Während vor und nach Snow Leopard noch jeweils zwei Jahre verstrichen, erscheint am heutigen Tage ziemlich genau ein Jahr nach 10.7 "Lion" der Nachfolger "Mountain Lion". Zukünftig sollen die Mac OS X-Systeme immer im Ein-Jahres-Rhythmus erscheinen.
10.5 "Leopard" war 2007 das letzte System, für das noch ein für Voll-Lizenzen typischer Preis entrichtet werden musste: 129 EUR. Ein Varianten-Chaos wie bei Windows, mit Home Basic und Premium, Professional, Enterprise und Ultimate gab es nie, 129 EUR war der Einheitspreis, und dafür bekam man ein System das "alles" konnte.
Zwei Jahre später wurde 10.6 "Snow Leopard" zu einem drastisch reduzierten Preis angeboten: die "1" am Anfang fiel weg, das System ging für 29 EUR über den Ladentisch, bot aber alle Features einer Vollversion, inkl. Neuinstallation ohne bereits vorhandenes Vorgängersystem.
Die letztjährige Version 10.7 "Lion" war die erste OS X-Version, die nicht auf DVD ausgeliefert wurde. Wer unbedingt eine bootfähige DVD wollte, musste sich mit einem "Workaround" aus dem Internet behelfen. Auch wurde der Download für 23,99 EUR nur noch über den iTunes-Store verkauft.
Beim in den nächsten Stunden erscheinenden 10.8 "Mountain Lion" wurde der Preis noch einmal um 8 EUR reduziert - und doch, ich bleibe skeptisch... den Lion habe ich im letzten Jahr bereits übersprungen und hätte nicht übel Lust, es mit ML noch einmal zu tun. Knackpunkt: die Unterstützung für Version N wird mit dem Erscheinen von Version N+2 eingestellt, mein 10.6 Snow Leo also ab sofort nicht mehr mit Sicherheitsupdates unterstützt.
Was genau stört mich? Nun, ich bin kein Kunde beim iTunes-Store und möchte es auch nicht werden. Ich lasse mir ungern vorschreiben, wo ich was und auf welchem Wege einzukaufen habe.
Ferner ist ein Betriebssystem eine Art virtuelles Arbeitsgerät und kein Wegwerfartikel. Auch wenn's spottbillig geworden ist, ich mag nicht alle 2 Jahre mein OS wechseln, nur weil ich das muss. Zum Vergleich: Windows XP erschien bereits Ende 2001 und wird noch bis Mitte 2014 mit Updates unterstützt - das sind satte 12,5 Jahre!
Und schließlich: schon der Lion wurde im letzten Jahr mit dem "Vorzug" angepriesen, dass die Anbindung an den iTunes-Store und die Synchronisation mit allerlei Pods und Pads und Phones und sonstigem Mobilgetier jetzt noch reibungsloser funktoiniert. Das ist schön, für die, die sowas besitzen - micht interessiert es nicht die Bohne. Was gab es sonst Neues? Ich weiß nicht, da müsste ich schon googlen. Beim Mountain Lion ist es auch wieder nicht anders.
Wenn man sich nun noch vergegenwärtigt, dass Apple kürzlich einen "neuen" Mac Pro präsentiert hat, der im Wesentlichen noch auf der Hardware der 4. Generation von 2009(-neun!) beruht, dann wird mehr als deutlich wohin die Reise geht. Hard- und Software zum Arbeiten ist von gestern, Spielzeug für den schnellen virtuellen Snack unterwegs ist angesagt. Schade eigentlich.
CU
Olaf
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