Es zeichnet sich eine neue Strategie der Musikindustrie im Kampf gegen illegales Filesharing ab: Nachdem bisher nur gegen Privatpersonen Anzeige erstattet wurde, geht man nun auf die Provider los: Sie sollen Anschlüsse sperren, die für Filesharing benutzt wurden.
Das berichtet BBC News. Die British Phonographic Industry (BPI) hat demnach die Provider Tiscali und Cable & Wireless aufgefordert, 17 bzw. 42 IP-Adressen zu sperren und deren Besitzer zu ermitteln, weil sie "signifikante Mengen an Musik upgeloaded haben". Die Provider sollten sich an ihre eigenen Regeln halten, die Urheberrechtsverstöße ablehnen (in den Vertragsbedingungen) und "ihr Haus in Ordnung bringen". Reaktionen der beiden Provider stehen noch aus.
Meinung: Das ist vielleicht in England möglich, in Deutschland lehnt bisher jeder Provider die Herausgabe von Personendaten grundsätzlich ab, dazu muss immer erst die Staatsanwaltschaft aktiv werden. d.h. es muss mindestens Anzeige erstattet werden.
Was "signifikante" Mengen sind, bleibt unklar, die Menge muss jedenfalls berücksichtigt werden.
Noch gibt es zumindest in Deutschland eine Gnadenfrist für Filesharer, die mit den Providern praktisch in einem Boot sitzen. Wer weiß, wie lange noch.
Die ganze Story hier
Download-Dienste und Tauschbörsen 2.606 Themen, 14.829 Beiträge
Ich denke sehr lange ..
ich glaub kaum das die provider sich erlauben dürfen die Art des verkehrs mitzuloggen, ohne die Daten zu anonymisieren und auch wenn sie großen Datenaustausch mit Servern die mit Filesharing zu tun haben festgestellt werden, denk ich würden die provider erstmal mit "in dubio pro reo" argumentieren da Filesharing an sich nicht illegal ist sondern nur wenn Copyright geschützte werke getauscht werden. Die heruasgabe der Namen seitens der Provider wie sie in England eingefordert würde außerdem mit den Datenschutz kollidieren, der sicherlich auch in euren Telefonverträgen festgehalten ist - dazu wird man in Deutschland noch sehr sehr lange die Staatsanwaltschaft brauchen.
gehen, daß sie sich nicht an der eigenen Nase packt um zu erkennen, daß schlichtweg die Preise pro CD zu teuer sind.
Zudem ist es nicht so, daß nur die Musik wichtig ist für die Jugend sondern auch noch andere Hobbys und die kosten auch Geld. Und zur Zeit wird genau überlegt in welches Hobby das Geld investiert wird. Und bei einer CD ist der Gegenwert nicht gerecht.
Darum wird hier und da verzichtet. Wie in meinem Fall, mein letzter CD-Kauf liegt auch schon mittlerweile 15 Jahre zurück.
Kopierschutz und hoher Preis = Kaufenthaltung.
Ganz einfache Rechnung, liebe Musikindustrie !!!
...schließlich gibt es ja auch bei Forenbetreibern wie Nickles eine "Mitstörerhaftung" (wenn strafrechtlich relevante Beiträge nicht in angemessener Zeit entfernt werden), da liegt es auf der Hand, dass auch die Provider sich einer "Beihilfe zu Straftaten" schuldig machen, indem sie ihren Kunden ermöglichen, urheberrechtlich geschütztes Material herunter zu laden - so weit so schön...
...nur: Nicht alles was auf der Hand liegt, ist auch richtig. Schließlich kann ich auch nicht die Post verklagen, wenn ich einen bösen Brief bekommen habe. Und wie Crazy Eye schon schrieb: Filesharing ist auch nicht pauschal illegal, z.B. werden Linuxdistributionen gern auf diesem Wege verteilt.
CU
Olaf
Tod allen Abzockern!
"zuzeit wird überlegt in welches hobby geld investiert wird"....
also entschuldige bitte, DAS ist nun wirklich total unrelevant als Begründung dafür sich was aus dem netz zu ziehen.
die Argumentation, das Cd's ja so teuer sind und andere Hobbys auch geld kosten sind so lächerlich, dass ich mich schon wieder aufregen könnte.
eine cd hat schon früher 24,99 DM nun 13-15€ gekostet und nur weils per DSL schneller und sehr einfach geht nur mal auf download zu klicken, kannst du damit einfach nicht argumentieren mein lieber.
versuch das mal vor der staatsanwaltschaft falls sie dich wegen sowas rankriegen sollten...ich wette die werden sich nen arsch ablachen wegen so einem blechgeschwafel.DAU
dem ist nichts hinzuzufügen. Illegale Kopien sind schlichtweg Diebstahl geistigen Eigentums. Eine Rechtfertigung aufgrund der Preispolitik des Anbieters gibt es nicht. Außerdem müssen sowohl Musik- und Filmindustrie als auch der Einzehändler um die Ecke die dur Diebstahl verursachten Verluste in Ihre Klakulation einbeziehen.
