Canon hat für Unternehmen eine modulare Lösung namens "uniFLOW" im Angebot. Damit sollen sich die Druck- und Kommunikationsabläufe in Firmen deutlich verbessern lassen. Und auch optimal überwachen. Uniflow registriert beispielsweise jeden Druck- und Kopiervorgang und die dadurch entstandenen Kosten.
Damit wissen Unternehmen genau, welche Kosten jeder Mitarbeiter beziehungsweise eine Abteilung produziert hat. Auch lassen sich Rechte exakt definieren: beispielsweise, dass bestimmte Mitarbeiter nur in Schwarzweiß drucken oder kopieren dürfen.
Eine detaillierte Produktbeschreibung gibt es hier von Canon: uniFLOW Software. Jetzt wurde bekannt, dass die neue Version 5 von Uniflow mit einer neuen diskussionswürdigen "Big-Brother"-Funktion kommt.
Sämtliche Druck- oder Kopiervorgänge lassen sich durch einen OCR-Schrifterkennungs-Mechanismus überwachen. Unternehmen beziehungsweise deren Administratoren können somit festlegen, bei welchen Begriffen (Worte oder Satzteile) in Dokumenten ein "Alarm" ausgelöst wird.
Der Druck-/Kopiervorgang wird in so einem Fall abgebrochen beziehungsweise unterbrochen. Der zuständige Administrator wird dann automatisch benachrichtigt und kriegt eine Kopie des betroffenen Dokuments im PDF-Format zugeschickt.
Angestellte in Unternehmen, bei denen keine Canon-Kopierer und -Drucker rumstehen, brauchen sich nicht in Sicherheit vor Überwachung wiegen: Uniflow funktioniert auch mit Nicht-Canon-Geräten.
Michael Nickles meint: Ich war zu faul zu recherchieren, was dieses Uniflow kostet - und wie viel Kohle für dessen Einrichtung und Auswertung anfällt. Durch die "OCR-Überwachung" haben Firmen gewiss die Möglichkeit beispielsweise zu verhindern, dass vertrauliche Firmenunterlagen - beispielsweise solche mit einem noch geheimen "Produktnamen" - von Unberechtigten dupliziert werden.
Funktionieren tut das wohl ja auch nur bei Geräten die übers "Netzwerk" genutzt werden, deren Nutzer also eindeutig zuordenbar sind. Wie ist das eigentlich bei großen normalen Kopierern, die im Gang einer Abteilung für viele bereitstehen? Müssen die sich dann immer erst mit einer persönlichen "Geheimnummer" am Gerät anmelden, bevor sie kopieren dürfen?
Oder gibt es vielleicht gar Kopierer, bei denen eine heimliche Überwachungskamera drinnen steckt, die den Benutzer filmt? Diskussionswürdig ist gewiss, ob die OCR-Sache Firmen wirklich einen Mehrgewinn an Sicherheit bringt, oder eher ein neues Sicherheitsrisiko. Wer garantiert, dass ein Administrator nicht ein banales Wort wie "und" in die Alarm-Liste einträgt und dann eine Kopie jedes Dokuments kriegt?
Mit welchem Mechanismus werden die Administratoren in Firmen überwacht? Bleibt schließlich noch der Verweis auf diese News vom April 2010, die im Zusammenhang gewiss lesenswert ist: Gebrauchte Kopierer sind digitale Zeitbomben