Für viele sind kostenlose Inhalte im Internet eine Selbstverständlichkeit, die Bereitschaft für Content und Kreativität was zu zahlen ist eher gering. Oder vielleicht doch nicht? Seit einiger Zeit gibt es die Finanzierungsplattform Kickstarter.com.
Dort kann praktisch jeder "Künstler" Projekte vorstellen und um Spenden zur Finanzierung bitten. Und kommt ein Thema an, dann besteht durchaus eine Chance, das nötige Startkapital zusammenzukriegen.
Das haben jetzt beispielsweise die Produzenten einer neuen Science Fiction Serie namens Pioneer One geschafft, die über die Videoplattform Vodo.net kostenlos vertrieben wird. Hier der Trailer:
Die Story: Im heutigen Nordamerika kommt plötzlich ein Objekt aus dem Weltraum. Es stellt sich raus, dass es sich dabei um eine Weltraumkapsel der ehemaligen Sowjetunion handelt, die als verschollen galt. In der Kapsel wird etwas entdeckt, das für die ganze Welt von enormer Bedeutung ist.
Für die Produktion des Pilotfilms haben die Macher auf Kickstarter.com (siehe hier) um Spenden für ein Startkapital in Höhe von 6.000 Dollar gebeten, insgesamt kamen 7.485 Dollar rein.
Inzwischen ist der Pilotfilm seit einer Woche raus und seit dem wird auf der Download-Seite auch um Spenden für die Fortsetzung des Projekts gebeten. Je nach Spendenhöhe gibt es diverse Dankeschöns.
Für 5 Dollar kriegt man beispielsweise die "Filmmusik" als MP3-Datei, wer 100 Dollar spendet, wird im Abspann einer der kommenden Serienfolgen aufgeführt. Für die Produktion der nächsten drei Folgen wollen die Macher 20.000 Dollar sammeln. Und das scheint zu klappen. Aktuell sind bereits 10.580 Dollar reingekommen.
Der englischsprachige Pilotfilm der Serie kann hier gesaugt werden: vodo.net/pioneerone.
Er ist im XVID-Format und in 720p-HD-Auflösung verfügbar. Auf der Download-Seite werden auch Untertitel für andere Sprachen angeboten, Deutsch ist aktuell leider noch nicht dabei (was allerdings jeden Moment passieren kann).
Michael Nickles meint: Irgendwie komisch. Die Weltraum-Sonde Pioneer 1 war 1958 ja die erste, die von den USA raufgeballert wurde. Im Pilotfilm ist allerdings von einer russischen Kapsel die Rede. Ich hab bislang allerdings nur kurz in den Steifen reingeguckt, werde ihn mir demnächst mal komplett reinziehen.
Mit einer professionellen Produktion kann es "Pioneer One" gewiss nicht aufnehmen, ist von "Amateur-Film"-Level allerdings weit entfernt. Im Hinblick auf 6.000 Dollar Produktionskosten auf jeden Fall eine herausragende Leistung und vor allem auch eine spannende Story.
Man muss an dieser Stelle übrigens wissen, dass die am Film Beteiligten sozusagen unbezahlt gearbeitet haben. Ob das Spendenmodell also ein Geschäftsmodell ist, ist fragwürdig.