Die Musikindustrie ist aber kein Einzelhändler um die Ecke, die müssen keinerlei "Diebstähle" kompensieren. Du verwechselst da was.
1. Eine Kopie ist kein Diebstahl. Um es mal ganz einfach zu erklären (Scheint wohl nötig zu sein):
DU hast 1 Sache von etwas. Ich 0.
Diebstahl: Du 0, Ich 1.
Kopie Du 1, Ich 1.
Jetzt erklär mir mal, was DU kompensieren musst, wenn ich auch 1 habe?
2. Verdienstausfälle sind kein Diebstahl.
Nur weil bei mir in der Gaststätte keiner was trinkt, kann ich nicht sagen, der Supermarkt um die Ecke habe mich beklaut. Ich habe weniger verkauft, ja, aber mir wurden keine Waren gestohlen und im Supermarkt verkauft. Natürlich könnte ich sagen, wenn der Supermarkt zu macht, kauft jeder Kunde dort sein Bier bei mir, bei 1000 Kunden am Tag würde ich reich werden. Aber deswegen kann ich doch nicht die Kunden verklagen oder, wie bei dieser News, den Supermarkt zwingen, zu schließen. Da würde mich jeder Mensch und jedes Gericht berechtigt auslachen.
Nur bei geistigem Eigentum lacht da keiner.
Wieviel man von dem, was man kopiert, wirklich geistig raubt, weiß man nur selber. Man weiß, wie viel man kaufen würde. Alles, was man gar nicht bezahlen könnte, weil man sich 1000 CDs lädt bei 50 Euro Taschengeld, ist kein Diebstahl und kein Verdienstausfall für den anderen.
Hi iSd3d,
schönen Dank - besser hätte ich es auch nicht erklären können:
> Wieviel man von dem, was man kopiert, wirklich geistig raubt, weiß man nur selber. Man weiß, wie viel man kaufen würde.
> Alles, was man gar nicht bezahlen könnte, weil man sich 1000 CDs lädt bei 50 Euro Taschengeld,
> ist kein Diebstahl und kein Verdienstausfall für den anderen.
Eben - viele User laden sich alles Mögliche herunter, einfach nur aus purer Gier, weil sie fasziniert sind von der Möglichkeit, es kostenlos bekommen zu können. Es ist eine absolute Milchmädchenrechnung zu glauben, jedes heruntergeladene Album sei ein entgangener CD-Verkauf.
Z.B. hat es schon Razzien bei Sozialhilfeempfängern gegeben, wo "schwarz-kopierte" Software, Musik und Filme zu fünstelligen Ladenpreisen sichergestellt wurden. Das sagt doch eigentlich alles: Selbst wenn die es unbedingt kaufen gewollt hätten, sie hätten es gar nicht bezahlen können.
Jetzt bringe ich noch einen anderen Faktor ins Spiel: Die Zeit! Musikhören, Filme gucken, sich in Software einarbeiten, diese benutzen - das alles kostet viel viel Zeit. Wenn jemand sich Sachen für fünfstellige Summen herunterlädt, dann wage ich zu behaupten, dass vieles davon ungenutzt auf der Festplatte vor sich hin verstaubt. Irgendwann muss man ja auch mal schlafen, essen oder frische Luft schnappen :-)
THX
Olaf
"1. Eine Kopie ist kein Diebstahl. Um es mal ganz einfach zu erklären (Scheint wohl nötig zu sein):
[...]"
Schon mal was von "Copyright" gehört? Was glaubst, wieso gibt es soetwas? Was glaubst, warum eine Regierung, die doch gerne wieder gewählt werden will, so ein Gesetz nicht blitzartig abschafft, um alle jene zu erfreuen, die doch so gerne kostenlos kopieren? Die könnten doch damit Millionen begeisterter Bürger für ihre Partei gewinnen: Endlich eine Regierung, die die richtigen Enscheidungen trifft! Gilt auch für die Opposition: Warum glaubst, macht die Opposition das nicht zu einem Wahlkampfschlager: "Wählt uns, wir versprechen euch, dass ihr alles frei kopieren dürft, wenn wir an die Regierung kommen!" ? ;)
Zitat:
"2. Verdienstausfälle sind kein Diebstahl.
