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News: Microsoft ändert Pläne

Neues Dateisystem auch für XP

Redaktion / 1 Antworten / Baumansicht Nickles

Die Windows-Dateisysteme FAT32 und NTFS sind arg in die Jahre gekommen. Die Zeit ist reif für etwas moderneres. Zwar funktionieren die alten Dateisysteme nach wie vor gut, in Hinblick auf Datenmengen die heute in PCs anfallen, fehlen allerdings moderne Mechanismen um Informationen leichter wieder finden zu können.

Genau hier setzt die neue Erweiterung des NTFS-Dateisystems WinFS an. Bei WinFS verlieren Laufwerkbuchstaben und Verzeichnisse weitgehend an Bedeutung. Dateien können zusätzliche Informationen angehängt werden um sie beispielsweise Projekten zuzuornden oder um sie besser recherchierbar zu machen.

Ursprünglich plante Microsoft WinFS erst beim kommenden Windows Longhorn einzuführen. Jetzt soll es auch als Update für Windows XP klargemacht werden.

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Tilo Nachdenklich Redaktion „Neues Dateisystem auch für XP“
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Ich bekomme immer Angst wenn ich sowas höre. Schon beim - notwendigen - Übergang zu NTFS (Win98 => WinXP) gab es jede Menge Probleme mit Tools wie PartitionMagic. Neue teure Software wurde fällig und der Kampf gegen Datenverlust und Fehlerquellen braucht unendlich viel Zeit, insbesondere wenn man auf neue Festplatten umsteigt.

Die Abkehr von hardwarenahen Ordnungssystemen wie Partitionen und Laufwerksbuchstaben, die historisch gewachsen sind und für die es Software gibt (Einrichtungs-, Backup- und Rettungstools, sowie massenhaft Beschreibungen dazu im Internet) finde ich zum Fürchten. Ich bin gerade dieser Sache mit SMART im Bios, INT 13h und PartitionMagic-Fehler 701 (beim Rückspielen eines Backups mit Kopieren) auf die Spur gekommen. Früher war stets die Lösung für dieses unbekannte Phänomen, die ursprüngliche Partitionsgröße wieder einrichten und die passende ped.exe-Diskette einsetzen (Uralt-Tool zur Sicherung der Partitionstabelle)...dann klappte wieder das Rückspielen des Image-Backups.

Die Vorstellung, dass all die Rettungsanker, die man sich in Jahren hart erarbeitet (in Nächten durchlitten) hat, nicht mehr funktionieren sollen, weil Microsoft die IT-Welt neu erfindet, ist für mich als engagierten DAU ein Alptraum.
Ich würde gerne Betriebssystem und Indizierung auch in Zukunft auseinandergehalten wissen, wenn man's braucht, soll man sich Indizierungssoftware kaufen. Wenn Windows die Betriebssystempartition zu groß wird, so liegt das vor allem daran, dass Windows bei der Installation und Software-Installation nicht vernünftig partitioniert und auf Partitionen einrichtet.
Genau so (Zusatzsoftware, extra-Partitionen) denke ich, sollte man es auch mit DRM-Systemen halten.

Schade, dass MS nicht auf ReiserFS umsteigen kann.

Es ist klar, dass der Suchaufwand bei einer Verdopplung der Datenmenge im Quadrat ansteigt, insofern ist eine Indizierung für die Suche nicht zu umgehen. Aber ein frisch-installiertes noch nicht optimiertes Windows, das beginnt munter zu indizieren, ist der Alptraum, wenn man noch Treiber und Software installieren will und sich per Surfen erst noch schlau machen muss, wie Windows zu optimieren ist. Wichtigste Maßnahme: Abstellen der Indizierung. Solange Windows noch nicht problemlos runterfährt, versaute PartitionMagic oder DriveImage jeden DOS-Batch-Job, d.h. bei den wochenlangen Optimierungen hatte ich teilweise nicht mal ein funktionierendes Image-Backup und die Windows-Wiederherstellung ist bei umfangreichen Umbauten auch nicht mehr als "gut-gemeint".

Ich denke bevor Microsoft so dicke Brötchen bäckt, haben sie in Zusammenarbeit mit namhaften Software- und Toolherstellern noch ne Menge Kernerarbeit zu leisten. Auch ihre Geheimniskrämerei ums Dateisystem müssten sie aufgeben. Wenn ich überlege was für eine Ruine aus Norton SystemWorks (enthalten Norton Utilities) geworden ist. Wenn sie das dann noch mit ihrem Trusted Computing verbandeln wollen...das Chaos kann ich mir schon lebhaft vorstellen.
Ontrack wird sein Easy Recovery vermutlich bei Null anfangend neu programmieren müssen, eine Software, die in der Prof-Version wohl so 500 Euro kostet und bestimmt nicht billiger wird, wenn alles viel komplexer wird. Es ist aber schon heute so, dass man seinen Computer mit guter Software besser beschleunigt und sicherer macht, als mit neuer Hardware alle 3 Jahre. Damit man die teure Software einsetzen kann, darf sie nicht alle paar Jahre verfallen; das gilt gerade für Systemtools. Auch gerade gegenüber Linux begibt sich Microsoft mit neuen radikalen Dateisystemen auf ziemliches Glatteis.

"Das Filesystem Windows Future Storage (Win FS) soll Einzug in den XP-Nachfolger Longhorn halten. Erstmals wird dann eine reine Server-Technologie auf Heim-PCs zum Einsatz kommen. Diese verwaltet die Daten über eine relationale Datenbank."
www.de.tomshardware.com/storage/20030605/
Was wird denn aus dieser Datenbank, wenn Windows abstürzt bzw. von einer Sekunde zur anderen der Strom abgestellt wird? Wenn die Reparaturmechanismen nicht funktionieren bleibt pragmatisch gesehen nur das hoffentlich aktuelle Backup. Und die Festplatte braucht vermutlich ein Low-Level-Format, damit man sich wieder langfristig auf sie verlassen kann. Low Level-Format (Nullen schreiben) wird bei einem Terrabyte etwas dauern. Zu bedenken ist nämlich, wenn Partitionen und Laufwerksbuchstaben wegfallen ist ja eigentlich alles eine große Partition/Datenbank. Dagegen kann ich heute noch mit PartitionMagic "Sicher Löschen" (Nullen schreiben), begrenzt auf eine Partition ,die im Verdacht steht bzw. nicht mehr funktioniert, diese Partition soweit reparieren, dass sich wenigstens das Backup einspielen lässt.

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