Egal ob zu Hause oder unterwegs, egal ob vor dem Video-Stream oder dem Live-Ticker: Rund ein Viertel der Internetnutzer (23 Prozent) verfolgt Sportereignisse live im Internet.
Das hat eine repräsentative Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom ergeben. „Übertragungen im Internet bieten den Nutzern, anders als TV und Radio, eine Vielzahl unterschiedlicher Möglichkeiten, bei Sportereignissen live dabei zu sein.
Wer ungestört ist, verfolgt die Liverbilder im Stream, wer in der Bahn sitzt oder in einem Meeting schaut regelmäßig auf den Live-Ticker“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. Große Unterschiede gibt es zwischen den Geschlechtern und den Altersgruppen: 30 Prozent der männlichen, aber nur 15 Prozent der weiblichen Internetnutzer schauen, hören oder lesen Sport-Berichte live im Web.
Und vor allem junge Menschen nutzen die Live-Übertragungen: In der Altersgruppe der 14- bis 29-jährigen Internetnutzer gibt rund ein Drittel (34 Prozent) an, Sportevents live im Internet zu verfolgen. Bei den 30- bis 49-Jährigen und den 50- bis 64-Jährigen ist es nur jeder Fünfte (21 bzw. 19 Prozent), von den über 65-Jährigen ist nur rund jeder Neunte (11 Prozent) live dabei.
Am häufigsten werden Fernseher mit Internetzugang, Smart-TVs, für Live-Übertragungen genutzt (62 Prozent). Fast jeder Zweite (45 Prozent) nutzt dafür das Smartphone, wobei das junge Publikum von 14 bis 29 Jahren mit Abstand die größte Nutzergruppe ist (56 Prozent). Jeder Vierte (25 Prozent) nutzt Tablet Computer und jeder Fünfte (20 Prozent) Desktop-Computer oder Notebooks, um Live-Sport im Internet zu verfolgen.
„Online-Übertragungen bieten den Nutzern häufig zusätzliche Features“, sagt Rohleder. „Beim Smart-TV kann man verschiedene Blickwinkel wählen, auf dem Tablet kann man sich nebenher mit anderen Sportbegeisterten austauschen oder sich in interaktiven Grafiken Spielzüge erklären lassen. Und die Live-Ticker bieten mit einem Klick Hintergrundinfos, etwa zum Spielverlauf oder zu einzelnen Spielern.“
Die beliebtesten Live-Übertragungen sind Videostreams: 44 Prozent der Befragten nutzen kostenlose TV-Livestreams, wie etwa Übertragungen der öffentlich-rechtlichen TV-Sender. 28 Prozent geben an, Bezahl-Angebote für Live-Video-Streams von Sportereignissen zu nutzen. Textbasierte Online-Liveticker werden von 22 Prozent der Befragten genutzt. 13 Prozent hören Radioübertragungen über das Internet, um sich live über ihren Lieblingssport auf dem Laufenden zu halten.
Zur Methodik: Die Angaben basieren auf einer repräsentativen Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 809 Internetnutzer in Deutschland befragt. Die Fragestellung lautete: „Verfolgen Sie Sportereignisse live im Internet?“, „Auf welchen Geräten verfolgen Sie Sportereignisse live im Internet?“ und „Über welche Kanäle verfolgen Sie Sportereignisse live im Internet?“ (Originalmeldung)
Ich mag selbst Schwimmen und Radfahren, ansonsten interessiert mich Sport nicht - weder Fußball noch sonst was. Dennoch: reden wir über diese wie immer angeblich repräsentative Studie. Schmunzeln musste ich beim Satz "Am häufigsten werden Fernseher mit Internetzugang, Smart-TVs, für Live-Übertragungen genutzt (62 Prozent)." . Das ist bestimmt richtig, aber aus einem verdammt simplen Grund: weil längst selbst billigste Fernseher halt irgendwie "Smart" sind, einen Internet-Anschluss haben.
Dass die Sportfans diese Smart-Funktionen allerdings nutzen, oder gar "interaktiv" den gewünschten Blickwinkel nutzen, bezweifle ich schwer. Die Masse der Fußballfans macht es sich vermutlich mit Freunden und ein paar Bier vor dem Fernseher oder in der "Sportsbar" bequem, zieht das Spiel rein und fertig. Das Menschen die "gucken wollen" auch Interaktion brauchen oder wünschen bezweifle ich arg.
Auch die "Sportfunktion" diverser Fernseher, bei denen der Fernseher anhand "Gebrüll im Stadion" ein gefallenes Tor erkennt und eine Wiederholung der letzten "N Sekunden" anbietet, wird in der Praxis vermutlich kaum genutzt - so eine Szenenwiderholung präsentieren die Sender sowieso.
Auch eine Lachnummer der Satz "Fast jeder Zweite (45 Prozent) nutzt dafür das Smartphone". Livestreams über Smartphones sind im mobilen Netz zwar machbar, aber eigentlich nicht bezahlbar, solange mit "Flatrate-Verarsche" kassiert wird. In Deutschland bleibt für Sportfans mobil unterwegs also vermutlich bestenfalls ein textlicher Liveticker.