Großbritannien kämpft verbissen darum, bei Datenschutz-Skandalen in Europa eine führende Position einzunehmen. Die Pannen wollen einfach kein Ende nehmen. Ende August wurde ein Secondhand-Computer bei Ebay für 45 Euro versteigert, auf dessen Festplatten sich die Bankdaten von rund einer Million Briten befanden.
Nur ein paar Tage später wurde auf Ebay eine Festplatte für 9 Euro ersteigert, auf der sich 35.000 Datensätze der britischen Gemeinde Charnwood befanden. Die Daten waren zwar "gelöscht", aber derart dümmlich, dass sie mit einem simplen Datenwiederherstellungs-Tool wieder hergestellt werden konnen (siehe Zu dumm zum Löschen).
Und jetzt gibt es schon wieder einen richtig dummen Datenskandal. Auf einem öffentlichen Parkplatz wurde ein USB-Stick mit brisanten Inhalten gefunden. Darauf befanden sich Benutzernamen und Kennwörter, die den Zugang zu einem Server der Regierung ermöglichten. Über den Server lassen sich diverse staatliche Online-Dienstleistungen wie Steuererklärungen abwickeln.
Angeblich hat der USB-Stick den Zugriff auf Daten von bis zu 12 Millionen Briten ermöglicht. Glücklicherweise wurde der USB-Stick vom Mitarbeiter einer Firma gefunden, sie sich um die Pflege der Regierungs-Server kümmert. Eine Analyse des USB-Sticks ergab, dass sich nebst den Zugangsgdaten auch der komplette Quellcode der Regierungs-Software darauf befand. Die britische Regierung hat die Internet-Seiten des betroffenen Servers vorübergehend abgeschaltet.
Quelle: Mail on Sunday.