Ab dem 1.11. werden nur noch Pässe mit Fingerabdrücken ausgegeben. Die Pässe werden remote ausgelesen, sollen aber sicher sein.
Im Gegensatz zu RFID-Chips können die E-Pässe nur bis zu einer Entfernung von maximal 10 Zentimetern ausgelesen werden (bei RFID 7-10 Meter). Sie senden auch nicht selbst Daten wie RFID-Chips, weil in den Pässen keine Batterien vorhanden ist. Deswegen gilt diese Technik als besonders sicher.
Quelle: Süddeutsche
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Also schnell noch einen Pass holen, bei dem nicht grad schon die Fingerabdrücke zwecks zukünftiger Überwachung abgegeben werden müssen.
...in den nächsten 10 Jahren nicht in die USA reisen zu wollen/zu müssen :-/
CU
Olaf
Damit wäre dann jedenfalls klar wo es nicht hingeht. Und wenn sogar der Chef des BKA sein Reisepass in alu einwickelt sollte man mal überlegen wie sicher das wirklich ist.
senden auch nicht selbst Daten wie RFID-Chips, weil in den Pässen keine Batterien vorhanden ist
In Passiven RFID Chips auch nicht, von Sicherheit würde ich trotzdem nicht reden und die 10cm werden zb in den Öffentlichen weit unterschritten.
Prinzipiell funktioniert die RFID-Kommunikation folgendermaßen: Das Lesegerät (Reader) erzeugt ein hochfrequentes elektromagnetisches Wechselfeld, welches die Antenne des RFID-Transponders beleuchtet. In der Antennenspule entsteht, sobald sie in das elektromagnetische Feld kommt, ein Induktionsstrom. Dieser Strom wird gleichgerichtet und damit ein Kondensator als Kurzzeitspeicher aufgeladen, welcher für den Lesevorgang die Stromversorgung des Chips besorgt. Diese Versorgung übernimmt bei aktiven Tags eine eingebaute Batterie. Bei halb-aktiven Tags übernimmt die Batterie lediglich die Versorgung des Mikrochips.
mfg
chris
z.B. wie ich öfters geschäftlich in den USA zu tun hat, hat in dieser Hinsicht keine andere Wahl.
So entstehen Gerüchte! Ich ahne bei dem Süddeutsche-Artikel wieder mal entsetzliche Halbwahrheiten. Ich will mich nicht als RFID-Fachmann aufspielen, aber wenn man einigermaßen denken und 1+1 zusammenzählen kann, fallen doch u.a. folgende Dinge auf:
1. Natürlich stehen die Pass-Chips nicht "im Gegensatz" zu RFID-Chips, sondern gehören selbst auch dazu; allenfalls die Art der Stromversorgung und diverse sonstige Details mögen sich unterscheiden. Das als RFID bekannte Funktionsprinzip ist aber in jedem Fall gleich.
2. Dass auf Lebensmittelpackungen die teuren und leistungsfähigen Chipvarianten mit eigener Stromversorgung und hoher Reichweite verbaut werden, ist, gelinde gesagt, schwer vorstellbar - zu deutsch: Schmarrn. Übrigens, was würden Umwelt bzw. Verpackungsrecycling wohl zu dieser permanenten und milliardenfachen Batterieschwemme sagen? Wer sollte die Folgekosten tragen?
3. Dass das diffuse Signalgewirr eines vollen Einkaufswagens ohne Auspacken von der Kasse einwandfrei entziffert (und dennoch sicher von dem des Nachbarwagens unterschieden) werden kann, wäre zwar technisch wahrscheinlich möglich, aber angesichts des Kostendrucks - so ein Etikett darf ja praktisch nix kosten - ebenfalls schwer vorstellbar.
4. "Die Sendeleistung wurde so hoch gefahren, dass die Festplatten umstehender Computer gelöscht wurden. Der Chip im Reisepass hat sich davon nicht beeindrucken lassen." Na klasse. Wer's glaubt... Waren hier etwa die Pseudowissenschaftler von Mythbusters am Werk?
5. usw....
