Schon letztes Jahr machte die Story von Shawn Hogan die Runde, der den Film Meet the Fockers per P2P verteilt haben soll und dafür 2500 Dollar an die MPAA zahlen sollte, damit diese den Fall nicht weiter verfolgt. Doch das klagende Studio besaß gar keine Rechte an dem Film.
Die Situation ist immer die Gleiche: Vermeintlich erwischte Filesharer (natürlich auch richtige) sollen eine Summe, meistens mehrere tausend Dollar, an die MPAA entrichten (die die Rechte der Filmfirmen vertritt), damit es nicht zum Prozess kommt. Was meistens klappt, funktioniert aber nicht immer: In diesem Fall kam dem angeblichen Filesharer Hogan, der alles abstreitet, mehr oder weniger der Zufall zur Hilfe. Während der Vorbereitungen zum Prozess entdeckten sein Anwalt und er, dass die klagende Firma die Rechte an dem fraglichen Film erst nach Einreichung der Klage von einer Tochterfirma übertragen bekam, mithin die Klage nichtig ist.
So ein Zufall ist natürlich nicht wirklich hilfreich für erwischte Filesharer, aber es ist ein weiterer Beweis dafür, dass es sich lohnen kann, wenn man sich wehrt.
Quelle: Techdirt
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Also den Begriff "Sieg" in diesem Zusammenhang halte ich für etwas übertrieben.
Letztendlich hatte der Angeklagte einfach Dusel, dass der Kläger sich nicht
an den vorgeschriebenen Verfahrensverlauf gehalten hat (vielmehr halten konnte),
da er zum Zeitpunkt der Klageeinreichung überhaupt nicht im Besitz der Rechte war,
die er vertreten wollte.
Ändert doch überhaupt nichts an der Tatsache, dass der Angeklagte nun mal strafrechtlich
schon hätte belangt werden können.
Von daher halte ich die Kernaussage á la
"Filesharer der Welt : saugt solange ihr lustig seid -
ein pfiffiger Advokat wird euch schon wieder rausboxen, wenn es schief geht"
für pädagogisch/moralisch relativ wertlos.
Du wirst bald entdecken, dass es bei den zahlreichen Artikeln und Postings zu diesem und ähnlichen Themen nicht um Moral und Anstand geht, sondern wie man sich Software, Musik, Filme und TV beschaffen kann, ohne dafür das zu zahlen, was die Hersteller / Lieferanten dafür haben möchten, und wie man sich gegebenenfalls verhalten muss, wenn man erwischt wird.
Da niemand als Betrüger, Gauner, Dieb, ... dastehen will, bekommt das ganze dann doch noch ein moralisches Mäntelchen: "Die böse Software-, Musik-, Filmindustrie verlangt viel zu viel Geld für ihre Produkte, machen viel zu viel Profit, da ist es dann nur gerechtfertigt, wenn man sich durch Raubkopien schadlos hält." "Denen entsteht ja kein Schaden, denn bei meinem geringen Taschengeld hätte ich mir das ohnehin nicht gekauft, also haben die auch keinen Verdienstentgang, wenn ich es mir kopiere" usw. usw. Auf etwas einfach zu verzichten, weil man es sich nicht leisten kann oder leisten will, das kommt halt nicht in Frage, wenn man es so locker und fast spurlos stehlen kann. (Hab ich "stehlen" gesagt?)
Da nun aber jedem klar ist, dass das, was er da raubkopiert, vervielfältigt oder kopierschutzknackt gesetzwidrig ist (wobei es belanglos ist, ob das Gesetz an sich gut ist oder nicht, es ist eben so, wie es gerade ist), wird mit Aufmerksamkeit verfolgt, wie entsprechende Gerichtsverfahren enden.
