Allgemeines 22.005 Themen, 148.987 Beiträge

News: Zähneklappern bei Verlagen

Bestseller-Autor pfeift auf 500.000 Dollar Vertrag

Michael Nickles / 30 Antworten / Baumansicht Nickles

Gedruckte Bücher sind typischerweise teuer. Und für den Autor, der sie schreibt, bleibt wenig kleben. Im Fall eines 30 Euro teuren Buches wie dem Nickles Linux Report sind das rund 2,40 Euro pro Buch. Die restlichen rund 27,60 Euro kassieren der Verlag und die Zwischenstationen (Produktion, Druckerei, Buchhändler etcetera) kleben.

Von einem Buch müssen also recht viele Exemplare verkauft werden, damit sich das für einen Autor (bei meist zig Monaten Arbeitsaufwand) lohnt. Gerade im Fachbuchbereich rechnet sich die Sache für Autoren eigentlich längst nicht mehr (so sie sich nicht dazu herab lassen, im "Monatstakt" irgendein Schrottbuch zu basteln und das dann in zig abgewandelten Varianten zu verwursten).

In den USA sorgt jetzt der Schriftsteller Barry Eisler, der mehrere Bestseller-Thriller geschrieben hat, für Aufregung beziehungsweise Zähneklappern bei den US-Verlagen, berichtet unter anderem techdirt.com.

Eisler hat jetzt auf einen 500.000 Dollar schweren Vertrag mit einem Verleger gepfiffen und sich entschlossen, seine Bücher selbst zu publizieren. Und zwar als Ebooks. Ebooks produzieren zwar auch klassische Verlage, aber die wollen für EBooks recht viel Kohle haben beziehungsweise sind nicht bereit, welche für eine "handvoll" oder "halbe handvoll" Dollar zu verkaufen. Je günstiger ein Ebook ist, desto mehr Kunden lassen sich selbsterklärend zum Kauf bewegen.

Und wenn ein Autor Ebooks selbst vermarktet, über einen Ebook-Händler wie Amazon raus lässt, dann beträgt seine Gewinnbeteiligung 70 Prozent des Verkaufspreises, nur 30 Prozent bleiben beim Händler. Ein klassischer Vertrag mit einem "normalen" Verlag, bringt dem Autor nur rund 10-15 Prozent - allerdings nicht vom Verkaufspreis sondern vom Verlagsgewinn! Das alles ist also eine recht billige Mathematik, ein einfaches Rezept: es selbst machen, billig anbieten, mehr verdienen.

Und es gibt inzwischen Beweise, dass das mit Büchern klappt. Kürzliche sorgte die 26jährige US-Autorin Amanda Hocking für Schlagzeilen. Die veröffentlicht ihre Romane und Kurzgeschichten in Amazons Kindle-Store und verkauft inzwischen wohl 100.000 Stück pro Monat. Pro Exemplar verdient sie teils zwar nur 70 Cent, aber für die ersten paar Millionen hat das schon mal gereicht.

Und in diesem Fall kommt wohl noch dazu, dass die Erfolgsautorin es nicht geschafft hatte, einen Verlag zu finden, der ihre Werke veröffentlichen wollte. Und den wird sie jetzt wohl auch kaum noch suchen.

techradar.com schließt seinen Bericht zur Sache mit einer simplen Warnung an Verlage: "Eure Tage sind wohl gezählt".

bei Antwort benachrichtigen
gelöscht_200504 Michael Nickles „Bestseller-Autor pfeift auf 500.000 Dollar Vertrag“
Optionen

Die moderne technik scheint wohl für einige Leute doch ganz praktisch zu sein...

bei Antwort benachrichtigen
Ma_neva Michael Nickles „Bestseller-Autor pfeift auf 500.000 Dollar Vertrag“
Optionen

