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News: "Code your Life"-Initiative

Dringender Nachholbedarf: Schüler brauchen Programmierkenntnisse

Michael Nickles / 10 Antworten / Baumansicht Nickles
(Foto: Microsoft)

Wer einen Computer wirklich beherrschen will, der kommt nicht um Programmieren rum.

Auch eine Vielzahl attraktiver, kreativer Berufe erfordert aus Sicht von Microsoft ein gewisses Maß an Programmierfähigkeiten: beispielsweise bei der Analyse von Gesundheitsdaten, der  Entwicklung von Sicherheitssoftware oder zur Erstellung von Spezialeffekten für Filme.

Entsprechend seien "Coding-Kenntnisse" mittlerweise zu Schlüsselkompetenzen geworden, wichtig für Europas Berufe von morgen. Einer internationalen Vergleichsstudie zufolge, wird das deutsche Bildungssystem diesen Anforderungen der Berufswelt nicht gerecht.

Bei den Achtklässlern in Deutschland wurde jüngst ein erheblicher Nachholbedarf festgestellt. Anlässlich der weltweiten "Computer Science Education Week" hat Microsoft die Initiative "Code your Life" gestartet, bei denen 10-14jährige Schüler in Workshops die Grundlagen des Progammierens gezeigt werden.

Rund 70 Schülerinnen und Schüler von Berliner Pilotschulen konnten an verschiedenen Workshop-Stationen selbst ausprobieren, wie einfach und kreativ Programmieren sein kann. In den Workshops konnten sie echte Miniroboter wie den Sphero Ball zum Leuchten bringen und ihm Leben einhauchen, virtuelle Schildkröten zum Zeichnen animieren und Botschaften in einem LED-Board programmieren.

Weitere Informationen zum Einstieg ins Programmieren, Online-Tutorials für Kinder und die kommenden Veranstaltungen gibt es auf der Initiativen-Website http://code-your-life.org.

Die „Hour of Code Week“ vom 8.-14. Dezember ist eine weltweite Initiative der Non-Profit-Organisation Code.org. mit dem Ziel, Computerwissenschaften zu erläutern und die Programmiersprache verständlich zu machen.

Michael Nickles meint:

Gute und wichtige Sache. Als ich mich so mit 14 für Computer zu interessieren begann, war Programmierenlernen eigentlich die einzige Chance, etwas Sinnvolles damit anfangen zu können. Also habe ich mit dem BASIC-Interpreter angefangen, der auf dem PET2001 drauf und eigentlich auch gleich das Betriebssystem war.

Wie später der legendäre C64 fuhr der PET halt mit BASIC hoch, wobei hochfahren übertrieben ist, weil es keine nennenswerte "Startzeit" gab. Das Ding war nach dem Einschalten einfach sofort bereit.

Entwickelt hat das "Commodore-BASIC" Microsoft. Bis heute bin ich dem BASIC von Microsoft treu geblieben. Die kostenlose Visual Express Entwicklungsumgebung, die auch BASIC versteht, ist ein gewaltiges Ding, mit dem man alles Erdenkliche anstellen kann.

Damit aber anzufangen Programmieren zu lernen ist verdammt hart, weil das Ding einfach zu fett ist. Kürzlich hat eine Bekannte gesagt, sie suche für ihren 10jährigen Sohn einen günstigen Laptop, weil er programmieren lernen will.

Ich habe ihr vom Laptop abgeraten und das hier empfohlen: ein großes Display, eine Tastatur, eine Maus, und einen Raspberry Pi. Das ist bestimmt die beste Ausrüstung um der Materie Computer und Programmierung auf den Zahn zu fühlen, sie wirklich porentief zu kapieren.

Auch hierzulande gibt es zunehmend Raspberry Pi Workshops speziell für Schüler oder vielleicht bietet gar die Schule so was an. Interessant für Lehrkräfte ist der Blog Web2-Unterricht und es gibt auch ein freies passendes Buch: Unterrichten mit dem Raspberry Pi (PDF von medienistik,de), das inzwischen gar in der Version 3.0 vorliegt.