Bei mir lässt das alles noch einen anderen Verdacht aufkommen: nämlich dass hinter all den Halbwahrheiten gar nicht nur journalistischer Dilettantismus, sondern auch gezielte Desinformation und Verdummung seitens einschlägiger Interessengruppen (z.B. Chiphersteller) steckt, welche bekanntlich mit erheblichen Akzeptanzproblemen zu kämpfen haben. Eindrucksvolle Verrenkungen und Verbalakrobatik, sich etwa mittels des Wortkonstrukts "kontaktlose Nahbereichstechnik" vom in Verruf geratenen RFID abzugrenzen, obwohl man exakt die gleiche Sache meint, sprechen diesbezüglich Bände.
Wenn eine Zeitung wie die Süddeutsche das alles so ungefiltert wiedergibt, ist das wahrlich nicht schön, aber vielleicht nicht zu vermeiden. Wenn aber eine Fachredaktion - und das ist Nickles, trotz aller Qualitätsmängel, gegenüber der Süddeutschen allemal - von dort einen solchen Allerwelts-Schmarrn aufgreift, sollte das doch bitteschön mit etwas Kompetenz und kritischer Distanz geschehen und nicht einfach kommentarlos "nachgebetet" werden. Sonst seid Ihr doch auch um keinen Kommentar verlegen!
Finde ich eigentlich nicht, dass sie das tut. Es kommen verschiedene Seiten zu Wort, befürwortende und kritische, der Artikel stellt das mehr oder weniger wertfrei nebeneinander. Schlussfolgerungen ziehen muss jeder selbst. Finde ich nicht schlecht gemacht.
CU
Olaf
@ dl7awl:
Mit Deinem Roman gibst Du aber zu schlecht informiert zu sein. Die RFID Chips werden derzeitig bereits verwendet und getestet. Wenngleich nicht für Lebensmittel, dann zumindest für Bekleidsungartikel und höherwertige Produkte. Und angesichts der Tatsache daß massenproduzierte Ware immer billiger wird, sind RFID Chips auf Lebensmitteln keine Utopie mehr. Aber mach Dir die Welt ruhig wie sie Dir gefällt. Hab keine Angst, viele Leute machen das. Du bist in guter Gesellschaft. Naja, und überregionalen Tageszeitungen konnte man sowieso noch nie trauen. Da liesst man doch eher Titanic.
@Olaf: Wenn ich's recht überlege, war es auch nicht so sehr die Süddeutsche an sich, als vielmehr der zitierte Fachmann Cord Bartels, der mir sozusagen Pickel bereitet hat. Seine Äußerungen halte ich in der Tat für aktive Verdummungsversuche. Und ein echtes Gegengewicht fehlt leider in dem Artikel. Er ist der einzige, der mit erkennbaren "Sachargumenten" zu Wort kommt (so dümmlich die auch z.T. sein mögen). Die Befürchtungen der Datenschützer wirken dagegen diffus und klischeehaft. Es bleibt also doch eine "Schlagseite". Aber ob das nun eher den Datenschützern selbst oder der Süddeutschen "anzulasten" ist - ok, das sollte ich wohl lieber offen lassen, insofern war meine Zeitungsschelte vielleicht etwas voreilig...
@Dukat: Mein "Roman" war wohl doch zu lang, um von Dir richtig gelesen werden zu können. Sorry...
Gruß, Manfred
Tja, schwierige Frage. Ich kann das, was die Datenschützer vorbringen, gut nachvollziehen. "Klischeehaft" wirkt das vielleicht insofern, als dass es immer wieder die gleichen Bedenken sind, die im Laufe der Jahre vorgebracht werden, nur, ist es nicht auch immer wieder die gleiche Bedrohung? "Diffus" insofern, als dass es immer etwas schwierig ist, diese Bedrohung greifbar zu machen. Allzu verführerisch ist es doch, sich im bequem im Stuhl zurückzulehnen und zu sagen, "was soll's, was kann mir schon passieren, ich habe eh nichts zu verbergern" - das ist den Leuten schwer auszureden, auch wenn wir als kritische Bürger genau spüren, was diese Geisteshaltung für ein Riesenunfug ist.
Also, in seiner Gesamtwirkung ist der Artikel der Süddeutschen bei mir nicht so rübergekommen, als wenn der Einsatz dieser neuen Technologien tendenziell wohlwollend betrachtet wird. Eher meine ich, könnte er Leute zum Nachdenken anregen, die bislang noch nicht so drin sind in diesem Thema.
CU
Olaf