Alle Überlegungen meiner Vorposter sind völlig richtig - trotzdem ist all das keine Erklärung dafür, dass ein Magazin von einem Jahr zum nächsten um dramatische 61% einbricht. Flatrates waren 2008 schon genau so verbreitet wie heute, das "Niwo" dieser Blätter - eh keine messbare Größe - dürfte auch nicht viel höher gewesen sein und die Erkenntnis, dass man alle relevanten Infos, egal ob zu PC oder Mac, im Internet schneller und aktueller bekommt, ist auch nicht gerade neu.
Ich denke, für diese urplötzliche Talfahrt gibt es viel profanere, computer-unspezifischere Gründe: 1. die "Wirtschaftskrise" und 2. - noch viel schlimmer! - das unsägliche Gequatsche darüber in den Medien.
Je mehr die Horrorvision breit getreten wird, dass wir ab morgen alle verarmt und arbeitslos sind - etwas übertrieben ausgedrückt - desto mehr neigen die Leute dazu, weniger zu investieren und zu konsumieren. Das Geld wird für die vermeintlich bevorstehenden Katastrophenzeiten ängstlich zurückgehalten, und alle Ausgaben, die nicht lebensnotwendig sind, werden so stark gekürzt wie möglich.
Als Folge davon passiert logischerweise haargenau das, wovor sich alle am meisten gefürchtet haben - der Konjunkturpfeil zeigt immer weiter nach unten. Die Engländer nennen so etwas eine "self fulfilling prophecy".
Diese Verhaltensweisen betreffen Privatpersonen ebenso wie Firmen.
Computerspiele sind für viele Leute fast so lebenswichtig wie Essen da sie unentbehrlicher Bestandteil ihres Lebens geworden sind - das Geschreibsel darüber aber eher nicht, das ist Luxus. Also wird eher hier gespart als an den Spielen selbst oder an den Grafikkarten. Spiele machen süchtig, Zeitschriften nicht.
Eigentlich kann man sich nur wünschen, dass sich die Schweinegrippe weiter ausbreitet. Dann können unsere Medien endlich eine neue - wie passend! - "Sau durchs Dorf treiben", anstatt die Negativ-Erwartungen der Menschen in die wirtschaftliche Entwicklung fröhlich weiter in den Keller zu treiben.
Vielleicht erholen sich dann sogar die Auflagenzahlen der Computer-/Spiele-Magazine.
CU
Olaf