Spätestens am 30. Oktober 2008 soll es endgültig aus und vorbei sein mit dem Schwarzgucken des Pay-TV-Senders Premiere. Dann will Premiere die Umstellung auf sein neues Verschlüsselungssystem NDS abgeschlossen haben. Heute hat auch das Österreichische Fernsehen mitgeteilt, dass die Sender ORF1, ORF2 und ORF1 HD zeitgleich mit dem Premiere-Angebot nicht mehr illegal entschlüsselbar sein wird.
ORF ist zwar ein öffentlicher Sender, aber dazu gezwungen, seine Sendungen zu verschlüsseln, weil sich der Empfang bei Satelliten- Ausstrahlungen nicht auf Österreich beschränken lässt. Der ORF darf aus Lizenzrechtlichen Gründen allerdings nur in Österreich senden. Österreicher kriegen bei Anmeldung einer Smartcard vom ORF oder können ORF auf einer Premiere-Karte freischalten lassen.
Für alle Nicht-Österreicher wird es am 30. Oktober also richtig schwarz. Noch viel schwärzer könnte es dann allerdings bereits bei Premiere selbst aussehen. Der Aktienkurs befindet sich aktuell im freien Fall und hat heute seine bisherige Tiefstmarke erreicht. Heute um 15.30 Uhr war die Premiere-Aktie nur noch 1,65 Euro Wert.
Der Zusammenbruch begann Anfang Oktober, als Premiere zugeben musste, dass bei der Abonnentenzahl gelogen wurde, auch "Karteileichen" wurden mitgerechnet (siehe Premiere-Aktienkurs im Zusammenbruch). Diese Meldung lies den Aktienwert am 2. Oktober schlagartig von rund 10 Euro auf knapp 5 Euro stürzen.
Der Zusammenbruch von Premiere kann hier mitverfolgt werden: Premiere Aktienkurs.
Michael Nickles meint: Aus internen Premiere-Quellen wurde mir kürzlich zugespielt, dass einige Premiere-Mitarbeiter inzwischen Wetten abschließen, wie lange es dauern wird, bis die neue NDS-Verschlüsselung geknackt ist. Aktuell steht die Schätzung "6 Monate" hoch im Kurs.