Der Microblogging-Service "Plurk" hat vor wenigen Tagen schwere Vorwürfe gegen Microsoft erhoben. Die chinesische Microsoft-Niederlassung habe "Plurk" für ein eigenes vergleichbares Angebot namens "Juku" abgekupfert.
Dabei habe sich Microsoft nicht nur an der Plurk-Optik, sondern auch gleich am Sourcecode der Seite bedient (siehe Hat Microsoft China komplettes Webangebot geklaut? Microsoft hat die Sache umgehend untersucht und zu den Vorwürfen offiziell Stellung genommen (siehe Microsoft Statement Regarding MSN China Joint Venture’s Juku Feature).
Der Diebstahl am Sourcecode der Seite wurde eingestanden und als sofortige Reaktion hat Microsoft den Betrieb von Juku erstmal lahmgelegt. So wie es aussieht wurde - wie schon kürzlich im Fall USB/DVD-Upload-Tool (siehe Microsoft bestätigt Open Source Diebstahl) - wieder mal eine Fremdfirma mit der Entwicklung von "Juku" beauftragt.
Microsoft ist über deren "Vorgehensweise" enttäuscht und übernimmt die Verantwortung für den Vorfall. Microsoft entschuldigt sich bei Plurk und will direkt in Kontakt treten um den Vorfall zu erklären.
Michael Nickles meint: Lobenswerterweise redet Microsoft auch diesmal nicht um den Brei und steht zum Vorfall. Wie schon im Fall "USB/DVD-Upload"-Tool will Microsoft die Praktiken von beauftragten Fremdfirmen künftig intensiver beobachten.
Wie so eine Beobachtung oder Beurteilung gelieferten Sourcecodes überhaupt effektiv möglich sein soll, ist natürlich sehr fragwürdig. Eigentlich hat Microsoft dazu gar keine Chance. Was mich erstaunt ist auf jeden Fall, dass eine von Microsoft beauftragte Firma so dreist ist, hemmungslos Code zu klauen und sich nicht mal die Mühe macht, das wenigstens ein bisschen zu vertuschen.
Auch ein Laie kann beim Vergleich des geklauten Webseiten-Sourcecodes mit dem Original mühelos sehen, dass hier eiskalt "rüberkopiert" wurde.