Nur weil bei mir in der Gaststätte keiner was trinkt, kann ich nicht sagen, der Supermarkt um die Ecke habe mich beklaut. Ich habe weniger verkauft, ja, aber mir wurden keine Waren gestohlen und im Supermarkt verkauft. Natürlich könnte ich sagen, wenn der Supermarkt zu macht, kauft jeder Kunde dort sein Bier bei mir, bei 1000 Kunden am Tag würde ich reich werden. Aber deswegen kann ich doch nicht die Kunden verklagen oder, wie bei dieser News, den Supermarkt zwingen, zu schließen. "
Das ist keine Frage des Bestehlens, sondern unter bestimmten Bedingungen eine Fall des unlauteren Wettbewerbs. Was würdest Du sagen, wenn Du mit erheblichen Investitionen deinen Laden einrichtest und deine Getränke aufgrund einer fairen Kalkulation anbietest. Der neue Supermarkt hingegen beginnt, die Getränke zu verschenken. Du gehst mit deinem Laden in Konkurs und kannst ihn gerade noch zu einem Spottpreis verkaufen. Kurz darauf stellst Du fest: Der Supermarkt verschenkt die Getränke auf einmal nicht mehr, der Käufer deines Ladens ist ein Strohmann des Supermarkts, der sich ins Fäustchen lacht und hinter dem ganzen stehen mächtige Investoren, die sich genau überlegt haben, wieviel sie investieren müssen in Form verschenkter Getränke, bis sie dich als lästigen Konkurrenten erledigt haben und deinen Laden übernehmen können.
Zitat:
"Wieviel man von dem, was man kopiert, wirklich geistig raubt, weiß man nur selber. Man weiß, wie viel man kaufen würde. Alles, was man gar nicht bezahlen könnte, weil man sich 1000 CDsbild lädt bei 50 Euro Taschengeld, ist kein Diebstahl und kein Verdienstausfall für den anderen."
Das hättest wohl gern? :) Ich frag mich, wie Du zu dieser Regel gekommen bist. Wenn Du schon neue Regeln aufstellst, warum so bescheiden? Warum forderst nicht gleich 10.000 CDs oder überhaupt unbegrenzt? Und warum nur CDs?
Er stellt gar keine Regel auf, er fordert auch nichts, er sagt nur wie es ist: Wenn jemand 50 € dafür zur Verfügung hat, kann er auch nur für 50 € CDs kaufen. Demnach kann es auch kein entgangener Gewinn sein, wenn er sich die Inhalte 1000 CDs herunterlädt. Für die von dir ins Spiel gebrachte Zahl von 10.000 gilt das doch um so mehr, und für DVDs erst recht.
CU
Olaf
das was Du sagst ist zwar richtig...
ABER es ist trotzdem Diebstahl.
Wenn ich kein Geld habe und ne Packung Zigaretten im Supermarkt klaue, wäre das nach Deiner Rechnung ja auch kein Diebstahl, weil ich sie ja nicht bezahlen kann? - Kling komisch, oder?
Außerdem, wenn ich 50 € für CD-Käufe in der Tasche habe, aber keine CDs kaufe, sondern nur leeche, dann ist das ein Gewinnverlust von 50 € für die Musikindustrie (unabhängig davon wie viele CDs ich herunterlade)...
Soweit zu der Sache, ich bin aber dennoch der Meinung, dass die Musikindustrie lieber ihre eigenen Methoden überdenken sollte und CDs zu erschwinglichen Preisen und vor allem ohne Kopierschutz, DRM und was sonst so dazu gehört vertreibt. Schließlich will ich als ehrlicher Käufer Vorteile und keine Nachteile!
Co-Jack
> Wenn ich kein Geld habe und ne Packung Zigaretten im Supermarkt klaue, wäre das nach Deiner Rechnung ja auch kein Diebstahl,
> weil ich sie ja nicht bezahlen kann? - Kling komisch, oder?
Sorry, aber einige von euch stehen mit den einfachsten Grundzügen der Logik auf dem Kriegsfuß :-(
Selbstverständlich ist das Diebstahl, denn der Supermarkt hat dann eine Packung Zigaretten weniger, die er zuvor bei seinem Großhändler bezahlt hat. Dadurch entsteht dem Supermarkt ein klar messbarer finanzieller Schaden.
