Gut einen Monat saß Megaupload-Betreiber Kim Schmitz (Kim Dotcom) in Neuseeland in Untersuchungshaft, vergangene Woche kam er nach offensichtlich zähen Verhandlungen auf Kaution raus.
Kurz darauf drohte ihm die Rückkehr in den Knast, weil Widerspruch gegen seine Freilassung eingereicht wurde. Heute wurde vom Gericht beschlossen, dass Schmitz weiterhin gegen strenge Auflagen, darunter Hausarrest und eine elektronischen Fußfessel auf Kaution „frei“ bleiben darf, berichtet der New Zealand Herald.
Bis zu Beginn der Auslieferungsverhandlung im August kann Schmitz seinen luxuriösen Lebensstil weitgehend fortsetzen. Denn: den aktuellen Berichten zufolge sieht es keinesfalls so aus, als ob Schmitz aufgrund der Beschlagnahmung seines Vermögens restlos verarmt ist.
Schmitz braucht für sich und seine Familie monatlich rund 200.000 Dollar für Lebensunterhalt, Leibwächter, Kindermädchen und Sekretär. Fürs Erste versucht Schmitz wohl Kohle von einem Bankkonto locker zu machen, auf dem 300.00 Dollar gebunkert sind.
Aktuell hat Schmitz nach wie vor „Internetverbot“ darf aber wohl ein Handy benutzen und hat kürzlich auch schon mit dem Szeneportal Torrentfreak telefoniert.
Dort gab er sich im Gespräch siegessicher, betrachtet sich als politisches Opfer der USA. Mit welcher Verteidigungsstrategie er sich aus den Vorwürfen rauswursteln will ist noch unbekannt.
Michael Nickles meint: Jetzt hat er also noch bis August Zeit abzuhauen. Und das wird er um jeden Preis versuchen. Wenn er es nach Deutschland schafft, dann ist er frei und kann seine Geschäfte (vielleicht in der Schweiz?) mühelos fortsetzen.
Mehr als eine Bewährungsstrafe kriegt er hier bestimmt nicht und eine Auslieferung in die USA (obwohl theoretisch möglich), wird wohl auch kaum stattfinden. Ich hoffe, dass er in den USA verurteilt wird – nicht zu hart, allerdings auch nicht zu wenig. Warum? Weil Megaupload ganz offensichtlich zu weit gegangen ist.
Es gibt sehr viele Leute die Schmitz als Held feiern und hoffen, dass alles wie gewohnt weitergeht. Motto: Filme gratis, Musik gratis, Software gratis, Bücher gratis. Weg mit dem vergreisten Urheberrecht, Freiheit für alle und jeden, Kopieren ist ehrlich und geil. Jedem sollte klar sein, dass das nicht funktioniert. Irgendwie müssen Inhalte finanziert und produziert werden – sonst gibt es keine mehr.