Über 10 Jahre liefen die Untersuchungen, im Mai 2009 fällte die EU-Kommission ihr Urteil. Intel wurde für schuldig empfunden sein Marktmonopol missbraucht zu haben und deshalb zu einer Rekordstrafe von 1 Milliarde Euro verdonnert (siehe Intel hat europäische Verbraucher betrogen).
Hauptvorwurf war, dass Intel Computerherstellern heimlich Rabatte gewährt hatte, damit die bevorzugt Intel-Prozessoren verbauen. Als verwickelte Unternehmen wurden bei den PC-Herstellern Acer, Dell, HP, Lenovo and NEC aufgelistet, als PC-Händler nannte die EU-Kommission die Media Saturn Holding (Saturn, Mediamarkt). Natürlich hat Intel auf unschuldig plädiert und will das verhängte Bußgeld nicht zahlen (siehe Intel will Rekordstrafe nicht blechen).
Wie damals schon vermutet wurde, hat Intel die Masche nicht nur in Europa durchgezogen, was sich jetzt wohl bestätigt. Auch in den USA wurde Intel jetzt mit dem Vorwurf verklagt, sein Marktmonopol weltweit missbraucht zu haben. Die Anklagepunkte der New Yorker Staatsanwaltschaft, entsprechen quasi denen der EU-Kartellwächter. Auch in den USA wurden PC-Hersteller unter Druck gesetzt, Intel-Prozessoren zu verwenden.
Geizig ist Intel bei seinen "Bestechungen" anscheinend nicht gewesen. Alleine der PC-Hersteller Dell soll im Jahr 2006 rund 2 Milliarden US-Dollar erhalten haben. Dell musste dafür versichern, keine AMD-Prozessoren zu verwenden. Um AMD auszubremsen, sollen CPUs und Server gar unter Herstellungskosten verkauft worden sein.
Als weitere verwickelte Firmen nennt die New Yorker Staatsanwaltschaft HP und IBM. Als Beweis wurde unter anderem Email-Korrespondenz aufgeführt.
Die offizielle Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft gibt es hier: Intel Paid Billions of Dollars and Threatened Computer Manufacturers to Prevent the Sale of Competitors’ Products