), 2,3 Millionen surfen per "TV-Kabel-Internet". Nur ein geringer Anteil von 0,3 Millionen verwendet alternative Zugangsmethoden wie Glasfaser oder Satellit. Einen rasanten Zuwachs gibt es bei UMTS-Internet. Das stieg im vergangenen Jahr um 50 Prozent auf 24 Millionen Anschlüsse.
Dumm dran sind aktuell also nur die letzten "4 Prozent", die in ländlichen Gegenden noch keine Chance auf "schnelles" Internet haben. Eine wichtige Sache findet für diese Betroffenen am kommenden Montag in Mainz bei der Bundesnetzagentur statt. Dort findet eine umfangreiche Auktion von Mobilfunkfrequenzen statt.
Die angebotenen Frequenzen unter 1 GHz werden es dann ermöglichen, die noch unversorgten Regionen mit Internet auszustatten. Laut Bitkom wurden zur Auktion vier Netzbetreiber zugelassen (T- Mobile, E-Plus, O2 und Vodafone) und alle haben bereits im Vorfeld zugesichert, die bislang unversorgten Regionen beim Ausbau zu bevorzugen.
Dass der Ausbau des "Funk-Internet" erst jetzt passiert, hat einen einfachen Hintergrund. Erst durch Abschaffung des analogen Fernsehens und dessen Digitalisierung, sind Frequenzen im Bereich von 790 bis 862 MHz frei geworden, die für Funk-Breitbandinternet ideal sind.
Bei der Auktion geht es nicht nur um die Versorgung der "weißen Flecken" in ländlichen Regionen. Wichtig sind auch neue Frequenzen für die Mobilfunknetze der nächsten Generation.
Die werden als LTE-Netze bezeichnet und sollen mobile Internetgeschwindigkeiten von bis zu 100 MBit/s ermöglichen. Ein weiterer Grund, der die Auktion beziehungsweise neue Frequenzen wichtig macht: im vergangenen Jahr hat sich die drahtlos übertragene Datenmenge auf 40 Millionen Gigabyte nahezu vervierfacht.
Erfolgt nicht bald ein Ausbau mit neuen Frequenzen, dann drohen bei der mobilen Internet-Verfügbarkeit "weiße Flecken".