Um einen Vergleich zu bemühen: Wenn jemand eine Brieftasche mit Geld verliert und jemand anderer findet sie, bringt sie jedoch nicht zur Polizei sondern steckt das Geld selbst ein: Nach Auffassung einiger ist der "Finder" so lange kein Dieb, solange er nicht gerichtlich verurteilt wurde: In diesem Fall wird gern die Rechtsstaatlichkeit bemüht, dass für jemanden so lange die Unschuldsvermutung gilt, solang er nicht rechtskräftig verurteilt wurde. Und da der "Finder" dem "Verlierer" die Brieftasche ja nicht gestohlen hat, sondern letzterer sie selbst verloren hat, sie könnte auch irgendwo hingefallen sein, in einen Fluss oder sonstwohin - also "selber schuld" ist -, hat er dem Verlierer aktiv auch keinen Schaden zugefügt, sondern die Brieftasche ist ihm - wie herrenloses Strandgut - in den Schoß gefallen. Für den "Finder" geht es daher darum, wie er sich verhalten muss, damit man ihm die Fundunterschlagung nicht nachweisen kann. Bei seinem eigenen Verhalten pfeift er gerne auf die Rechtsstaatlichkeit und dass er seinen Fund eigentlich melden müsste, die Rechtsstaatlichkeit fordert er nur von den verfolgenden Instanzen. Aus seiner Sicht ist es dann sicher ein grandioser Sieg, wenn ihm das gelingt. Es prallen hier sozusagen 2 Rechtsauffassungen aufeinander: Die Auffassung des common sense: Dieb ist, wer etwas stiehlt - und der juridischen: Dieb ist, wem ein Diebstahl nachgewiesen werden konnte.
@gerhard38 dann geh doch in den laden und kauf dir das alles und schlaf abends ruhig und friedlich, hörst dich ja an wie ein staatsanwalt mit nem gvu gutachter neben dir! dein vergleich hinkt ja bis hintenrum! tsss...kopfschüttel!
@orbit1: Genau - kopfschüttel! Und zwar darüber, dass Du den Sinn von @gerhard38 nicht kapierst. Der trifft den Nagel nämlich genau auf den Kopf. Um es an einem Beispiel zu verdeutlichen: Du landest den Megahit des Jahres, verkaufst aber kaum eine CD, während Millionen Deinen Song aus dem 'net saugen. Ob Du darüber begeisterst wärst und Filesharing (nettes Wort für klauen) weiterhin lauthals verteidigen würdest, wage ich zu bezweifeln.
Gruss
sea
Im Grundgedanken OK, doch schonmal gelesen, wie oft Deppen (nenn ich mal so) Geld in großen Summen (mal 30000Euro, mal über 100000Euro ect..) gefunden haben, ehrlich abgegeben und NICHT mal ein Danke von dem "Verlierer" bekamen?
Allein schon deshalb käme ich bei solchen Summen auch ins grübeln, ob ich das abgeben würde und verfolge ganz aufmerksam die Zeitungen/Medien, woher das Geld stammen könnte und lass erst mal Gras drüber wachsen ^^ ;)
Ich erinnere an das neue Album von Beck, der endlich verstanden hat was Fortschritt ist. man kann musik erstmal ins internet stellen, und wenn es den leuten gefällt dann kaufen sie es auch.
@ sea uhahaha,noch so ein möchtegern abv ! megahit des jahres??von wem denn, popstars, deutschland sucht den superdeppen oder wie??die armen würste sehen doch nur einen bruchteil ihres ersungenen "talents" in der eigenen breiftasche!!
die armen plattenfirmen werden nochmal pleite gehen an den bösen internetpiraten, man muss ja auch 80millionen € für einen robin williams bezahlen, damit er ins mikro hustet, ist doch alles nicht mehr normal und die cd preise sind auch nicht mehr normal und ihr unterstützt das noch mit eurem gelaber,wahrscheinich seit ihr beamte mit nem gesicherten einkommen die ständig in den blödmarkt rennen und dort ihre cd´s einkaufen, schon mal aufgefallen, dass die masse in deutschland andere sorgen hat?
mahlzeit
ps:megahit des jahres, uhhahaha, ich schmeiß mich hintern zug
Es gibt sicher Leute, denen es nur darum geht, die Musik kostenlos zu erhalten und die sich dann mit moralischen Argumenten rauszureden versuchen, es gibt aber auch solche, die diese moralischen Werte ernsthaft vertreten.
Wenn von Milliardenverlusten gesprochen wird, kann ich nur lachen. Längst nicht jedes heruntergeladene Stück wäre auch gekauft worden!
Verluste sind natürlich da, es kann aber definitiv nicht der Weg sein, 14-Jährige Teenies auf gigantische Summen zu verklagen, weil sie sich mal ein paar Lieder gesogen haben!! Ich halte den Imageschaden für wesentlich grösser als der, der durch die "gestolene" Musik verursacht wird.
