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News: Gemeinsam stärker?

Egon Krenz: Soziale Netzwerke hätten Mauer zerstört

Michael Nickles / 12 Antworten / Baumansicht Nickles

Egon Krenz, das letzte Regierungsoberhaupt der DDR hat anlässlich einer Buchveröffentlichung mit der Zeit geplaudert und dabei eine interessante Aussage gemacht.

Er äußerte, dass die Mauer im Zeitalter sozialer Netzwerke wie Facebook keine Chance mehr gehabt hätte, von der Regierung nicht mehr aufrecht zu halten gewesen wäre.

"Diese wechselseitig abgeschotteten Systeme hätte man in einer Welt der Sozialen Medien sicher nicht so einfach aufrechterhalten können.", meint der heute 76jährige.

Während dem Interview hatte Krenz laut Bericht der Zeit ein Iphone auf dem Tisch liegen.

Michael Nickles meint:

Hätte ein soziales Netzwerk wie Facebook beziehungsweise die Vernetzung der Menschen via Internet die Mauer früher zum Kippen bringen können? Ich bezweifle das. Den Gedanken, dass sich dort sowieso fast niemand Internet hätte leisten können oder gekriegt hätte, lasse ich mal weg.

Durch das Internet haben wir heute gewiss die Möglichkeit uns perfekt  auszutauschen, unsere Stimmen zu bündeln, uns gemeinsam zu organisieren. Und was kommt dabei unterm Strich raus? Nichts.

Ein großer Betonmauer-Brocken auf der Panzerwiese in München. Ich fahre da öfters mit dem Rad dran vorbei. Woher dieser Brocken kommt, weiß ich nicht. Ich habe das Bild einfach nur als Aufmacher für die News genommen. (Foto: mn)

Klar, es gibt inzwischen so was wie diese "Online-Petitionen", wo einer dann vor dem Bundestag rumlabern darf um seine Idee vorzutragen. Und was passiert dann? Nichts.

Es mag Ausnahmefälle geben, wo sich durch die soziale Vernetzung tatsächlich was ergibt, aber den großen Kracher sehe ich bislang nicht. Die da oben können unverändert mit uns machen was sie wollen - egal wie viel im Internet rumgemeckert wird.

Falls ich mich irre, freut mich das sehr. Gibt es interessante positive Beispiele, wo unsere "Internet-Vernetzung" große politische Dinge bewegt hat - wer welche hat, her damit!
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Glaubst Du das?

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Das ist unstrittig, doch glaubst Du es bleibt dabei?
So flüssig wie Wasser ist, wird es seinen Weg in die "richtigen" Behälter finden.

Was ist mit EU-Absichtserklärungen wenn die Kommunen pleite sind?
Die verkaufe ja heute auch schon die Scheißhausrohre (Kanalisation für Zugereiste) an windige Investmentfonts.

Bei uns wurden schon die ersten Stadt-Straßen mit 10 KM/h Schilder bestückt...

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gelöscht_84526 gelöscht_238890 „Das ist unstrittig, doch glaubst Du es bleibt dabei So ...“
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doch glaubst Du es bleibt dabei?
Das ist wieder eine ganz andere Frage. Zunächst aber ist es so. Und es wurde u.a. durch eine Internetkampagne erreicht. Genau deshalb habe ich das hier auf Mikes Frage:
Gibt es interessante positive Beispiele, wo unsere "Internet-Vernetzung" große politische Dinge bewegt hat - wer welche hat, her damit!
geschrieben. Nicht mehr und nicht weniger.....

Gruß
K.-H.
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gelöscht_238890 Michael Nickles „Egon Krenz: Soziale Netzwerke hätten Mauer zerstört“
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Die da oben können unverändert mit uns machen was sie wollen - egal wie viel im Internet rumgemeckert wird.

Wie sagt man so schön: "Zwei doofe, ein Gedanke".