Hallo und Tag schön,

bei Belletristik (wie Historische Romane; Thriller; Krimis, Horror usw.) ist das sicherlich einleuchtend. Wenn man da mal im Buchladen stöbert wird man von der Vielzahl ja förmlich erschlagen und es ist unmöglich ohne gute Infos da etwas für sich passendes zu finden. Man muß sich schon Autoren und deren Werke auskennen, doch da ständig neue kommen kann man nicht auf dem Laufenden sein:-). Da kommen da Empfehlungen aus Bekanntschaft und Verwandtschaft die ein wenig helfen können, ist aber oftmals dann nicht so der eigene Geschmack. Sehe ich schon wenn ich den für mich sehr guten Bernhard Cornwell nehme, gefällt auch meiner Frau und dem Ältesten, jedoch überhaupt nicht Junior und Schwager.
Ich meine eigentlich nur das es da für einen Autor in Belletristik schwer ist von Bücher schreiben zu leben wenn er nicht außergwöhnlich gute Sachen schreibt die als Bestseller gehandelt werden.
Anders erscheint mir das bei Autoren für Fachbücher (wie Dich :-)). Denn es gibt (leider) gar nicht sehr viele gute Fachbücher und Autoren, egal in welchem Fachbereich ich da schaue. Also da müßte es doch schon auch entsprechende Verkäufe geben, denn man möchte ja nicht immer im Internet sondern auch mal per Hand nachlesen und nachschlagen können (aus vielerlei guten Gründen).
Wie das mit Verlagen geregelt ist entzieht sich meiner Kenntnis, habe mich noch nie dafür interessiert, jedoch habe ich eine Nichte und angeheirateten Neffen der selber Bücher unter Pseudo schreibt:http://www.lakotaheart.de/nframe.html
http://www.lakotaheart.de/
http://www.lakotaheart.de/nframe.html
er ist auch an einem Verlag beteiligt, bei Interessen wie es mit Kosten und Druck von Büchern bestellt ist könnte ich nachfragen :-) (natürlich ohne Provision*LOL*).
Meine das sich doch ein Fachbuchautor ernähren können müßte, denn die Leute haben gerne etwas Gebundenes zum Nachschlagen in der Hand, anders als ein Autor für Belletristik, dazu habe ich schon ausgeführt :-).

Gruß
Manfred

Das Genie tut was es muß, das Talent tut was es kann
bei Antwort benachrichtigen
BastetFurry Ma_neva „Hallo und Tag schön, bei Belletristik wie Historische Romane Thriller Krimis,...“
Optionen

Och, ich würde den Nickles 2009/2010 auch als PDF kaufen, kann Mike sich ein paar Kästen Bier mehr erlauben und ich hab den Nickles billiger und in einem praktischeren Format. :D

bei Antwort benachrichtigen
andy11 BastetFurry „Och, ich würde den Nickles 2009/2010 auch als PDF kaufen, kann Mike sich ein...“
Optionen
Och, ich würde den Nickles 2009/2010 auch als PDF kaufen

In null komma nix iss er in den Tauschbörsen. Ich bin mir sicher Mike hätte gern ein Buch über Win7 geschrieben
aber die Wegelagerei bis zum Kunden und dann 2,50. Ich weis nicht ob es unverschämt ist zu fragen wie oft sich
das Linux-Buch eigentlich verkauft hat. Ich frag lieber nicht. Gruß Andy
Alle Menschen sind klug ? die einen vorher, die anderen nachher. Voltaire
bei Antwort benachrichtigen
Synthetic_codes andy11 „ In null komma nix iss er in den Tauschbörsen. Ich bin mir sicher Mike hätte...“
Optionen

Ach und du glaubst raubkopien sind eine Sache die nur digitale medien betrifft?
bei uns an der uni zumindest empfehlen sogar die dozenten den kauf (nebst günstiger bestellseite) von raubkopierten Büchern aus china.

Ich wette, wenn man findet auch die schinken von Mike als raubkopie, wenn man nur sucht

'); DROP TABLE users;--
bei Antwort benachrichtigen
BastetFurry andy11 „ In null komma nix iss er in den Tauschbörsen. Ich bin mir sicher Mike hätte...“
Optionen
In null komma nix iss er in den Tauschbörsen.
Naja, da brauch nur mal einer im Lektorat sitzen der ab und an mal zufällig einen USB Stick mit ein paar PDFs rumliegen lässt. Die landet dann Abends in Admins Tasche und morgens liegt der Stick da wieder rum als wäre nie etwas passiert.
So oder so ähnlich läuft das sicherlich in so mancher Druckerei ab, ansonsten wüsste ich nicht wo $PC-Fachzeitschrift.pdf vor dem eigentlichen erscheinen im Netz herkommen.
bei Antwort benachrichtigen
gelöscht_299786 andy11 „ In null komma nix iss er in den Tauschbörsen. Ich bin mir sicher Mike hätte...“
Optionen

