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News: Löschen oder nicht?

Google Streetview: Radiergummi liegt bereit

Michael Nickles / 13 Antworten / Baumansicht Nickles

Demnächst wird Google das Fotomaterial zwanzig deutscher Großstädte in Streetview veröffentlichen. Ab sofort gibt es - wie von Google versprochen - für alle die Möglichkeit, ihr "Haus" wegretuschieren zu lassen. Dafür hat Google eine spezielle Webseite bereitgestellt: https://streetview-deutschland.appspot.com/submission.

Kritisiert wird nach wie vor die recht knappe Zeitspanne, die Google zur Verfügung stellt: gerade mal vier Wochen. Löschanträge sind auch später noch möglich, aber dann ist das eigene "Haus" wohl erstmal in Streetview zu sehen. Die Entfernungs-Prozedur ist generell recht einfach. Auf der Webseite wird die Adresse eingegeben und das Haus/Grundstück daraufhin in Googles "Satelliten/Foto-Ansicht" dargestellt.

Also so, wie man es längst bereits per Google Earth und Co zu sehen kriegt. Dann muss ein Marker mittig auf dem Dach des betroffenen Gehäuses platziert werden. Weiter bietet Google um optionale Angaben: Anzahl der sichtbaren Stockwerke, Beschreibung von Dach und Fassade und sonstige Angaben zum Grundstück.

Google bittet um diese freiwilligen Zusatzangaben, um das Gebäude eindeutig identifizieren zu können. Nach Klick auf Weiter will Google weitere Infos. E-Mail-Adresse und die Postanschrift des Antragsstellers. An die schickt Google dann einen Brief mit einem Verifizierungscode. Mit dem kann man dann beweisen, dass man tatsächlich am gemeldeten Ort wohnt.

Michael Nickles meint: Wegradieren oder drauf pfeifen? Ein großes Problem ist gewiss, dass man der Datenkrake seine persönliche Anschrift mitteilen muss, um den Aktivierungscode für die Unkenntlichmachung zu erhalten. Aber anders geht es wohl kaum. Sonst könnte je jeder xbeliebige Fotos entfernen lassen, auch wenn sie ihn gar nicht betreffen.

Heikel ist gewiss auch, dass nur Leute mit Internet die Unkenntlichmachung halbwegs bequem erledigen können. Noch heikler sind schließlich Aufnahmen von Personen, die von Googles Kamera-Karren geknipst wurden. So weit bekannt, funktioniert der automatische "Verwisch-Mechanismus" noch nicht zuverlässig, Personen in Bilder können also durchaus identifizierbar sein.

Wie sollen die dann beantragen, dass sie von den Bildern manuell entfernt werden? Das wird gewiss noch eine knifflige Geschichte. Aktuell müssen alle auf jeden Fall entscheiden, ob sie den Radiergummi nutzen wollen oder nicht. Ich habe mich noch nicht entschieden. Denn: generell interessiert mich natürlich, wie Google mein Haus geknipst hat.

Eine Vorschau zur Entscheidungshilfe scheint es bei der Radiergummi-Seite allerdings nicht zu geben. Und das geht ja auch nicht, weil die Streetview-Aufnahmen dann bereits jetzt für Jedermann ersichtlich wären. Eine wichtige Info, die Google nicht liefert ist gewiss, zu welchem Zeitpunkt das jeweilige Gebäude geknipst wurde.

Bis vor Kurzem sah mein Haus noch wie eine restlos abgefuckte "Baracke" aus, die Renovierungsarbeiten, die Fassade, wurden erst jetzt abgeschlossen. Mal ganz abgesehen davon: mein Haus ist bereits bei Bing Maps perfekt aus der Vogelperspektive, sogar von allen Seiten aus zu sehen. Darüber scheinen sich die "Datenschützer" noch gar keine Gedanken gemacht zu haben.

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andy11 Michael Nickles „Google Streetview: Radiergummi liegt bereit“
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Im TV wird ständig berichtet das die Anmeldeformulare ab einem bestimmten Punkt nicht weitergehen. Der Ansturm muss
ja groß sein.
Mich betrifft das vielleicht nur am Rande wenn überhaupt. Einer der Vorteile wenn man aufm Dorf wohnt. Gruß Andy

Ohne Wein kan?s uns auf Erden Nimmer wie dreyhundert werden Ohne Wein u. ohne Weiber Hohl der Teufel unsre Leiber. J.W.vG.
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Olaf19 Michael Nickles „Google Streetview: Radiergummi liegt bereit“
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Wegradieren oder drauf pfeifen? Ein großes Problem ist gewiss, dass man der Datenkrake seine
persönliche Anschrift mitteilen muss, um den Aktivierungscode für die Unkenntlichmachung zu erhalten.

Genau - und aus dem Eigenheim-Löschantrag bastelt sich die Datenkrake dann ein umfassendes Bewegungsprofil, das alle persönlichen, sexuellen und sonstigen Vorlieben des Antragstellers lückenlos erfasst *SCNR*... mal ehrlich, was für ein Krampf.

Was passiert eigentlich, wenn der "stern" ein Foto von einer Massenpanik schießt und ich erschrocken feststelle, dass der 37. Stecknadelkopf von links in der 15. Reihe von oben der meinige ist? Müssen dann alle noch nicht verkauften Exemplare eingezogen und eingeschwärzt werden? Was ist mit denen, die schon im Umlauf sind? Ich kann mir nicht helfen, aber hier wird für meinen Geschmack etwas zu sehr mit zweierlei Maß gemessen.

