Um 18 Uhr gab es heute eine Presseveranstaltung von Google in Kalifornien. Bei der wurde der neue Nexus 7 Tablet-PC vorgestellt. Die Daten des Nachfolgers vom ersten 7er Tablet waren allerdings schon im Verlauf des Vormittags bekannt geworden, weil der US-Händler Best Buy die Bestellseite für das Tablet bereits frei geschaltet hatte.
Die jetzt offiziellen Daten decken sich mit den bereits bekannten. Erwähnenswert ist noch, dass Google dem Tablet als Neuerung eine drahtlose Ladefunktion spendiert hat. Im Vorfeld der Veranstaltung geisterte als weitere Neuerung auch bereits der Begriff "Chromecast" durchs Netz, es gab aber nur Spekulationen, was sich dahinter verbirgt.
Jetzt ist klar, dass es sich dabei um einen HDMI-Stick handelt, der eine neue Streaming-Architektur bringt:
Der Chromecast-Stick soll laut Google die einfachste Methode sein um Video und Musik am TV zu genießen. (Foto: Google)
Der Stick ist quasi ein Mini-Rechner, ein Videoplayer, der einfach an die HDMI-Videobuchse eines Bildschirms gesteckt wird. Bedient wird der Stick von einem beliebigen Smartphone, Tablet oder PC aus, das Betriebssystem ist egal. Jeder beliebige "PC" kann also Fernbedienung für Chromecast verwendet werden.Der HDMI-Stick wird über ein USB-Netzteil mit Strom versorgt. Erhältlich ist er erstmal nur in den USA. Und das zum Kampfpreis von gerade mal 35 Dollar. Auf den Produkt-Webseiten für die Normalsterblichen liefert Google nur vereinfachte Informationen: Stick an TV stecken, mit beliebigem PC fernsteuern, fertig. Im Google Blog für Entwickler wird klar wie die Architektur von Chromecast eigentlich funktioniert:
So funktioniert die Sache (Foto: Google). Der Fernsteuer-Rechner dient dazu, Video-/Audio-Inhalte im Netz zu finden.
Der Chromecast-Stick kriegt die Quelle aus dem Internet mitgeteilt und kümmert sich um den Rest, ruft also den gewünschten Video-/Audio-Stream ab und kümmert sich selbst um die Wiedergabe.
Der komplette Abspielvorgang wird also über den Rechner im Stick abgewickelt.
So wie es aussieht, ist der Chromecast-Stick kein Videoplayer, der lokale Inhalte abspielen soll, sondern er ist zur Wiedergabe von Inhalten aus dem Internet gedacht. Mal eben eine "eigene Platte" dranhängen geht also wohl nicht, Inhalte müssen erst ins Internet übertragen werden.
Zum Schimpfen ist es aber noch zu früh. Google hat für den Chromecast-Stick ein SDK (Werkzeugkasten für Entwickler) veröffentlicht, man wird sehen, welche "Apps" damit so gebastelt werden. Raffiniert ist die Sache auf jeden Fall.