Wenn Nickles 2009/2010 als ebook für 1,00 bis 4,50 EUR angeboten würde, dann würde ich auch liebend gerne bezahlen. Wenn Musik, Film und Zeitschriften/Bücher nicht so teuer wären, würden vermutlich weniger Kopien herumgeistern. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob die Tauschbörsen wirklich ein Problem sind und nicht vielleicht künstlich vorgeschoben werden.

Der wirtschaftliche Erfolg kommt bei derartig geringen Verkaufspreise über die abgesetzten Mengen und nicht über einen hohen Preis.
Im englischsprachigen Bereich kommt man leicht auf die notwendigen Absatzmengen, um als Autor etwas Geld zu verdienen.
Aber im deutschsprachigen Bereich... Das dürfte vermutlich vom Thema abhängen.

Auf jeden Fall fand ich die Berichte hier über Barry Eisler und Amanda Hocking hochinteressant. Einem deutschen Autor sollte es ein Versuch wert sein und bei entsprechender PR, könnte das neue Kundenkreise erschließen und Nachahmer finden und für ein Umdenken sorgen.
Gerade in diesen Zeiten, wo die TabletPC als quasi "ebookreader 2.0" quer durch alle Preisklassen und demnächst beim Discounter für unter 100,-/200,- EUR angeboten werden, dürfte das Thema elektronischer Lesestoff nochmals an Fahrt aufnehmen.

bei Antwort benachrichtigen
Zaphod Ma_neva „Hallo und Tag schön, bei Belletristik wie Historische Romane Thriller Krimis,...“
Optionen

Bei Fachbüchern gerade im Computerbereich lohnt sich Papier immer weniger. Bis das Ding gedruckt und im Laden ist und ich es dann gefunden habe, ist es veraltet ....
Da helfen nur E-Books und schnelle Updates ....
Bei Belletristik liebe ich Papierbücher: man kann sie verleihen, braucht keinen Strom, es kann nichts abstürzen etc. Da ich ohnehin > 10h pro Tag in einen Bildschirm starre, will ich das beim "Entspannungslesen" nicht auch noch haben ....

HTH, Z

bei Antwort benachrichtigen
Vagabundo Zaphod „Bei Fachbüchern gerade im Computerbereich lohnt sich Papier immer weniger. Bis...“
Optionen

Recht hast DU!
Es ist ausserdem viel angenehmer wenn man mal im Bett liest und das Buch faellt einem beim Einschlafen ins Gesicht, als wenn es ein kleiner Computer ist.

Und gerade beim Fachbuch will ich schnell was suchen und finden und auch schnelle Korrekturen oder Updates bekommen - also PDF, bei einem Krimi ist mir das egal.

Und wer es doch hart will, der kann es sich einfach ausdrucken und binden lassen. Ist oftmals billiger wie ein gekauftes Verlagsbuch. Es gibt dazu spezielle Service. Das muss dann nur fuer den Eigenbedarf in den Kaufbedingungen geregelt sein.
Vagabundo

bei Antwort benachrichtigen
reader Zaphod „Bei Fachbüchern gerade im Computerbereich lohnt sich Papier immer weniger. Bis...“
Optionen

am schlimmsten ist bei fachbüchern/nachschlagwerken die Belastung für der rücken - das ist teilweise unzumutbar :/ 3 bänder je 1000 seiten in A4 format - da braucht man kein krafttraining mehr an dem tag,

allerdings braucht es auch midnestens ein 10" bildschrim für fachbücher und erweiterte anzeigeoptionen - zu oft braucht man gleichzeitig diagramm auf seite 780 und tabelle auf seite 324.

bei Antwort benachrichtigen
Ralf103 Ma_neva „Hallo und Tag schön, bei Belletristik wie Historische Romane Thriller Krimis,...“
Optionen

interessante Links, werde deinen Neffen wohl mal kontaktieren...
Gruss
Ralf

bei Antwort benachrichtigen
Joerg69 Michael Nickles „Bestseller-Autor pfeift auf 500.000 Dollar Vertrag“
Optionen

Ich kenne auch Musiker, die ihre Produktionen fernab der Gähnmal über das Internet vertreiben. Weil die G scheißt auch nur auf die größten Haufen.

