Am 15. Oktober endete die Widerspruchsfrist für Googles deutsches Bildmaterial in Street View (siehe Google Streetview: Widerspruchsfrist endet heute) und knapp eine Woche später teilte Google auch mit, wie viele davon Gebrauch gemacht haben.
Insgesamt soll es lediglich 244.237 Verweigerer gegeben haben. Damit muss Google nur 2,89 Prozent der geknipsten "Haushalte" im Bildmaterial retuschieren. Die Retuschierarbeiten sind aktuell wohl noch im Gange, bis zum Jahresende will Google damit fertig sein.
Jetzt gibt es allerdings schon mal einen kleinen Vorgeschmack auf das deutsche Bildmaterial in Street View, der hier abgerufen werden kann: Google Street View Galerie - Kleine Deutschlandreise. Bislang lassen sich nur ein paar Örtlichkeiten beziehungsweise Sehenswürdigkeiten angucken - darunter beispielsweise die Berliner Siegessäule, der Königsplatz in München und Innenansichten mehrerer Fußballstadien in Deutschland.
Als erste erkundbare Ortschaft hat es Oberstaufen im Allgäu erwischt. Die Gemeinde ist laut Hinweis von Google auf eigenen Wunsch als erste in Street View zu sehen. Die dortige Tourismusgesellschaft hat Google im August 2010 mit einer selbst gebackenen Torte und einem Video eingeladen, Bildmaterial der Ortschaft möglicht schnell für Street View klarzumachen.
Oberstaufen in Google Maps. Wie versprochen hat Google Personen und Autokennzeichen retuschiert.
Teils sind die Bilder von Oberstaufen in Google Maps etwas merkwürdig:
Hier hat es zwei Personen in der Street View Aufnahme etwas "zerbröselt".
Jetzt geht gewiss die Diskussion los, ob die Retuschierung von Personen ausreichend durchgeführt wurde. Ein paar Beispiele:
Das Bildmaterial ist recht hochauflösend, man kann weit reinzoomen. Die Retuschierung von Gesichtern wird erst bei starker Vergrößerung wirklich sichtbar.
Michael Nickles meint: Reichen die Retuschierungsmaßnahmen bei Personen/Gesichtern oder reichen sie nicht? Ich denke das ist wirklich heikel.
Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person wiedererkannt wird von Jemandem der sie kennt, ist hoch - insbesondere natürlich in "kleinen Orte", wo generell jeder jeden kennt. Was meint Ihr?
Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person wiedererkannt wird von Jemandem der sie kennt, ist hoch - insbesondere natürlich in "kleinen Orte", wo generell jeder jeden kennt. Was meint Ihr?
Ja und? Das weiß jetzt jeder das Oma Bergmann irgendwann einmal mit nem gelben Rock und nem blauen Rennwagen über die Schienen im Ort gegangen ist. Macht Sie vermutlich eh jeden Tag.
Mir reicht die Retuschierung völlig aus. Und außerdem find es wirklich klasse, dass Streetview hier in Deutschland startet.
Prima, dann weiß ich jetzt genau, wo ich schon mal nicht hinreisen muss! *LOL*
Bei der Retuschierung der Personen hätte sich Google allerdings gut und gern mehr Mühe geben können, schließlich erkennt man einen Menschen ja nicht nur am Gesicht. Bei den 3 oben zu sehenden Beispielen mag Voyager recht haben - das ist wirklich harmlos - aber vielleicht suche ich irgendwann einen Ort auf, von dem ich nicht möchte, dass die ganze Welt mich dort sieht, außer denen, die zufällig gerade da sind.
Das Recht am eigenen Bild sollte Google also etwas höher hängen. Ansonsten finde ich Street View im Ganzen aber gut.
aber vielleicht suche ich irgendwann einen Ort auf, von dem ich nicht möchte, dass die ganze Welt mich dort sieht, außer denen, die zufällig gerade da sind.
Die fahren ja nicht jeden Tag herum und machen Fotos. Genau wie bei "google maps".
Außerdem gibt es leute die ihre privaten Fotos bei Facebook veröffentlichen ohne viel dabei nachzudenken.
Außerdem gibt es leute die ihre privaten Fotos bei Facebook veröffentlichen ohne viel dabei nachzudenken.
ich habe mal den Unterschied markiert, der meiner Meinung einen riesen unterschied ausmacht.