Ob ich mir hingegen eine CD herunterlade, die ich mir so oder so nie im Leben gekauft hätte, ist hingegen völlig wurscht für den Hersteller (auch wenn das niemand einsehen will), denn dann hat niemand eine CD weniger im Regal.
Etwas anderes ist es, wenn ich fest entschlossen bin eine Musik-CD etc. zu kaufen und dies nur deswegen bleiben lasse, weil ich die Möglichkeit habe, mir irgendwo eine Kopie zu ziehen - aber das ist ja auch ein anderes Thema.
Das alles hatte 'UiSd3d' etwas weiter oben in seinem Beitrag doch schon erklärt... was ist denn daran nicht zu verstehen?
CU
Olaf
Ich lass mir ja nur ungern sagen, dass ich mit den Grundzügen der Logik auf dem Kriegsfuss stehe, ich bleibe ja schliesslich auch sachlich.
Zurück zum Thema:
Nur weil etwas keinen materiellen Wert hat, heißt das noch lange nicht das man es nicht illegal erwerben kann (also: klauen)
Ist doch bei jeder Dienstleistung so.
Angenommen ich gehe zum Friseur und lass mir die Haare schneiden von einem Angestellten, der gerade nix zu tun hat (nur damit hier nachher keiner sagt der Schaden entsteht durch entgangene andere Kundschaft) und bezahle ihn nicht. Dann hat nach deiner Rechnung keiner einen Schaden:
- ich hab nen neuen Haarschnitt
- Der Angestellte bekommt sein Monatsgehalt unabhängig davon wieviele Leute da waren.
- Der Besitzer muss das Gehalt des Angestellten ja eh zahlen
mit anderen Worten: es ist der gleiche Zustand als wäre ich nicht zum Friseur gegangen, sondern hätte mir die Haare selbst geschnitten. Da sagt auch keiner: "Ich hab ja niemandem etwas weggenommen". Und nur weil die MI etwas größer ist und mehr Kohle macht und (vielleich) selbst die Leute abzockt gelten dort nicht andere Rechte.
btw: Habe gerade Deine Antwort auf Gerhard38 (s.u.) gelesen. Und die erwähnte Milchmädchenrechnung der MI geht natürlich nicht auf. Ich will die MI ja auch nicht in Schutz nehmen, ganz im Gegenteil. Was mich nur ärgert sind Leute die sich selbst einreden und andere davon überzeugen wollen, dass es keinem weh tut, wenn sie sich die cds illegal besorgen. Denn das stimmt einfach nicht.
Co-Jack
Dem letzten Absatz kann ich uneingeschränkt zustimmen. Ich gebe nur zu bedenken: Herunterladen ist nicht immer ein Ersatz für kaufen, vor allem bedeutet es nicht, dass man den Titel "unbedingt haben will". Und nur das gibt den Anreiz, den Titel zu kaufen - niemand kauft aus purer Langeweile, nicht mal die die zu viel Geld haben (die wahrscheinlich am allerwenigsten, deswegen haben sie so viel). Also: Durch illegales Herunterladen entsteht durchaus ein materieller Schaden für die Rechteinhaber bzw. die Firmen, die die Tonträger / Filme etc. herstellen und vertreiben - nur kann man nicht einfach jede heruntergeladene CD 1:1 verrechnen mit einem gekauften Exemplar.
Wg. des Friseurvergleichs: Immerhin hat der/die Friseur(in) eine Leistung vollbracht, noch dazu eine "individuelle", wenn er/sie mir persönlich und mir ganz allein die Haare geschnitten hat. Insofern greifen all diese Vergleiche mit andersartigen Waren oder Dienstleistungen m.E. nicht.
> ...ich bleibe ja schliesslich auch sachlich.
