Ein Produzent blecht 1,5 Millionen Dollar und findet einen Regisseur, der es schafft innerhalb von zwei Monaten einen Film dafür zu drehen. Danach verschwindet der Film "im Schrank" und wird niemals gezeigt. 1,5 Millionen Dollar für einen Film und zwei Monate Drehzeit - ein Witz gemessen an heutigen Dimensionen der Filmindustrie.
Und wer drückt 1,5 Millionen für einen Film ab von dem bereits von Anfang an klar war, dass er niemals gezeigt werden soll? Die Antwort wissen Comic-Fans seit wenigen Tagen. Mit Erscheinen des neuen Marvel-Comic-Kinofilm "Die fantastischen Vier" kommen die Hintergründe ans Tageslicht. Bernd Eichinger ging es 1993 lediglich darum, die Filmrechte an Marvels "Fantastischen Vier" zu erhalten.
Dazu musste irgendein fertiger Film her - und das erledigte Kultregisseur Roger Corman für die besagten 1,5 Millionen Dollar binnen zwei Monaten.
Heraus kam die erste Version der "Fantastischen Vier", die niemals öffentlich gezeigt wurde. Seit Donnerstag ist jetzt die neue Verfilmung im Kino, produziert von Bernd Eichinger.
Michael Nickles meint: Irre. Da wird 1993 - mit damals noch lachhafter Technik und zum Witzetat - ein Comic verfilmt und nie gezeigt. 12 Jahre später dann die moderne Neufassung, bei der auch auf modernste Computer-Tricktechnik zurückgegriffen werden konnte. Und im Vergleich zum Neuen, ist der alte gar nicht mal schlecht, er hält sich viel strenger an die Originalstory.
Marvel-Fans wollen natürlich den verschwundenen Corman-Streifen sehen. Und den gibt es im Internet bei den üblichen Quellen. Leider hat die kursierende Kopie nur eine sehr schlechte Qualität und ist in Englisch. Immerhin besteht Hoffnung. Bernd Eichinger überlegt den alte Streifen als Bonusmaterial auf die DVD des neuen Fantastic Four Films zu packen - und dann gibt es die Fassung von Kultregisseur Roger Corman vielleicht doch erstmals offiziell zu sehen.