Und solche schlechten Retuschen können am manchen orten wirklich unangenehm sein, es gab irgendwann mal ein paar Fotos von Leuten am Straßenstrich/Bordell, klar müssen die Fotos auch erstmal gefunden werden aber grade bei Lehrern könnt ich mir das gut vorstellen das die Schüler grade die Orte mal angucken und es dann schnell weiterverbreiten ;)
Es geht ja nicht darum, ob die jeden Tag da herumfahren. Sie suchen aber Orte auf, an denen der eine oder andere von uns vielleicht nicht so gern gesehen werden möchte - Schaufenster mit schlüpfrigen Artikeln in irgendeinem Rotlicht-Schmuddelviertel, was weiß ich. Mir fiel gerade kein gescheiteres Beispiel ein.
Alle Menschen, die zufällig gerade vor diesem Schaufenster stehen, werden von der Kamera eingefangen und bis ans Ende aller Tage per Foto an den Online-Pranger gestellt. Das fände ich als Betroffener nicht in Ordnung so. Was ich in meiner Freizeit mache, ist meine Angelegenheit und nicht für alle Öffentlichkeit bestimmt.
Was andere Leute bei Facebook reinstellen, ist mir wurscht. Das ist ihre Sache.
ich finde es im Allgemeinen auch nicht falsch dieses Google Street View, besonders wenn man etwas sucht und sich schon vorinformieren möchte. Mich stört ein wenig der Ausdruck Rotlicht-Schmuddelviertel, , wieso eigentlich Schmuddelviertel,?
Es gibt dafür eigentlich keinen Grund dieses Dienst so zu bezeichnen finde ich, egal man ihn in Anspruch nimmt oder es nicht benötigt. (es gibt für beide Varianten genügend Pro und Kontra). Es ist eigentlich eine natürliche Angelegenheit und nix um was so zu bezeichnen (Schmuddelviertel) finde ich. Sex ist nicht schmuddelig, einfach eine rein natürliche Sache. Natürlich nicht immer angebracht dabei veröffentlicht zu sein bei einer "Besichtigung" dieser Etablissements (falls man verheiratet oder sonst gebunden ist ;-)), nur eben diese Bezeichnung ist es die mich daran stört. (Übrigens ich bin kein Zuhälter oder irgendwie in der Branche etabliert ;-)).
Sex ist nicht schmuddelig, einfach eine rein natürliche Sache.
Das war aber doch auch völlig unstrittig, oder? ;-)
Die Gegend zwischen Reeperbahn und Elbe ist z.T. so und speckig und eklig, dass es mir nicht übertrieben erscheint, sie als "Schmuddelviertel" zu bezeichnen. Mit schönem Sex hat das für mich nichts zu tun, von Liebe sowieso ganz zu schweigen. Dass das immer wieder so eine Touristenattraktion sein soll, kann ich nicht verstehen. Schade, St. Pauli hat wesentlich mehr zu bieten - und das übrige Hamburg sowieso.
Aber hey - wir schweifen ab!
Genau so gut hätte ich ein anderes Beispiel nehmen können - vielleicht ein Millionär, der nicht auf den Bahamas abgelichtet werden will, weil ihm deswegen jemand unterstellen könnte, dass er da krumme Bankgeschäfte macht oder was auch immer.
Dieses "Recht am eigenen Bild" halte ich unter dem Strich schon für eine sinnvolle Einrichtung, da sollte man der digitalen Welt keine Extrrawürste braten. Aber das ist auch eh nicht der Sinn und Zweck von Streetview.
Die Gegend zwischen Reeperbahn und Elbe ist z.T. so und speckig ja ich war ein paar mal dort am Vormittag im Sommer (mit meiner Frau;-)) aus wirklicher Neugierde und weil es mir aus den Albers Filmen noch so vorgegaukelt in Erinnerung war ;-). Stimmt leider was Du sagst, früh ist es es sehr dreckig dort, stinkt auch an manchen ecken nach Urin. Aber es gab auch eben auch Geschäfte die ein einen Blick lohnten ;-), auch wer sich für Waffen interessiert kann da schon mal schauen. Wie es in der Nacht so "gemütlich" aussehen kann (wie in vielen Filmen) kann ich auch noch nicht ersehen ;-), wahrscheinlich muß man da schon ein klein wenig den "geistigen Getränken " zugesprochen haben ;-). von Liebe sowieso ganz zu schweigen stimmt, nicht immer ist Sex auch mit Liebe gekoppelt, doch sauber sollte es schon sein.