Leider begreifen das viele, in diesem Leben, nicht mehr.Weinend
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Xdata Michael Nickles „Egon Krenz: Soziale Netzwerke hätten Mauer zerstört“
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Die extreme Verbreitung solcher als sozial bezeichneten  Netzwerke,
hat aber auch die entspannte frühere Art des Internets nachhaltig zerstört.

Was hier genannt wird ist das Schmücken mit fremden Federn*.
Das vor Facbook (oder andere soziale Netwerke)  Internet hätte dies, wenn überhaupt auch geleistet.
Dies auch neutraler und nicht so auf Personen bezogen oder gar personenfixiert.

Allzuleicht ist es damit, Menschen gezielt auf persönlicher Ebene anzugreifen.
Auf eine Art gegen die es wiederum viel zu schwer ist sich zu wehren.


* Oft sind es ja auch die vernetzten Internet Medien allgemein,  mit deren Video Möglichkeiten.

Es ist das   recht freie "System Internet" mit dem etwas erreicht werden kann.
Nicht speziell Soziale Netzwerke
die durchaus ambivalent sind und ausarten können.
Also nicht selten asozial werden, gegen einzelne Personen oder auch Gruppen.

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Hyperboreal Michael Nickles „Egon Krenz: Soziale Netzwerke hätten Mauer zerstört“
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Hallo,

Der älteste FDJler der Welt meldet sich zu Wort - wie witzig.
Mit iPhone, hat er sich bestimmt aus dem Westen schicken lassen Lachend.
Natürlich hängt er der Zeit wieder hinterher, hat ja auch in der sterbenden
DDR nichts zustande gebracht.

Was hatte man in der DDR dafür gegeben Programme wie PRISM und
Tempora zu besitzen und alle Untertanen lückenlos überwachen zu können.

http://www.heise.de/tp/artikel/39/39402/1.html

Die sozialen Netzwerke sind das Eine, die unendlichen Möglichkeiten
zur Überwachung das Andere. Und die DDR hätte sich nicht so dämlich
angestellt wie Tunesien oder Gaddafi.

China, Iran, Kuba usw. gibt es ja auch noch.

Gruss
Hyperboreal

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mawe2 Michael Nickles „Egon Krenz: Soziale Netzwerke hätten Mauer zerstört“
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Es ist natürlich äußerst spekulativ wenn man sich Gedanken darüber macht, wie wohl die Internet-Nutzung in der DDR ausgesehen hätte und zu welchen gesellschaftlichen Veränderungen sie geführt hätte.

Die unterentwickelte Infrastruktur wäre sicher ein Hindernis gewesen, hätte die Entwicklung aber nicht wirklich aufhalten können. DDR-Bürger waren i.d.R. sehr erfinderisch wenn es um die Kompensierung von Versorgungsengpässen ging. Sie haben i.d.R. zur Selbsthilfe gegriffen und damit ähnliche Ergebnisse erzielt, wie sie von kommerziellen Anbietern bereitgestellt worden wären.

Als Beispiel sei auf die vielen "Antennengemeinschaften" verwiesen, die auch unter ungünstigsten Bedingungen einen weitgehend störungsfreien Empfang des Westfernesehens realisierten. (Notfalls auch unter Zuhilfenahme von illegal importierten Westgeräten.)

Die Frage wäre aber, ob das Internet in der DDR nicht ebenso restriktiv überwacht und gefiltert worden wäre, wie es in China oder Nordkorea der Fall ist? Ich denke nicht, dass der Staat eine völlig freie Internet-Nutzung geduldet hätte.

Unter diesen Umständen wäre das "DDR-Internet" kein Mittel zum Einreißen der Mauer gewesen sondern das genaue Gegenteil: Genau wie jetzt in der Bundesrepublik und der ganzen "freien" Welt wäre das Internet ein perfektes Überwachungsinstrument gewesen, das jegliche gegen den Staat gerichtete Aktivitäten viel eher und genauer offenbart hätte, als es die damaligen Kommunikationsmittel konnten.