Viele Grüße von Jörg
bei Antwort benachrichtigen
mawe2 Joerg69 „Ich kenne auch Musiker, die ihre Produktionen fernab der Gähnmal über das...“
Optionen
die ihre Produktionen fernab der Gähnmal über das Internet vertreiben

Falls Du jetzt die GEMA meinst, hinkt der Vergleich aber mächtig!

Natürlich kann ein Musiker seine Werke verkaufen, ohne sie bei der GEMA anzumelden. Ob er sie über das Internet oder im klassischen Laden verkauft, ist dabei egal.

Ohne GEMA verzichtet er aber auch auf die Zahlungen, die sich (unabhängig vom Verkauf) allein durch die Aufführung dieser Werke ergeben.

Wenn er also Musik macht, die viel und gern gespielt wird (im Radio, bei Veranstaltungen, im Handel, im Web) dann würde er bei jeder Aufführung auch nochmal Kohle kriegen. Ohne GEMA kriegt er die nicht.

Es ist also ganz was anderes als das Beispiel mit den Buchverlagen!

Gruß, mawe2
bei Antwort benachrichtigen
Olaf19 Joerg69 „Ich kenne auch Musiker, die ihre Produktionen fernab der Gähnmal über das...“
Optionen

Kann es sein, dass du da ganz derbe was verwechselst...? Die Darstellung von mawe2 ist genau richtig.

Was hat denn ein Musiker davon, wenn er sich nicht bei der GEMA meldet - außer, dass er sich damit selbst um seine Tantiemen bescheißt? Ob er seine Sachen nun übers Internet vermarktet oder anderswie hat damit überhaupt nichts zu tun.

Das ist in etwa so, als wenn ich meiner Lohnbuchhaltung nicht meine Kontonummer gebe, damit die mir bloß nicht mein Gehalt überweisen können.

die G scheißt auch nur auf die größten Haufen.

Das liegt aber mehr in der Natur der Sache als an der GEMA.

Wer als Komponist großen Erfolg hat und viel gespielt wird, kann damit viel Geld verdienen - und bekommt gleichzeitig auch mehr Geld von der GEMA.

Wenn ich 20.000 EUR auf meinem Konto habe, bekomme ich auch viel mehr Zinsen als jemand, der nur 500 EUR hat. Da könnte man auch sagen, die bösen Banken scheißen immer auf den größten Haufen.

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
bei Antwort benachrichtigen
Joerg69 Olaf19 „Kann es sein, dass du da ganz derbe was verwechselst...? Die Darstellung von...“
Optionen

Dein Statement macht mich ein bißchen traurig. Du bist konditioniert und Du liebst es auch noch. Mathematik ist doch nicht so schwierig. Wenn Deine Beiträge an die LeckmichamArschmal prozentual höher sind als Dein Anteil am Verteilungsschlüssel der Ausschüttungen, dann bist Du der Zahlsklave.

Viele Grüße von Jörg
bei Antwort benachrichtigen
Olaf19 Joerg69 „Dein Statement macht mich ein bißchen traurig. Du bist konditioniert und Du...“
Optionen

Der Mitgliedsbeitrag bei der GEMA beträgt EUR 25,56 im Jahr, das ist ungefähr so viel wie einmal Essen gehen. Selbst wenn man ein, zwei Jahre lang gar keine Tantiemen mit der GEMA macht, kann man die Mitgliedschaft aufrecht erhalten, ohne dass es einem sonderlich wehtut.

Du bist konditioniert und Du liebst es auch noch.

Ziemlich arrogante Aussage... wenn man so auf andere Leute losgeht, sollte man wenigstens ein bisschen Ahnung von der Materie haben.

