Die Freude über das Familienglück verleitet viele Eltern dazu Fotoaufnahmen im Internet zu veröffentlichen.
Dabei wird übersehen, dass Aufnahmen leicht in falsche Hände geraten können, warnt der Medienratgeber Schau hin! Was Dein Kind mit Medien macht.
Die Initiative des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend mit weiteren Partnern empfiehlt Eltern ausdrücklich, keine Bilder oder Clips zu veröffentlichen, auf denen ihr Kind klar zu erkennen ist.
Als "schlechtes" Beispiel nennt die Initiative den Mimi-Blog der zweijährigen Mirriam, Deutschlands jüngster Bloggerin. Deren Eltern veröffentlichen dort regelmäßig die "kreativen Werke" ihrer Tochter.
Die Initiative macht auf folgende Sachverhalte aufmerksam und gibt Eltern Tipps (Originaltext):
Auch Kinder haben Persönlichkeitsrechte
Kinder haben wie alle anderen Personen auch das Recht am eigenen Bild, können jedoch noch nicht selbst über eine Veröffentlichung entscheiden, weil sie die Folgen noch nicht abschätzen können. Hier sind die Eltern gefragt. Denn Kinderfotos im Netz erhöhen das Risiko unerwünschter Kontakte; insbesondere, wenn dazu auch noch Wohnort und Name bekannt sind. Auch wenn etwa das Bild im Profil oder Blog später gelöscht wird, können die Aufnahmen weiter kursieren. Andere können diese kopieren, verfremden und verbreiten. Zudem können Werbetreibende und fremde Nutzer Informationen über Hobbys und tägliche Gewohnheiten sammeln.
Kinder eignen sich nicht zur Selbstinszenierung
„Eltern sollten sich fragen, ob nicht bei der Veröffentlichung nicht der Stolz auf das eigene Kind eine Rolle spielt, sondern auch das eigene Geltungsbedürfnis“, so Kristin Langer. Das Posten von kuriosen Szenen aus dem Familienalltag sei oft mit dem Wunsch nach Aufmerksamkeit und „Likes“ verbunden. Doch ist dies in Verbindung mit Fotos von den eigenen Kindern unpassend. Viele Eltern würden selbst solche Fotos später nicht von sich im Netz entdecken wollen.
Kinder nur undeutlich zeigen und Zugang beschränken
Falls Eltern doch Bilder des Kindes veröffentlichen, sollten Kinder auf Fotos nicht direkt erkennbar sein, sondern etwa nur im Anschnitt oder mit Sonnenbrille und Mütze. Beim Hochladen von Bildern über das Smartphone ist darauf zu achten, dass die Ortsbestimmung deaktiviert ist. Ansonsten können andere Nutzer sehen, wo das Bild aufgenommen wurde. Profilinformationen und Bilder sollten nur für ausgewählte Kontakte und auf keinen Fall für Suchmaschinen sichtbar sein. Gerade Eltern sollten hier mit gutem Beispiel vorangehen, um ihr Kind zu schützen, aber auch um Vorbild für den sorgsamen Umgang mit persönlichen Daten im Netz zu sein.
Aufnahmen stationär speichern
Doch auch das Hochladen in einen Online-Speicher („Cloud“) ist mit Risiken verbunden. Schließlich vertraut man persönliche Daten einem Unternehmen an. Zudem können diese Speicher auch von Unbefugten gehackt werden. Daher gilt, sich genau über die Geschäfts- und Datenschutzbedingungen des Anbieters zu informieren und den Zugang über ein ausgefeiltes Passwort zu schützen. Am sichersten ist es, Bilder oder Clips nur auf der Festplatte zu speichern.
Gestolpert bin ich diesmal über die Bezeichung "Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend.", die mir irgendwie etwas idiotisch erscheint, aber vielleicht gibt es halt keine bessere. Zur Initiaitive gilt anzumerken, dass es schon traurig ist, dass es so eine Aufklärungsarbeit überhaupt braucht.