Naja, den Vergleich mit der Zigarettenpackung fand ich eben ausgesprochen unsachlich, deswegen habe ich etwas harscher reagiert als gewohnt. Sei's drum ;-)
Greetz
Olaf
Du hast recht insofern, als jemand, der nur 50 hat, nicht mehr ausgeben kann (ohne Kredite aufzunehmen). Ich rede aber nicht von einem möglicherweise entgangenen Gewinn, sondern vom "geistigen Raub". ["Wieviel man von dem, was man kopiert, wirklich geistig raubt, weiß man ..."]. Im Orginalzitat hieß es "Alles, was man gar nicht bezahlen könnte, weil man sich 1000 CDsbild lädt bei 50 Euro Taschengeld, ist kein Diebstahl und kein Verdienstausfall für den anderen." Ich bin jedoch der Meinung: a) es ist Diebstahl, b) es könnte durchaus auch Verdienstentfall sein, denn jede CD, die ich mir raubkopiere, braucht mir dann auch niemand mehr zum Geburtstag oder Weihnachten zu schenken, weil ich sie dann gar nicht mehr auf meine Wunschliste setze und folglich die lieben Verwandten, die möglicherweise genug Geld hätten, um mir den Wunsch zu erfüllen, ihr Geld dann eben (vermutlich) nicht für diese CD ausgeben werden, möglicherweise für ganz was anderes, denn sie wissen ja, dass ich mir die Musik ohnehin schon selbst "besorge".
> es könnte durchaus auch Verdienstentfall sein, denn jede CD, die ich mir raubkopiere,
> braucht mir dann auch niemand mehr zum Geburtstag oder Weihnachten zu schenken,...
Okay - wenn ich die CD wirklich unbedingt haben wollte und sie nur deswegen nicht kaufe oder - wie in deinem Beispiel - mir nicht mehr schenken lasse, dann ist es ein ganz klarer Fall von entgangenem Verdienst. Dass es so etwas gibt, will ich gar nicht bestreiten, behaupte aber, dass das nicht unbedingt der Regelfall ist. Wie gesagt - viele laden nur aus Spaß an der Freud, sind fasziniert, dass sie "alles umsonst" bekommen können - ob sie es wirklich haben wollen, wird gar nicht mehr großartig hinterfragt. Und so mancher, der eine CD via Filesharing heruntergeladen hat, hat sie später noch gekauft... oder die Musik jemand anders vorgespielt der sie daraufhin gekauft hat. So etwas gibt es auch, ich z.B. habe mir in den 80ern so manche Platte gekauft, die ich zuvor von jemandem auf Kassette überspielt habe - ich wollte einfach das Original haben.
Oder um es mit einem Vergleich zu sagen: Wenn ein neues Pay-TV-System eingeführt würde, bei dem man für jede gesehene Sendung einzeln bezahlen müsste - dann würden die Leute sich doch auch viel genauer überlegen, was sie einschalten anstatt sich stundenlang mit irgendwelchem Mist berieseln zu lassen. Genau so ist es hier: Wenn ich weiß, ich muss für die Musik bezahlen, wäge ich vorher genau ab, muss ich diese CD wirklich haben oder steht die nur nutzlos im Regal herum. Wenn jemand aber Filesharing betreibt, sind solche Überlegungen völlig gegenstandslos - es kostet nichts, nimmt keinen Platz weg, und wenn die Musik großer Mist ist, haut man sie eben wieder von der Festplatte runter.
Mich stört lediglich, dass die MI immer so tut, als wäre jede heruntergeladene CD gleichzusetzen mit einem entgangenen Verkauf - als ob es die 3. Möglichkeit, ganz auf das Geplärre zu verzichten gar nicht gäbe... das ist und bleibt eine Milchmädchenrechnung der Lobbyisten.
Wenn du aber alle o.g. Fälle pauschal mit dem Begriff "Diebstahl" belegst, frage ich mich, wie du dann noch differenzieren willst in dem Fall, dass jemand eine CD unbezahlt aus dem Laden mitnimmt. Denn das ist ja nun objektiv nicht der gleiche Fall.
CU
Olaf
Zitat:
"Genau so ist es hier: Wenn ich weiß, ich muss für die Musik bezahlen, wäge ich vorher genau ab, muss ich diese CD wirklich haben oder steht die nur nutzlos im Regal herum. Wenn jemand aber Filesharing betreibt, sind solche Überlegungen völlig gegenstandslos - es kostet nichts, nimmt keinen Platz weg, und wenn die Musik großer Mist ist, haut man sie eben wieder von der Festplatte runter."
Das wäre ein großartiger Vorschlag fürs Kino: Warum schon vorher für die Eintrittskarte zahlen, es könnte mir ja nicht gefallen?! Daher Forderung: Freier Eintritt ins Kino, und nur dann, wenn es mir gefallen hat, brauche ich nachher an der Kasse zu zahlen. Ob es mir gefallen hat, entscheide natürlich ich selbst - wer sonst! Und viele Filme, die ich dann irgendwann einmal gesehen habe, liegen nur unbenützt in meinem Gedächtnis herum und ich gehe nie mehr wieder in diesen Film. Irgendwann vergesse ich sogar, dass ich diesem Film schon einmal war.
