Spätestens seit 2009 hängt Computerspielern (und auch zunehmend Politikern) der Begriff "Killerspiele" restlos zum Hals raus. Und auch die geniale Wortschöpfung "Tötungstrainingssoftware" hat es nicht zum "Wort des Jahres" geschafft.
Nachdem vor allem Unions-Politiker im Vorfeld des Wahlkampfs 2009 mit einer Kriegsansage gegen "Killerspiele" punkten wollten, ist es inzwischen recht ruhig bei diesem Thema geworden. Zumindest fast. Jetzt hat es Heribert Rech (CDU), Innenminister des Landes Baden-Württemberg geschafft, wieder mal ein bisschen Staub aufzuwirbeln.
Der lehnt unter anderem laut Bericht von ka-news eine Verschärfung des Waffengesetzes ab, weil die aktuellen Gesetze diesbezüglich bereits hart genug sind. Auf jeden Fall möchte er sich aber für ein Verbot von "Killerspielen" einsetzen, weil er die für "abartig und gefährlich hält.
Was er genau mit "Killerspielen" meint, hat Heribert Rech bislang nicht erklärt. Und einen definierten Plan, wie man sie verbieten kann, hat er wohl auch noch nicht.
Dass der Innenminister das endlos durchgekaute Thema gerade jetzt wieder aufrollt, ist kein Zufall. Es passierte quasi im Vorfeld des Jahrestags des Amoklaufs von Winnenden (11. März 2009). Kritik erntete Resch, als er bereits kurz nach der Tat vor die Presse trat, um das Motiv des 17jährigen Amokläufers zu erklären.
Laut Bericht der FAZ präsentierte er als Beleg für das Motiv einen Auszug eines Chatbeiträgs, der ihm von einem "Vater aus Bayern" geliefert wurde.
Darin stand "Ich werde morgen früh an meine frühere Schule gehen und so mal richtig gepflegt grillen.". Das führte umgehend zu den Schlagzeilen, dass der Amok-Läufer seine Tat im Vorfeld im Internet öffentlich angekündigt habe.
Der schnelle Ermittlungserfolg entpuppte sich wenige Stunden später als Flop. Der Chat fand auf der Webseite krautchan.net statt, die als "Blödel-/Fake"-Seite bekannt ist, um Falschnachrichten und Bildmanipulationen auszutauschen.