Cool ist Filesharen übrigens schon lange nicht mehr, was ja häufig auch als Argument misbraucht wird. Jeder Hornochse ist heute fähig, ein Filesharingprogramm zu bedienen.
In meinem Kollegenkreis gilt es als selbstverständlich, dass regelmässig gehörte Musik auch gekauft wird. Wenn jemand damit angeben würde, dass er 200GB Mp3's auf seiner Festplatte hat, ohne dafür bezahlt zu haben, dann wäre das alles andere als schmeichelhaft für ihn.
Andererseits benutzt hier jeder Filesharingprogramme, wenn er mal in ein Lied reinhören möchte oder auf der Suche nach neuen interessanten Bands ist.
Und bitte hört damit auf, euch ständig über die Qualität der heutigen Musik aufzuregen! Es gibt definitiv genug Bands für jeden Geschmack, man darf vielleicht einfach nicht nur in der Hitparade danach suchen. Ich höre beispielsweise Metal, gelegentlich etwas "experimentellen" Rock und Jazz, davon findet man selten was in den Charts, Musikalisch ist es aber Top und nicht so verkomerzialisiert (-->weniger Kopierschütze und eben noch Musik der Musik wegen und nicht (primär) des Geldes wegen).
Filesharing gehört nun mal zur heutigen Zeit und man sollte die Sache um 180° anders angehen, als es heute gemacht wird.
Weniger Kopierschütze, weniger Einschränkungen, nicht mehr das Leben der Kunden zerstören, sondern ihnen etwas bieten und gute Angebote machen, so dass eben das Argument der "unterdrückten Freiheitskämpfer" nicht mehr zieht und so auch der soziale und gesellschftliche Druck, legale Musik zu erwerben, steigt.
Hier ist Gewalt doch vollkommen fehl am Platz und extrem kontraproduktiv!!!
Hallo
Ich möchte in meinem Kommentar gerne Stellung zu den Ausführungen von Gerhard38 beziehen.
Lieber Gerhard38: Du sagst, dass es in vielen Artikel nicht um Moral und Anstand geht, sondern darum möglichst viel Musik usw. zu saugen ohne dabei erwischt zu werden, ferner sagst du, dass diejenigen, die dieses tun sich den Mantel der Moral anziehen, um nicht als Dieb oder Gauner dazustehen. Kurzum: Für dich ist jeder, der saugt ein Dieb und damit er keine Gewissensbisse haben muss oder in der Öffentlichkeit (sofern er erwischt wird) blöd da steht (z.B. als Gauner oder Dieb) zieht der sich den moralischen Mantel an. Was du bei deinen Ausführungen allerdings ganz (frech) außen vor lässt ist die Tatsache, dass es neben denjenigen, die mit heruntergeladener Musik Missbruach betreiben, Menschen gibt, die zwar aus dem Internet saugen, aber nicht deshalb, um die Hersteller in möglichst hohem Maße um ihr (achso verdientes) Geld zu prellen, sonder aus dem einfachen Grund, eine bestimmte Ware haben zu wollen, den Preis allerdings für übertrieben halten oder schlicht das Geld nicht haben. Ja Gerhard38, es gibt sie tatsächlich, diese Menschen die den moralischen Mantel gar nicht benötigen, da sie ihre Moral unter der Haut tragen. Nun wirst du vielleicht entgegnen, das diese Menschen ihre ganz eigene Moral haben, die vom allgemeinen Verständnis von Moral abweicht, aber dann würde ich dir wiedersprechen, indem ich sage, dass die Moral des Einzelnen hier und da durchaus von der allgemeinen Moral (und damit meine ich in diesem Fall die Gesetzgebung, von der du deine Moral abzuleiten scheinst) abweichen kann, wenn letztere als falsch angesehen wird. Nun ist nicht jede Eigeninterpretation von Moral auch zutreffend, aber in diesem speziellen Fall muss ich dir sagen, dass ich die Abweichung als durchaus gerechtfertigt ansehe. Aus dieser Sicht halte ich Filesharing nicht für ein allgemeingültig kriminelles Vorgehen, sondern höchstens für ein notwendiges Vorgehen, um der Industrie zu sagen: „So nicht!“ Diese Menschen lassen sich nicht mit dem Argument, dass das Gesetz nunmal so sei, abspeisen.