Dieses Prinzip sollte man auch gleich ausdehnen auf alle Fernseh- und Rundfunksendungen oder öffentliche Verkehrsbetriebe: Erst im Nachhinein weiß ich, ob es mir gefallen hat, und diesen Institutionen entsteht ja dadurch kein Schaden, wenn ich sie nütze, denn sie senden ja ohnehin, die Öffis fahren ja ohnehin. Also: Bezahlung nur, aber wirklich nur dann, wenn ich restlos mit allem zufrieden war.
Zitat:
"Wenn du aber alle o.g. Fälle pauschal mit dem Begriff "Diebstahl" belegst, frage ich mich, wie du dann noch differenzieren willst in dem Fall, dass jemand eine CD unbezahlt aus dem Laden mitnimmt. Denn das ist ja nun objektiv nicht der gleiche Fall."
Im Laden nennt man das dann "Ladendiebstahl" ;)
Ich bin zuversichtlich, dass jedes Gericht, bei dem so ein Fall anhängig würde, sehr wohl bei der Bemessung des Strafausmaßes mitberücksichtigt, ob es sich um "Raubkopie" oder "Ladendiebstahl" handelt. Nebenbei: Den Ausdruck "Raubkopie" halte ich für - sagen wir mal -, unglücklich, da alle Merkmale des "Raubes" (_gewaltsame_ Besitzübernahme) üblicherweise (gg) fehlen.
Trotz deiner durchaus zutreffenden Einwendungen, dass nicht jede heruntergeladene Kopie im anderen Fall zu einem Verkauf geführt hätte, ist für mich das Argument der Musikindustrie nachvollziehbar, dass es sich zwar nicht um 100%, aber statistisch gesehen um erheblichen Einkünfteentgang handelt. Die Verletzung des Copyrights als reine Verwaltungsübertretung zu strafen fällt deshalb flach, da der Rechteinhabe des Copyrights nicht die Öffentlichkeit ist. Wenn man aber etwas einklagt, muss man auch einen Streitwert angeben. Diesen Streitwert richtig zu beziffern ist sicher nicht einfach, und alle Einwendungen sollten da berücksichtigt werden. Dass der Kläger ihn möglichst hoch ansetzt, der Beklagte so tut, als wäre überhaupt kein Schaden entstanden, ist üblich. Dafür gibts dann Gerichte und Sachverständige, sowas zu entscheiden.
Mein Vorschlag wäre: Auf "Raubkopien" verzichten und sich einfach die Trailer oder Sampler oder was immer auszugsweise anhören, die von den Labels frei zum Download angeboten werden.
> Das wäre ein großartiger Vorschlag fürs Kino: Warum schon vorher für die Eintrittskarte zahlen, es könnte mir ja nicht gefallen?!
Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich ;-) Wenn ich ins Kino gehe und dort einen Platz besetze, nehme ich die "Einrichtung Kino" in Anspruch und bin somit zur Zahlung verpflichtet (das Gleiche gilt für den öffentlichen Nahverkehr). Ob mir der Film gefällt oder ein totaler Reinfall ist, ist dafür völlig unerheblich. Zumal ich nicht eine Kopie des Films erwerbe, sondern das Recht, an einer einmaligen(!) Vorführung teilzunehmen, auch insofern keine Übereinstimmung zum Filesharing.
> Den Ausdruck "Raubkopie" halte ich für ... unglücklich, da alle Merkmale des "Raubes" (_gewaltsame_ Besitzübernahme) üblicherweise (gg) fehlen.
100% ACK... wenn man sprachlich sehr empfindlich ist, dann könnte man in Begriffen wie "Raubkopie" oder "Musikpiraterie" sogar eine ungebührliche Verharmlosung der Begriffe Raub und Piraterie (letztere gibt es auch heute noch!) sehen.
Wie gesagt: Dass der Software-, Musik- und Filmindustrie durch illegales Filesharing finanzielle Schäden (Umsatzeinbrüche) entstehen, möchte ich weder bestreiten noch verharmlosen.
> Mein Vorschlag wäre: Auf "Raubkopien" verzichten und sich einfach die Trailer oder Sampler oder was immer
> auszugsweise anhören, die von den Labels frei zum Download angeboten werden.
Ist mir auch wesentlich sympathischer... ich gehe meistens zu Saturn oder M'Markt und höre da in die CDs rein. Und um ehrlich zu sein: Ich habe selbst noch nie am Filesharing teilgenommen, weiß nicht mal wie das geht *g*.
