In den USA gibt es seit einiger Zeit spezielle DVD-Player, mit denen sich Filme automatisch zensieren lassen. So lässt sich beispielsweise einstellen, dass Filmszenen mit Sex und Gewalt automatisch übersprungen werden. Auch lassen sich "schmutzige Worte" per Audio-Filter entfernen.
So lässt sich beispielsweise verhindern, dass Minderjährige "falsche" Dinge zu sehen oder zu hören kriegen. Neben DVD-Playern will ClearPlay auch bei Video On Demand Diensten mitmischen - entsprechende Verhandlungen mit Anbietern finden bereits statt.
Damit ClearPlay funktioniert, müssen natürlich entsprechende DVD-Player verwendet werden. Die brauchen einen Mechanismus, damit beim Überspringen von zensierten Szenen keine Verzögerungen und Ruckler auftreten. Auch müssen sie generell die ClearPlay-Methode beherrschen, die eigentlich auf einer sehr primitiven Technik basiert. ClearPlay fertigt zu jedem Film manuell "Schnittlisten" an. Das sind quasi "Textdateien" mit Schnittanweisungen, die parallel zum Film vom Player ausgewertet werden.
Laut ClearPlay wurden inzwischen 5.000 Filter für 2.500 Filme angefertigt, darunter fast alle Blockbuster seit 1980. Selbst für Fernsehserien wie "Lost" wurden Zensurdateien erstellt.
Ein technisches Problem ist es aktuell, diese "Textdateien" in einen Player reinzukriegen. Sie müssen entweder über Datenträger oder am besten per Internetverbindung in den Player transportiert werden. Für seinen Zensur-Service will ClearPlay natürlich Kohle, es fallen monatliche Abogebühren an. Wie hoch die in Deutschland sein werden ist noch unklar, eine Einführung von ClearPlay in Deutschland ist auf jeden Fall geplant.
Eine deutschsprachige Webseite zu ClearPlay ist bereits online: Willkommen bei ClearPlay International.
Michael Nickles meint: Auch Splatter-Fans sind inzwischen scharf auf die "ClearPlay"-Filterlisten, denn die lassen sich natürlich auch "andersum" missbrauchen. Durch invertieren der Schnittlisten ist es möglich, einen Film so abzuspielen, dass nur die "zensierten" Teile auf den Schirm kommen.
So lässt sich schnell vorab beurteilen, ob ein Streifen "brutal" genug ist. Es ist sicher nur eine Frage der Zeit, bis es spezielle PC-Software-Multimedaplayer gibt, die "ClearPlayer"-Schnittdateien exakt für diesen Zweck missbrauchen.