(An dieser stelle möchte ich kurz und knapp auf die von dir ironisch angeführten Zitate eingehen, die wie folgt lauteten: "Die böse Software-, Musik-, Filmindustrie verlangt viel zu viel Geld für ihre Produkte, machen viel zu viel Profit, da ist es dann nur gerechtfertigt, wenn man sich durch Raubkopien schadlos hält." "Denen entsteht ja kein Schaden, denn bei meinem geringen Taschengeld hätte ich mir das ohnehin nicht gekauft, also haben die auch keinen Verdienstentgang, wenn ich es mir kopiere. So doof diese Argumente für dich klingen mögen, sie sind absolut zutreffend.)
Natürlich könnte man ganz einfach auf etwas verzichten, wenn man es sich nicht leisten kann, aber es gibt Menschen für die der Verzicht auf Kulturgüter wie Musik (und diese ist nun mal ein Kulturgut) einem Verzicht auf atmen oder etwas weniger pathetisch ausgedrückt einem Verzicht auf Freude gleich käme. Diese Menschen verstehen sich nicht als Diebe, sie sind ja auch keine. Diese Menschen betrachten eine gute CD oder LP (samt Hülle und Aufmachung) als ein Gesamtkunstwerk, auf das sie nicht so ohne weiteres verzichten können. Leute, die ein solches Verständnis von Musik haben, geben sich nicht auf Dauer mit einer billigen (heruntergeladenen) Fälschung des Kunstwerks zufrieden, wenn es ihnen gefällt wollen sie dieses ganz und gar besitzen, dann gehen sie auch in den Laden und Kaufen es sich. Ist das Werk aber schlecht, so darf die Menschheit demjenigen dankbar sein, der das Filesharing erfunden hat, da er die Welt möglicherweise davor bewahrt, dass (was heutzutage leider viel zu oft der Fall ist) als Musik bezeichneter Müll in Umlauf gebracht wird, indem er sie vorher zur allgemeinen Kostprobe ins Netz stellt. Natürlich gibt es auch solche, die herunterladen und keinen Wert auf das Original legen, das bedeutet tatsächlich einen Verdienstausfall für die Hersteller, doch ich finde, dass die Musikindustrie solche Leute beim Verkauf eben einplanen sollte. Filesharing ist ein Trend, der nicht mehr aufzuhalten ist und es ist bestimmt der Falsche weg unbescholtene Bürger zu Verbrechern zu machen, nur weil einige Unbelehrbare das Medium Internet zum Missbrauch nutzen. Nun kommst du (Gerhard38) ganz arrogant daher und steckst Musikliebhaber in einen Sack mit Leuten, die aus dem Filesharing einen finanziellen Vorteil ziehen. Da kann ich nur sagen behalte deine engstirnigen Ansichten besser für dich, bevor diese noch zur Epidemie ausartet. Würde mich nicht wundern wenn du Symphatisant der CDU wärst. (Verzeihung, konnte mir diese Beleidigung nicht verkneifen, wir diskutieren ja schließlich und da wird’s eben manchmal auch etwas hitzig)
Um abschließend auf deinen seltsamen Vergleich einzugehen, der nebenbei völlig zu recht als hinkend (ich würde sogar sagen kriechend) bezeichnet wurde: Der Finder, der den Geldbeutel nicht zurückgibt, obwohl er die Möglichkeit dazu hat, der stiehlt, und das weiß er auch, selbst wenn es ihm nicht nachgewiesen werden kann. Auch wenn er für alle unschuldig ist, er weiß, dass er schuldig ist und damit hat er zu leben. Denjenigen, der mit heruntergeladener Ware Missbrauch betreibt, hat ein ähnliches schlechtes Gewissen zu erwarten. Derjenige allerdings, der Musik aus dem oben angeführten Grund herunterlädt, der tut kein unrecht, er setzt sich eher (wenn auch vielleicht in manchen Fällen ungewollt) für eine differenziertere Auslegung des Gesetzes ein. Hier geht es nicht um kleinkriminelle Hoffnungen, nicht erwischt zu werden.