Sonst sind wir aber nicht weit in der Anschauung auseinander ;-).
Sonst sind wir aber nicht weit in der Anschauung auseinander ;-)
Das dachte ich mir schon ;-) Wollte es nur noch einmal klargestellt haben.
In den meisten Großstädten liegen die Rotlichtbezirke irgendwo in Hauptbahnhofnähe. Da gibt es in Hamburg auch noch einen, nämlich in St. Georg, die Gegend um den Steindamm herum. Ist aber viel kleiner und längst nicht so berühmt wie St. Pauli. Wenn es dort morgens im Hauseingang nur(!) nach Urin stinkt, hat man noch Glück gehabt :-o
Trotzdem ist St. Georg inzwischen ein ziemlich teures Pflaster geworden, das Zauberwort heißt "Gentrifizierung". Straßen wie "Lange Reihe" und "Koppel" sind sehr ansehnlich, auch die Marienkirche an der Danziger Straße mit dem Doppelturm im Stile der Münchener Frauenkirche, nur wesentlich kleiner. Richtig schick und teuer wird es dann natürlich zur Außenalster hin, also mehr nach Westen herüber.
St. Pauli gefällt mir besser, wenn man die Reeperbahn in nördlicher Richtung hinter sich lässt, die Gegend zwischen Altona und dem "Neuen Pferdemarkt" ist ganz schön, und natürlich das Karolinenviertel. Ist allerdings auch wieder nicht ganz billig.
solltest du dich selbst auf einem der Bilder wiedererkennen/dir die eigene retouschierung nicht ausreichen, kannst du uns per mail benachrichtigen, eine vollständige entfernung deiner Person ist möglich
Nein, das glaube ich dir schon, siehe Antwort zwei Zeilen höher an Ma_Neva. Es ist ja nicht Sinn und Zweck von Streetview, Leute zu kompromittieren, sondern die Möglichkeit zu geben, Orte virtuell zu bereisen. Das halte ich natürlich nach wie vor für eine gute Sache, alles andere sind Randerscheinungen, für die es auf jeden Fall eine Lösung gibt, und sei es, dass im Einzelfall nachretuschiert werden muss.
Oberstaufen in Google Maps
Ob die Leute mit der Retuschierung so rundum zufrieden sind? In einem Fall ist die Front eines Hauses nicht zu erkennen,
ein Schritt weiter sieht man das halbe Haus.
Die kleinen Geschäfte und Gästehäuser werden zufrieden sein. Werbung im Internet.... Gruß Andy
Ich frag mich was einem denn nun die Unkenntlichmachung seines Hauses bringt. Ich hab da grade eines entdeckt, es sieht ziemlich bescheuert aus, wirkt halt sehr unscharf. Details lassen sich nicht erkennen, aber rote Fensterläden, braune Einganstüre etc.
Das Grundstück drumherum ist auch sehr gut zu erkennen.
Selbst wenn Google behauptet hat, das lässt sich nicht mehr rückgängig machen... ich denke das Gegenteil ist der Fall. Niemand malt auf solchen Fotos ohne Sicherungskopie rum. Vielleicht kommen die Leute wieder zur Vernunft, wenn sie merken wie albern das mit der Retuschierung eigentlich ist und eines Tages können wir virtuell durch ein schönes Deutschland reisen.
Ich weiß nicht, warum die Anonymisierung von Personen so schwierig sein soll. Wir haben Schrifterkennungsprogramme. Auch Zweibeiner haben immer eine gleiche Form: zwei Beine, zwei Arme (1), 'ne Birne, dazwischen den Rumpf. Das muß doch machbar sein, eine Männeken-Erkennungs-Software zu schreiben, die alles innerhalb des Umrisse vom Männeken pixelt oder einfarbig macht. Google will das weltweit einsetzen - da ist der Programmieraufwand wohl Mückenschiß. Wenn es perfekt sein soll, müßten auch Vierbeiner bearbeitet werden, denn es gibt sicherlich Hunde, die so individuell aussehen, daß sie Herrchen oder Frauchen verraten können. Aber dann geht es noch weiter: Kinderwägen, Fahrräder, Autos können womöglich auch identifiziert werden. Also alle Gegenstände, die irgendwie mit Männeken in Verbindung stehen.