Alles in allem war's eine ergiebige Diskussion, und in einigen Eckpunkten hat es Annäherungen gegeben. Find ich gut.
THX
Olaf
sicher, aber das ist was Amerikanisches. Das Deutsche (Urheber)recht kennt kein "Copyright".
...Conqueror hat ja nichts davon gesagt, dass das Herunterladen von urheberrechtlich geschütztem Material durch irgendetwas "gerechtfertigt" wäre - er hat nur darauf hingewiesen, dass für die schönen Dinge des Lebens, Musik, Reisen, andere Hobbies nicht beliebig viel Geld zur Verfügung steht, schon gar nicht in der heutigen Zeit. Und das ist nun mal Tatsache.
Das bedeutet: Selbst wenn es der Musikindustrie gelingen sollte, den Tauschbörsensaugern den Hahn zuzudrehen, heißt das noch lange nicht, dass die Verkaufszahlen automatisch in die Höhe schnellen - aus dem genannten Grunde nicht, und noch aus div. anderen Gründen nicht. Wer so etwas glaubt, ist ein unverbesserlicher Naivling.
Zustimmen kann ich dir nur in puncto Preisentwicklung. Ich staune auch immer wieder, wieso die Leute immer erwarten, dass Tonträger und Filme von der Inflationsrate augenommen wären ;-)
CU
Olaf
Lächerlich, was die meinen, sich bieten zu dürfen!
Dass die Musikindustrie möglichst gar keine Kunden haben will, ist mittlerweile jedem klar.
Dieses ekelhafte Übel, dass zwar ab und zu etwas kauft, aber sich dann erdreistet, dafür etwas geboten zu bekommen und womöglich noch etwas, was dem Gegenwert des Geldes entspricht, Pfui Teufel, bloß weg damit. Und trotzdem sind die Leute so blöd un kaufen weiter. Das versteht man im Musikgeschäft nicht. Man hat schon alles versucht, Preise ins unendliche erhöht, so viel Schrott auf den Markt geschmissen, bis das gute nicht mehr zu finden ist und dann nicht nur Kopierschütze, sondern direkt Viren und Hackerprogramme (Rootkits) auf den CDs versteckt. Und trotzdem bleiben die Kunden!
Jetzt versuchen die auch noch, ANDEREN Firmen, die legal ihr eigenes Geschäft haben und ihr Geld verdienen, die Kunden zu vergraulen. Sie will Provider möglichst noch gerichtlich dazu ZWINGEN, ihre legal existierenden Verträge völlig grundlos, aufgrund der eigenen Paranoia und Dummheit, zu kündigen? Und das ist noch legal?
Als Provider kann man dazu nur eins sagen: "Kümmer dich um deinen eigenen Scheiß"
Hoffentlich geht keiner drauf ein.
Soll doch die Musikindustrie eigene Internetzugänge anbieten, die können sie dann beliebig kündigen, sobald ein User eine unerwünschte Seite betritt. Wie google.de .
Nicht mehr lange. Es ist für die nächste Novelle des urheberrechts geplant, der Content-Industrie (Musik- UND Film) ein *direktes* Zugriffsrecht auf Providerdaten einzuräumen - d.h. es reicht in Zukunft ein Schreiben eines MI/FI-Anwaltes an $PROVIDER - und dann /muss/ er auskunft erteilen. Ohne den "komplizierten" Umweg über irgendwelche Staatsanwaltschaften.
Volker
Ich kann die Argumentation mit den Überteuerten Preisen schon nachvollziehen.
Ein Fehler den alle machen muss aber trotzdem nicht zum neuen Standard werden. Das ist klar.
Persönlich hat das bei mir dazu geführt, daß ich seit Jahren keine Musik mehr kaufe. Ich sauge auch keine Musik aus dem Netz. Ich höre kein Radio. Ich verzichte gänzlich auf Musik.
Und bin dabei wohl nicht unbedingt alleine. Wie liesse es sich sonst erklären, daß die Charts seit vielen Jahren nur noch durch die Grupper der 7-15 jährigen bestimmt und dominiert werden. Was im Schluss dazu führt, das alle Titel für diese Zielgruppe produziert werden, und die Rest der Leute noch weniger interesse daran hat. Aber das ist schon ein bisserl off-top. ;)
> Ich kann die Argumentation mit den Überteuerten Preisen schon nachvollziehen.
Ich ehrlich gesagt nicht...
