Die "Wayback Machine" (www.archive.org) speichert seit 1996 alle Internet-Seiten. Inzwischen ist ein Vergangenheits-Surfen in Milliarden Webseiten möglich. So kann man beispielsweise heute noch erleben, wie beispielsweise Nickles.de vor 10 Jahren ausgesehen hat (siehe hier).
Die Möglichkeit in der Vergangenheit zu Surfen ist eine praktische, allerdings auch in vielen Punkten umstrittene Sache. Die Betreiber der "Wayback Machine" fragen Webseiten-Besitzer beispielsweise nicht ob die eine "ewige Speicherung" ihrer Seiten wünschen oder nicht - sie tun es einfach. Die Verewigung des Internet findet bei www.archive.org quasi vollautomatisch statt. Dadurch entsteht das Problem, dass auch Seiten verewigt sind, die aufgrund illegaler Inhalte längst verboten sind, dichtgemacht wurden.
Die britische IWF (Internet Watch Foundation) hat letzteres Problem jetzt radikal gelöst. Die Wayback Machine wird von britischen Internet-Anbietern ab sofort komplett gesperrt. Angeblicher Grund sind laut The Register Beschwerden, dass sich in der Wayback Machine auch Seiten mit kinderpornografischen Inhalten finden lassen.
Die IWF hat zuletzt im Dezember 2008 für Schlagzeilen gesorgt (siehe Britische Wikipedia wegen Scorpions zensiert), als sie in der britischen Wikipedia einen Beitrag über eine Platte der deutschen Rockband Scorpions zensierte. Im Beitrag wurde ein Plattencover aus den 70er Jahren gezeigt, das ein offensichtlich minderjähriges Mädchen nackt zeigte (in recht "kritischer" Pose).
Kritisiert wurde die IWF, weil sie die Seite einfach "ausradierte" und keinerlei Meldung erfolgte, dass die Seite nicht kaputt sondern zensiert ist. Die Wikipedia-Zensur wurde schließlich aufgehoben, weil sie sinnlos war. Durch die Berichte über die Vorgehensweise der IWF erlangte das längst vergessene Scorpions-Cover ungeahnte neue Popularität und war auch im Internet jenseits der Wikipedia leicht zu finden.