(1) Für Leute mit fehlenden Gliedmaßen müßte man sich halt noch etwas einfallen lassen.
Kfz-Kennzeichen sollten ebenfalls so zu verarbeiten sein. Aber da wird manchmal das Rad des Autos mit Weichzeichner bearbeitet, anstelle des Kennzeichens.
Ich finde den Hype um die Retuschierung und "genug oder nicht genug retuschiert" albern. Überhaupt finde ich die ganze Diskussion ziemlich albern. Es tun ja viele so, als hätten sie sonstwas zu verbergen.
Irgendwann werden die ersten kommen und Google Verklagen wollen, weil sie nicht vorteilhaft genug geknipst wurden :) *kopfschüttel*
Überhaupt finde ich die ganze Diskussion ziemlich albern.
Albern ist eine naive, unkritische Zustimmungshaltung. Aber warte mal, vielleicht haben Sie ja Dich gerade beim Nasepopeln, beim Sackkratzen oder dabei erwischt, wie Du mit Deiner Frau flanierend, einer anderen auf den Hintern guckst! Solche Momente sind nicht für die Ewigkeit. Oder stell Dir jemand vor, der mal 'ne Phase mit Irokesenschnitt hatte, mit welchem er vor dem Haus seiner Eltern stand und sich später mal bei einer Bank bewerben will.
Aber warte mal, vielleicht haben Sie ja Dich gerade beim Nasepopeln, beim Sackkratzen oder dabei erwischt, wie Du mit Deiner Frau flanierend, einer anderen auf den Hintern guckst!
Ganz ehrlich? Das wäre mir ziemlich wurscht.
O.k., o.k, es gibt ja immer Leute, die stark sind - und wasserdicht...
Was bitte soll das für eine Anspielung sein?
Aber wenn ich das tue, was du zuvor als "das-darf-niemand-sehen" betitelt hast. Mein Gott, wenn ich mich am Sa.. kratze, das sieht jeder, der an mir vorbeigeht, und in der Nase popeln tu ich nicht. ich wüßte nichts, was mir unangenehm wäre, wenn ich dabei in der ÖFFENTLICHKEIT Fotografiert werden würde.... in den eigenen vier Wänden ist das natürlich was anderes, aber davon macht Google ja keine Fotos!
es wurden schon vor 100 Jahren Postkarten erstellt als Fotografien (Badeorte, Städte, Kurorte usw.), überall waren Gebäude und Anwesen von Privat und ebenso auch Personen drauf. Retusche keine, doch gab es und gibt es dazu "Gezeter"? Ist auch nicht viel wesentlich anderes. Also nicht immer unnötig laut nach Anonymisierung rufen, da gibt es genügend Überwachungskameras wo keiner Einspruch erheben kann und auch sonstige "Sachen" die in "Daten" der eigenen Person wühlen und diese offen legen :-(.
Wirklich nicht immer aus einer Mücke einen Elefanten machen finde ich :-) oder meckern um des meckern Willens
Hier in Deutschland ist das leider so. Die Mentalität des permanenten Beschwerens ist wohl nirgendwo auf der Welt so ausgeprägt wie hier. Trotzdem fühle ich mich aber ganz wohl hier.
1. geodaten wird häufig aktualisiert - streetview, wenn überhaupt erst in Jahren, wie googleearth
2. die hochauflösenden Luftaufnahmen zeigen nicht nur die ohnehin sichtbare Vorderfront der Häuser, sondern sie bilden auch den Hinterhof für alle einsehbar ab.
Ich frage mich warum Hunderttausende gegen streetview Einsruch einlegen, gegen geodaten - das imho wesentlich mehr Persönlichkeitsrechte verletzt - kein Mensch!
theo
Überhaupt finde ich die ganze Diskussion ziemlich albern.
Nun, was ich damit sagen will, sollen mal alle Street-View Gegner motzen.....im Netz sind doch zahlreiche solche Fotos wie in meinem Link oben...... Mit Gesichtern, Kennzeichen, teilweise leicht angezogen am Strand, etc..... Also was solls, Shit Happens.