Insofern muss man sagen: Herr Krenz irrt! Seine Behauptung impliziert, dass der Staat eine freie Kommunikation gestattet hätte, was nie und nimmer denkbar gewesen wäre.

Gruß, mawe2

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shrek3 Michael Nickles „Egon Krenz: Soziale Netzwerke hätten Mauer zerstört“
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Hätte ein soziales Netzwerk wie Facebook beziehungsweise die Vernetzung der Menschen via Internet die Mauer früher zum Kippen bringen können?

Der Domino-Effekt, durch den die ehemaligen Ostblockstaaten einer nach dem anderen "fielen", trat erst ein, als der große Sowjet-Bruder in Gestalt von Gorbatschow keine Bedrohung mehr darstellte.

Wäre in der UdSSR kein Wandel eingetreten, wäre in der damaligen DDR niemand auf die Straße gegangen. Bevölkerungsmehrheiten gab es schon lange nicht mehr für die Regierungen dieser Staaten.

Das System ist von innen heraus zerfallen. Gleiches wird auch in China, Iran, Kuba passieren - die Frage ist da lediglich, wann es soweit ist.

Soziale Netzwerke sind eines garantiert nicht:
Lebensverlängernd für solche Diktaturen - ob sie im Umkehrschluss aber auch lebensverkürzend sind? Vielleicht ein wenig.

Gruß
Shrek3

Fatal ist mir um das Lumpenpack, das, um Herzen zu rühren, den Patriotismus trägt zur Schau, mit all seinen Geschwüren. Heinrich Heine
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RogerWorkman Michael Nickles „Egon Krenz: Soziale Netzwerke hätten Mauer zerstört“
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Dein sehr innteressanter Beitrag regt zum denken und Handeln an. Selbst glaube ich nicht daran, das soziale Netzwerke es geschafft hätten, die berühmte Mauer wegzureißen. Da gab und gibt es ja auch noch die Staatsgewalt, das Militär, "falsche" Miltläufer und ganz viele unkritische Bürger.  Ich schätze die Mehrheit des Volkes nutzt soziale Netzwerke nicht, noch unterstützen sie diese, oder sogar wird sowas abgelehnt.

Das es bei Fluthilfeaktionen zweifellos noch vor kurzer Zeit in manchen Fällen sehr gut war, ist wohl unbestritten. Um aber bestehende, politische Struckturen, einegefahrene Verhaltenskonventionen, sprich Gesetze zu durchbrechen? Das Volk ist in der Masse inaktiv. Auch wenn heute zugern davon berichtet wird, das das "Volk" die Mauer zu Fall und eine Wiedervereinigung ermöglicht habe, so stimmt das im Grunde nicht. Wir haben das jedem einzelnem Menschen zu Verdanken, der unter teilweise Lebensgefahr aktiv selbst und in Gemeinschaft versucht hat Grundlegendes zu verändern. Im Prinzip "radikale", kleineren Gruppe, die es mal geschafft haben die Welt in den Fugen zu verändern. (Radikal hier bitte nicht falsch verstehen, sindern wie Wiki: "Als Radikalismus bezeichnet man eine politische Einstellung, die grundlegende Veränderungen an einer herrschenden Gesellschaftsordnung anstrebt"

Ohne diesen Radikalismus hätte es keinen Mauerfall und  Wiedervereinigung gegeben.

Und nochwas, eine soziales Netzwerk, wie es hier verstanden wird, ist auf funktionierende Struckturen, wie Stromversorgung und Kommunikationswege angewiesen. Fallen diese Wege aus, dann wars das mit Netzwerk.  Früher haben diese Funktion Amateurfunker übernommen. Gibt es das noch?

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The Wasp Michael Nickles „Egon Krenz: Soziale Netzwerke hätten Mauer zerstört“
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Vielleicht erklärt mal einer der Zeit, was Anachronismus ist, dann stellt sie dem Krenz auch keine dämlichen Fragen, die wir uns selbst beantworten können. Was wäre wenn? Huch, die Pyramiden wären nicht gebaut worden. :-p

Ende
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