Amazons Volltextsuche in komplett eingescannten Büchern könnte sich als fatale Idee erweisen: Mit Bots können solche Bücher vollständig erfasst werden. Die kompletten Bücher gibts dann kostenlos im Web.
Den Aktivisten von Ubermorgen.com ist das gelungen: Sie verfügen bereits über 30 so erfasste Bücher, bis zum offiziellen Start des Projektes sollen es 120 sein. Dann soll man auch selbst Bücher bestellen können. Alle Werke sollen kostenlos über das Web abrufbar sein.
Die Erfassung eines Buches dauert zwischen 4 und 24 Stunden und erfordert 5000 bis 6000 Anfragen.
Quelle: Futurezone
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Dass das technisch möglich ist, mag ja sein - aber letztlich ist das doch nichts anderes, als wenn man urheberrechtlich geschützte Musik oder Filme ins Netz stellt. Nur dass Bücher bislang aus technischen Gründen vom Digitalkopierbazillus verschont geblieben sind... Oder einfacher gesagt: es ist verboten. Das heißt, es wird nicht möglich sein wird, über "offizielle" Vertriebswege an diese Bücher zu gelangen, sondern nur über Tauschbörsen o.Ä.
Es sei denn, es werden nur "sehr alte" Bücher angeboten, deren Autoren "sehr lange" tot sind - ob hier die 70-Jahre-Regel gilt, so wie bei Komponisten und ihrer Musik, weiß ich aber nicht.
CU
Olaf
Also ob das so besonders erfolgreich ist weiß ich nicht. Mir persönlich ist es lieber, ein Buch im Kaminofen-Sessel zu lesen als vom Bürostuhl aus. Dass das praktisch für Laptop-Besitzer und Office-Angestellte ist will ich aber nicht verneinen :P
Es wird wahrscheinlich wieder ein neuer Rechtsstreit daraus erwachsen. Was mich sowieso wundert ist, wieso die Medienkonzerne immer sagen, es geht ihnen wegen Raubkopien und illegaler Vervielfältigung schlecht. Ich hab aber noch nie was davon gehört, dass einer pleite ging... Und wenn die Preise etwas gesenkt würden, für Spiele, Filme, Musik oder eben Bücher, wären Kopien usw. nicht einmal nötig. Dass irgendwelche schweineteueren Sachen kopiert werden kann ich verstehen.
Wie glücklich können Analphabeten sein. Die haben von gesetzes wegen nichts zu befüchten.
Naja, "Pleite" ist ja auch erst das Endstadium. Außerdem kann man dem durch ständig neue Fusionen / "Elefantenhochzeiten" entgegenwirken; schau mal, wie viele Plattenfirmen es in den 80ern noch gegeben hat - heute gehört fast alles einer kleinen Handvoll Großer. Und: Kaum eine Branche hat so viel Personal abgebaut wie die Musikindustrie, das ging schon Mitte der 90er los, als die erste Von-Vinyl-auf-CD-Umstellungs-Euphorie verfolgen war.
Dass es erhebliche Umsatzeinbrüche gegeben hat, ist nicht zu bestreiten und lässt sich auch anhand von Zahlen belegen. Es fällt nur auf, dass die Musikindustrie die Schuld daran bei allen sucht, außer an sich selbst.
CU
Olaf
Doch, ist schon so - sie gilt auch bei Büchern bzw. den enthaltenden Texten.
Nach Karl Marx wird ein Wirtschaftssystem abgelöst, wenn es der weiteren Entwicklung der Produktivkräfte entgegensteht. Wenn man sieht in welchem Umfang die Computerei, das Internet und der Verkauf der Contenträger (DVDs usw.) regelmentiert wird und welche Bremsen das für die Computerei bedeutet, kriegt man eine Ahnung davon, was der olle Marx gemeint hat.
Hätten wir nicht das herkömmliche Eigentumsrecht, das kapitalistische Verkaufssystem und die Lobbyarbeit der Industrie, wie würde der Computer die Welt revolutionieren? Man hat blos noch keine Lösung gefunden, wie die Leute, die Content produzieren, entlohnt werden sollten. Die Staaten sind schrecklich defensiv gegenüber der Industrie. Und solange die zündende Idee fehlt, bleibt es beim alten System.
Man stelle sich vor, alle Bücher für lau downloadbar! Da würde so manches Regal frei und so mancher Umzug verlöre seinen Schrecken, das Studium bräuchte nur noch halb so lange usw.. Man würde ja ev. nicht nur das gesuchte Buch sofort ergattern, sondern vielleicht über die Suchbegriffe noch geeignetere oder ergänzende Bücher bekommen. Man ahnt nicht nur, dass es sie gibt, nein man kann mal schnell in ihnen blättern. Ein Fortschritt, der in einer Wissensgesellschaft eigentlich zwingend sein müsste. Das Land, das es zuerst gebacken kriegt, hat einen uneinholbaren Tempovorteil. Allerdings lässt sich China im Moment beim Urheberrecht bearbeiten...so scheint es.
Hi!
Als Hinweis: das ist auch eine Kunstaktion!
Die Quelle (der angegebene Link) verweist auf Ubermorgen.com. Diese Gruppe hat AFAIK auch noch andere Projekte im Zusammenhang mit Internetriesen laufen. Es gibt unter anderem ein Projekt einer anderen Gruppe, dass Google-Werbung nutzt, um Google-Aktion zu kaufen. So soll sich Google lebst "auffressen".
Links:
"Amazon Noir":
http://www.heise.de/newsticker/result.xhtml?url=%2Fnewsticker%2Fmeldung%2F76202&words=Amazon%20Noir
Verkauf von Wahlstimmen:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/12651
Google will eat itself:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/23/23366/1.html
Bis dann
Andreas