Mike: Hast du also doch noch jemanden gefunden, der die komplette Fassade unter 10k EUR macht? *thumbsup*!! :-D

Andy: Gerade auf dem Dorf ist doch jedes einzelne Haus viel leichter zu erkennen und zu identifizieren als im Häusermeer der Großstadt?

CU
Olaf
Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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loRd89 Olaf19 „ Genau - und aus dem Eigenheim-Löschantrag bastelt sich die Datenkrake dann ein...“
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Dazu fällt mir grad ein das der Spiegel vor 3 oder 4 Ausgaben ein Titelbild oder zumindestens ein Titelthema mit einem Foto ausgestattet hatte, dass eine Meute gut angeheiterter Schüler zeigte.

Dieses Foto entstand auf dem ABI-Umzug meines Jahrgangs...! Ich persönlich war nicht sehr erfreut mich betrunken auf einem Foto im Spiegel zu wissen. Jedenfalls interessiert das keinen Arsch, obwohl jeder der mich nun im Bewerbungsgespräch vor sich hat Spiegel-Leser sein könnte.

Soviel zu Privatsphäre in Deutschland.
Wenn das erlaubt ist, dann sollen sie sich nicht über Google Streetview aufregen!

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loRd89 Nachtrag zu: „Dazu fällt mir grad ein das der Spiegel vor 3 oder 4 Ausgaben ein Titelbild...“
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Heft Nr. 27
Thema: Seite 54 Die deutsche Bildungskatastrophe

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andy11 Michael Nickles „Google Streetview: Radiergummi liegt bereit“
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auf dem Dorf ist doch jedes einzelne Haus viel leichter zu erkennen

Da hast du recht und es steht nicht so viel in der Schusslinie ;-) Die waren hier noch nicht. Was wollen die auch hier, wegen
die paar Häuser. Großstädte sind da schon interessanter. Wahrlich ein Krampf, Gruß Andy
Ohne Wein kan?s uns auf Erden Nimmer wie dreyhundert werden Ohne Wein u. ohne Weiber Hohl der Teufel unsre Leiber. J.W.vG.
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aldebuedel Michael Nickles „Google Streetview: Radiergummi liegt bereit“
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Olaf19 aldebuedel „http://www.welt.de/debatte/article2066880/Karikatur_des_Tages.html?pg 3“
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Geil... was für eine köstliche Karikatur :-D

"Es ist ganz einfach - man guckt bei Google Street View, was unkenntlich gemacht wurde...", sagte Knacker-Ede zu seinem Komplizen. Da ist schon ein bisschen was dran, das kann passieren.

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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zapfenzupfer Michael Nickles „Google Streetview: Radiergummi liegt bereit“
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Meine drei Häuser und den Bauernhof haben sie noch nicht gefunden bzw. abfotografiert.

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herta2202 Michael Nickles „Google Streetview: Radiergummi liegt bereit“
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Hallo,
warum müsst Ihr auch diese Hysterie mitmachen? Ich erinnere mich noch an 1986 (Tschernobyl), sicherlich eine schlimme Sache, jedoch stellte ich bei meiner damaligen Anwesenheit in Frankreich fest, dass die Nachrichten in Deutschland nur dieses Thema kannten und die Franzosen, dieses nur ganz nebenbei erwähnten. Schon damals dachte ich, dass wir Deutschen eine Nation von Hysterikern und die Franzosen eine von Ignoranten sind. Gleiches wiederholte sich mit der Vogelgrippe und zuletzt mit der Schweinerippe.
Ich verstehe die ganze Aufregung nicht, uns schaut doch niemand ins Schlafzimmer sondern nur die Fassaden von Häusern werden fotografiert, was auch jeder Einbrecher oder Terrorist unbemerkt machen kann.
Wo liegt da eigentlich ein Problem?
Ich sehe mehr Nutzen als Nachteile darin,denn in den USA kann man sich Häuser und Straßenzeilen ansehen, ohne dass mir bisher die hier befürchteten Nachteile benannt geworden sind..

Herzlichst Herta 2202

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neukl Michael Nickles „Google Streetview: Radiergummi liegt bereit“
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Hallo Leute,
dazu passt folgender Beitrag :http://www.dennis-knake.de/2010/08/11/google-streetview-die-stunde-der-hypokriten/

Gruß neukl

Nimm das Leben so wie es ist und nicht wie es sein könnte.
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Joerg69 Michael Nickles „Google Streetview: Radiergummi liegt bereit“
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In Google Earth haben ja schon zahlreiche User die Fotos anderer Häuser hochgeladen. Oft sind Menschen und Autos abgebildet, natürlich ohne jede Anonymisierung.

Viele Grüße von Jörg
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DAR-AM Michael Nickles „Google Streetview: Radiergummi liegt bereit“
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Zu Deinem letzten Absatz: Na Gott sei Dank noch nicht.
Langsam schämt man sich schon wieder, in Deutschland zu wohnen. Im Polit-Sommerloch ist scheinbar jede Diskussion möglich, und wenn sie noch so unsinnig ist.
Lasst uns doch das Internet verbieten!
Und die Computer und den ganzen neumodischen Krams überhaupt!
Beim Kaiser hätte es so was nicht gegeben ;-)

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SoulMaster DAR-AM „Zu Deinem letzten Absatz: Na Gott sei Dank noch nicht. Langsam schämt man sich...“
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100 % ack

Tiaj
Jawoll, ja.

back to the roots or let's say in good english:

going home to the stone time.

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