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News: Neue Schnüffelroutine ab 50.000 US-Dollar

Jagd auf Raubkopierer mit Google Maps

Redaktion / 8 Antworten / Baumansicht Nickles

Der US-Hersteller v.i.labs hat in einer aktuellen Pressemitteilung eine neue Technik vorgestellt, die Raubkopieren das Leben schwerer machen soll.

Das "CodeArmor Intelligence" getaufte "Schnüffelprodukt" basiert zunächst darauf, dass Softwarehersteller Routinen einbauen, die es der Software gestattet regelmäßig per Internet nach Hause zu telefonieren. Entdeckt beziehungsweise vermutet die Routine eine illegale Softwarekopie, dann versucht sie möglichst alle Daten des "Raubkopienutzers" zu erschnüffeln.

Dabei geht es um weit mehr als die nackte IP-Adresse. Auch den Aufenthaltsort des "Erwischten" will "CodeArmor Intelligence" ermitteln und dann dessen Lokalisierung mit einem Kartendienst wie Google Maps ermöglichen. Besonders interessant für Softwareunternehmen sind aus Sicht von v.i.labs vor allem Unternehmen, die Softwarelizenzen zwar legal kaufen, sie dann aber auf mehr PCs als erlaubt verwenden.

Software-Piraten sollen es bei "CodeArmor" schwer haben. Sie können zwar weiterhin die Software-Aktivierungsroutinen austricksen, an den Schnüffelcode sollen sie aber nicht rankommen. Der ist in der Software versteckt und wird erst bei Nutzung der Software aktiv.

Unternehmen, die den CodeArmor-Überwachungsdienst nutzen wollen, müssen dafür einen Vertrag abschließen, der nicht gerade billig ist: ab 50.000 US-Dollar.

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Starfly Redaktion „Jagd auf Raubkopierer mit Google Maps“
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So weit ist's gekommen... Warum ruft das Programm nicht gleich bei der Polizei an oder startet eine Abmahnung?

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Chaos3 Redaktion „Jagd auf Raubkopierer mit Google Maps“
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Wer das glaubt, der unterschätzt die (kriminelle) Energie der Cracker. Es gibt keinen Schutz vor garnix. Genauso wie es keine unüberwindbaren Schlösser gibt.

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Olaf19 Chaos3 „Wer das glaubt, der unterschätzt die kriminelle Energie der Cracker. Es gibt...“
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Dito! Das sehe ich auch so.

Abgesehen davon verstehe ich nicht, wie das funktionieren soll. Den Absatz "How CodeArmor Intelligence Works" habe ich zwar gelesen - allein, mir fehlt der Glaube... gespickt mit technischen Details zwar, aber ein Bausteinchen fehlt mir noch in der logischen Kette:

Zwar kann man anhand der IP-Adresse natürlich den Aufenthaltsort grob(!) eingrenzen - das war's dann aber auch schon. Abweichungen bis zu 50 km sind keine Seltenheit. Ohne genaue Hausanschrift hilft aber auch Google Maps kein Stück weiter.

Und was, wenn der User das Nach-Hause-Telefonieren mit einer der vielgescholtenen Firewalls unterbunden hat?

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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Nickeline Redaktion „Jagd auf Raubkopierer mit Google Maps“
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Diesen Ansatz finde ich fast schon kriminell. Jetzt entscheiden keine Behörden mehr, wer ausspioniert werden soll, sondern private Firmen. Wer am besten Zahlt, der bekommt die meisten Daten.

Wenn ich den Verdacht habe, daß mein Nachbar irgendetwas Kriminelles tut, dann muß ich mich auch an die Polizei oder die Staatsanwaltschaft wenden und darf nicht auf eigene Faust desen Wohnung auf der Suche nach Beweismaterial und sonstigem Verwertbaren auf den Kopf stellen.

Meines Erachtens ist diese Vorgehensweise nicht nur mit Datenschutz unvereinbar. In meinen Augen ist es Beihilfe und Anstiftung zu einer Straftat.

Ob es überhaupt das halten kann, was es verspricht, das steht auf einem anderen Blatt. Ohne Internet läuft es sowieso völlig ins Leere und ob es am Router/Firewall vorbeikommt ist auch fragwürdig. Wie wäre es, wenn man es gleich noch mit einem Bundestrojaner koppelt, dann sind die 'Erfolgschancen' vielleicht etwas höher?

Eure NiNe

Satiren, die der Zensor versteht, werden zu Recht verboten (Karl Kraus)
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Jokeman Nickeline „Diesen Ansatz finde ich fast schon kriminell. Jetzt entscheiden keine Behörden...“
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Hallo in die Runde.

Könnte das der Grund sein, warum Google alle Städte filmt?

Gruß Jogi

Wenn alle Politiker das täten, was sie mich könnten, käme ich den ganzen Tag nicht zum sitzen
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buechner08 Nickeline „Diesen Ansatz finde ich fast schon kriminell. Jetzt entscheiden keine Behörden...“
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Hallo NiNe,

Diesen Ansatz finde ich fast schon kriminell. Jetzt entscheiden keine Behörden mehr, wer ausspioniert werden soll, sondern private Firmen

Das geht ja noch viel weiter! Im Irak z.B. führen immer weniger staatliche Militärs den Krieg, sondern private Söldner-Organisationen! Und Bürgerkontrolle ist schon mal gar nicht, nicht mal mehr über die vorgeschobenen Politikerdarsteller!

Vielleicht müssen für diese privaten Kampforganisationen die zukünftigen Kriegsschauplätze (im Bürgerkrieg) optimal erfasst werden?

Gruß
Frank

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Chaos3 Redaktion „Jagd auf Raubkopierer mit Google Maps“
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Tja, wir sind halt alle Terroristen und müssen überwacht verfolgt werden.
http://vimeo.com/4631958?pg=embed&sec=&hd=1

Egal ob Raubkopierer oder nicht. Das Volk ist der Feind!

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Prosseco Chaos3 „Tja, wir sind halt alle Terroristen und müssen überwacht verfolgt werden....“
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Das ist keine Signatur. Sondern ich putz hier nur
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