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ObelixSB Michael Nickles „Dringender Nachholbedarf: Schüler brauchen Programmierkenntnisse“
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Der gute alte PET, war auch der erste Computer, vor dem ich saß. Wir hatten bereits 1980 5 Stück davon an der Schule für Informatikunterricht. 3 mit 8 KB Speicher, und 2 wurden zu 32 KB Speicher aufgerüstet.  Was waren wir stolz, als dann noch ein Floppy-Laufwerk dazukam, Preis für eine Scheibe 10 DM, die konnte wenn ich mich nicht irre 120 KB speichern. 

Ich hatte auch damals  paar echte Cracks in der Klasse, die die Kiste mit Maschinensprache programmiert haben, die konnten unserem Lehrer noch was beibringen und mussten am normalen Unterricht schon gar nicht mehr mitmachen. 

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Michael Nickles ObelixSB „Der gute alte PET, war auch der erste Computer, vor dem ich ...“
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8 KB Speicher

7.168 Bytes FREE! :-)

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mYthology Michael Nickles „Dringender Nachholbedarf: Schüler brauchen Programmierkenntnisse“
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Erstmal sollten die Kiddies überhaupt erstmal lernen, einen PC zu bedienen. Und daran mangelt es schon gewaltig.

Das merke ich schon in meinem Umfeld und auch an meiner Nichte. Das Interesse, sich da etwas reinzupfuchsen ist sehr gering.

Warum?

Weil Drecks-Smartphones ja auch "einfach so" funktionieren.

Dass einem da wie einem "Geistesbehinderten" alles vorgekaut wird und man ohne größeren Aufwand halt mit einem Arm und Bein auf dem Rücken gebunden ist...

Ich richte gerade das Weihnachtsgeschenk meiner Nichte ein, ein Notebook zum Spielen.

Da wird Origin und Steam installiert sein, das meiste läuft sogar recht gut.

Ich befürchte aber einfach nur, dass sie die Bedienung nicht kapieren wird, dass ich ständig irgendwelche Nachfragen bekommen werde.

Da hilft auch der Linux-Trick nicht, denn dann funktionieren auch die meisten Spiele nicht mehr "einfach so".

Also was machen?

Jedenfalls lebe ich meiner kleinen Blase, wo ich immer denke: Ja, PC bedienen sollte eigentlich mittlerweile jeder können.

Und ständig kommt halt irgendwer mit seiner Nadel und macht meine Blase kaputt.

Ich bin frustriert.

Ich kam, sah und fiel auf die Fresse oder Veni, Vidi, Violini - ich kam, sah und vergeigte.
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Max Payne mYthology „Erstmal sollten die Kiddies überhaupt erstmal lernen, einen ...“
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Erstmal sollten die Kiddies überhaupt erstmal lernen, einen PC zu bedienen. Und daran mangelt es schon gewaltig.

Ich bin immer erheitert wenn ich sehe, wie viele Jugendliche Google bedienen. Man sucht nicht mit Schlagwörtern, sondern schreibt eine ganze Frage (samt Fragezeichen) in das Suchfeld.

Wenn also herausgefunden werden soll, wie viele Beine ein Regenwurm hat, wird nicht mit "Regenwurm Beine" gesucht, sondern brav (oder naiv?) "wie viele Beine hat ein Regenwurm?" eingetippt. Im Idealfall findet man dann einen Foreneintrag, wo jemand schon mal exakt dieselbe Frage gestellt hat.

Die komplette Seite wird dann in die Textverarbeitung kopiert und ausgedruckt. Recherche beendet. Kapiert hat man nix, Informationen strukturiert auch net... aber "kopieren" ist weniger aufwendig als "kapieren".

The trouble with computers is that they do what you told them – not necessarily what you wanted them to do.
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gelöscht_321652 Max Payne „Ich bin immer erheitert wenn ich sehe, wie viele ...“
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Jaa, wie viele Beine hat er denn? Es ist sicher heute wichtig, in der mehr und mehr von Technik durchdrungenen Welt, sein Überleben schon in jungen Jahren zu planen und sich gut ausbilden zu lassen. 
Was mir aber fast noch wichtiger erscheint, ist, Kinder sollten sich ruhig mal bei Regen auf den Bauch legen und einen Wurm beobachten, wie funktioniert das denn mit der Muskelkotraktion....auch mal ohne Google lernen :-) Oder mal eine Hütte im Wald bauen um die Körperlichen Fähigkeiten zu begreifen und zu bilden, sonst verkümmern die Gliedmaßen so weit, dass sich unsere Kinder bald selber wie die Würmer fortbewegen.