- Eis am Stiel: vor 25 Jahren 70 Pfennig, heute 70 Cent
- 100 g Tilsiter oder 250 g Butter: vor 25 Jahren 99 Pfennig, heute 99 Cent
- 1 l Benzin: vor 25 Jahren ca. 2 DM, heute über 2 €
- Mittelklasseauto: vor 25 Jahren 15.000 DM, heute 15.000 €
- Friseurbesuch: vor 25 Jahren 15-20 DM, heute 15-20 €
- Füllfederhalter: vor 25 Jahren 11,95 DM, heute 11,95 €
- aktuelles Album: vor 25 Jahren 16,95 DM, heute 16,95 €
Oder anders gesagt: Mir leuchtet nicht ein, wieso die Leute glauben, dass Musik- und Filmproduktionen - im Gegensatz zu allen anderen Verbrauchsgütern und Dienstleistungen - von der Inflationsrate ausgenommen / befreit sind... warum eigentlich? Ist 'ne ernst gemeinte Frage.
CU
Olaf
Die Sache ist die, dass die 17 Mark für eine CD (vor 5 Jahren noch) schon damals überteuert waren und heute erst recht überteuert sind.
Angeblich sind das ja berechtigte Kosten, aber selbst wenn das war wäre, wäre der Weg zu weniger Verlust nicht der Mehrverkauf, sondern das Senken der Nebenkosten. Dann bekommt eben ein Robbie Williams keine 20 Millionen für ein neues Album, sondern nur eine. Von jedem Label, also kann er nicht wechseln. Und hört er auf, Musik zu machen, ist er ein gelgeiler Raffsack.
Ganz viel teures Geld lässt sich auch einsparen, wenn man auf die lächerlichen Kopierschütze verzichtet. Ist nur ein Beispiel.
> dass die 17 Mark für eine CDbild (vor 5 Jahren noch)
Sorry, aber das ist schlicht falsch. Bei Saturn und MediaMarkt kosten aktuelle CDs schon seit vielen Jahren DM 33,95 - und diese Läden sind nicht teurer als andere, eher im Gegenteil. Auch die Einführung des Kopierschutzes hat daran nichts geändert, abgesehen davon soll der ja gerade dafür sorgen, dass mehr Geld reinkommt. Für 17 Mark gab es vielleicht mal ehemalige Top-CDs aus den 80ern / 90ern - die kosten dann heute ab € 6,99.
Dummerweise sind Typen wie Robbie Williams oder Madonna an einer, maximal 2 Händen abzuzählen... die große Masse der Künstler ist weit davon entfernt, finanziell ausgesorgt zu haben. "Für die lumpige Kohle, die wir von der Musikindustrie bekommen, könnten wir genau so gut im Supermarkt an der Kasse stehen", hat bspw. Courtney Love einmal gesagt. Und die muss es wissen, denn sie ist eine aus genau dieser 2. und 3. Garnitur (auch wenn sie aufgrund der Tatsache, dass sie mit Curt Cobain verheiratet war, eine gewisse Prominenz hat).
Eine andere Überlegung: 20 Mio. €uro für Robbie Williams, das klingt nach einem Riesenhaufen Geld. Aber sein Plattenlabel würde ihm nicht so viel bezahlen, wenn durch den Vertrag mit ihm nicht ein Mehrfaches dieser Summe wieder hereinkäme. Und erst diese Millionen machen es doch überhaupt erst möglich, dass auch mal junge Künstler neu aufgebaut werden, was für jedes Label immer erstmal mit einem gewissen Risiko verbunden ist. Nur kann man nicht auf der einen Seite fordern, dass die MI mehr Risiko eingehen und auf Talente setzen soll, auf der anderen Seite ihr aber den Geldhahn zudrehen wollen und sich am Ende beklagen, dass nur noch platter Mainstream veröffentlicht wird (so ist es jedenfalls oft zu lesen).
Mal ganz ehrlich: Hinterfragt ihr bei allen Verbrauchsgütern und Dienstleistungen derart kritisch und detailliert, ob sie nicht total überteuert sind? Mir kommt es eher so vor, als wenn diese Fragen nur bei CDs & Co. gestellt werden - da muss dann der Preis eines Rohlings als Vergleichsmaßstab herhalten, und das kann natürlich nicht hinhauen... es beschwert sich z.B. kein Mensch, dass eine Zeitschrift 6 € kostet, obwohl Papier und Druckerschwärze nur wenige Cents wert sind. Aber eine Zeitschrift ist auch wesentlich aufwändiger zu kopieren...
CU
Olaf