Aber es ist schon richtig, in den höheren Klassen sollte eine Aktuelle Programmiersprache zu mindest in einer AG möglich sein und auch von der Schule gefördert werden.

MfG

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mYthology gelöscht_321652 „Jaa, wie viele Beine hat er denn? Es ist sicher heute ...“
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Nicht möglich, sondern nötig.

Nur leider bekommen Kinder ihre Computer-Ausbildung heute wie gestern nur durch "Selfmade".

Und dazu braucht es DEUTLICH mehr Zeit als wenn die Kinder gezielt an die Sache rangeführt werden.

Und wenn ich heute einen 50jährigen sehe, der "2-finger-Tastensuche" fabriziert, dann denke ich mir nicht viel dabei. Sehe ich eine(n) 17jährige(n) mit derselben Symptomatik, der aber perfekt auf der Smartphone-Tastatur klimpern kann, dann läuft da was falsch...

Ich kam, sah und fiel auf die Fresse oder Veni, Vidi, Violini - ich kam, sah und vergeigte.
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schuerhaken Max Payne „Ich bin immer erheitert wenn ich sehe, wie viele ...“
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...brav (oder naiv?) "wie viele Beine hat ein Regenwurm?" eingetippt.

Das Beste, was die Kids tun konnten/können. 
Denn die Suchmaschinen sind darauf getrimmt, ganze Fragesätze zu interpretieren. 
Hier zwei Beispiel: 
1:

GOOGLE

2:

Collector

Wenn danach die Ergebnisse abgeklappert und evtl. diskutiert werden, hat sich einiges an Wissen angesammelt.

Die komplette Seite wird dann in die Textverarbeitung kopiert und ausgedruckt. Recherche beendet. Kapiert hat man nix, ...

Geradezu eine Verleumdung infolge Ahnungslosigkeit. 

Meine Erfahrungen mit Kids verschiedener Altersgruppen (ehrenamtliche Tätigkeit in diversen Arbeitskreisen) sind durchweg positiv. 
Wo Kids aus der Spur geraten, muss man sich die Eltern ansehen.

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Max Payne schuerhaken „Das Beste, was die Kids tun konnten/können. Denn die ...“
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Geradezu eine Verleumdung infolge Ahnungslosigkeit. 

Eher eigene Beobachtung an einer Berufsschule für Rechts- und Verwaltungsberufe.

The trouble with computers is that they do what you told them – not necessarily what you wanted them to do.
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alex179 Michael Nickles „Dringender Nachholbedarf: Schüler brauchen Programmierkenntnisse“
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Hallo Mike,

eine Kollege von mir hat mir mal berichtet, dass seine Kinder in der Mittel-/Oberstufe mittlerweile ihren eigenen Laptop mit in die Schule bringen müssen. Für den Unterricht wird der Rasperry Pi deshalb eher ungeeignet sein. Auch wenn man damit das Programmieren evtl. besser lernen kann.

In den EDV-Räumen der Schulen stehen oft nur noch veraltete Windows-Kisten herum. Schulbücher und andere Lehrmittel müssen alle selbst finanziert werden. Da ist es kein Wunder, wenn uns andere Länder bei der schulischen Vorbildung für den Beruf überholen.

Gruß Alex 

   

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schuerhaken alex179 „Hallo Mike, eine Kollege von mir hat mir mal berichtet, dass ...“
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Für den Unterricht wird der Rasperry Pi deshalb eher ungeeignet sein.

Es geht auch um den Status. 
Wenn andere Kinder ein Notebook haben und Dein Kind käme mit einem solchen "Arme Leute"-Bastelkram, wäre Bashing vorprogrammiert. 
Dieses Raspberry-Zeug ist wirklich nur was für "nebenbei", für ganz spezielle Sonderfälle (etwa für besonderen Technik-Unterricht), nichts als Ersatz für "Standards". Wer würde sich auch in eine Bettlaken einhüllen und unter Anzugträger mischen? Lachend

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