HTH
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
bei Antwort benachrichtigen
Joerg69 Olaf19 „Der Mitgliedsbeitrag bei der GEMA beträgt EUR 25,56 im Jahr, das ist ungefähr...“
Optionen
Der Mitgliedsbeitrag bei der GEMA beträgt EUR 25,56 im Jahr,

Fester Beitrag? Nach uns vorliegenden Informationen ist das ein prozentualer Anteil vom Umsatz, z. B. eines Konzertes. Eine Dame, die ein Konzert veranstaltete, berichtete davon, daß sie an die G. mehr bezahlen mußte, als sie selbst herausbekam. Und der Verteilungsschlüssel wird nach wie vor geheim gehalten.

Wenn das so ein Wohlfühlprogramm wäre - warum kenne ich dann Musiker, die diese Veranstaltung nicht mit der Kneifzange anfassen wollen?

P.S.: Falls ich Dir arrogant herüberkam, lieber Olaf, bitte ich um Verzeihung.
Viele Grüße von Jörg
bei Antwort benachrichtigen
Crazy Eye Joerg69 „ Fester Beitrag? Nach uns vorliegenden Informationen ist das ein prozentualer...“
Optionen
Fester Beitrag? Nach uns vorliegenden Informationen ist das ein prozentualer Anteil vom Umsatz, z. B. eines Konzertes. Eine Dame, die ein Konzert veranstaltete, berichtete davon, daß sie an die G. mehr bezahlen mußte, als sie selbst herausbekam. Und der Verteilungsschlüssel wird nach wie vor geheim gehalten.

Jepp es ist ein fester Beitrag, den du zahlst damit die gema die rechte verwertet. Allerdings werden die rechte auch gegen einen verwendet, das heißt wenn du als Band relativ viele Liveauftritte hast nichts coverst, und kaum andersweitig gespielt wirst fährst du ohne gema besser.
bei Antwort benachrichtigen
Joerg69 Crazy Eye „ Jepp es ist ein fester Beitrag, den du zahlst damit die gema die rechte...“
Optionen

Ich hab' das nochmal nachgelesen. Die Dame, die mehr gezahlt als zurückerhalten hat, hat wohl ein bekanntes Lied gecovert. Dafür mußte sie dann mehr ablöhnen als sie für ihr eigenes Konzert eingenommen hat.

Aber es sollte doch Transparenz da sein. Wenn die G. schon nicht ihre Verfahren offen legen will, müßte es doch wenigstens eine Art Kalkulator im Internetz geben, wo ich eingeben kann, was ich bei welchem Lied bei Konzertgröße x mit/ ohne Fernsehübertragung ablöhnen muß. Sowas gibt's schein nicht - oder doch?

Viele Grüße von Jörg
bei Antwort benachrichtigen
mawe2 Joerg69 „Ich hab das nochmal nachgelesen. Die Dame, die mehr gezahlt als zurückerhalten...“
Optionen
Ich hab' das nochmal nachgelesen. Die Dame, die mehr gezahlt als zurückerhalten hat, hat wohl ein bekanntes Lied gecovert. Dafür mußte sie dann mehr ablöhnen als sie für ihr eigenes Konzert eingenommen hat.

Ich glaube, jetzt konnt hier einiges Durcheinander!

Die "Dame" nennen wir jetzt mal "Künstlerin". Das ist also diejenige, die das in Rede stehende Werk aufführt.

Grundsätzlich zahlen aber nicht die Künstler an die GEMA sondern die Veranstalter. Und der Veranstalter bezahlt sowohl die Gage für die Künstlerin als auch die GEMA-Gebühr.

Es sollte also der Künstlerin egal sein, was der Veranstalter da für einen wirtschaftlichen Unfug treibt.

Gruß, mawe2
bei Antwort benachrichtigen
Joerg69 mawe2 „ Ich glaube, jetzt konnt hier einiges Durcheinander! Die Dame nennen wir jetzt...“
Optionen

Die hatte ihr Konzert selbst organisiert.

Viele Grüße von Jörg
bei Antwort benachrichtigen
mawe2 Joerg69 „Die hatte ihr Konzert selbst organisiert.“
Optionen
Die hatte ihr Konzert selbst organisiert.

Dass sie dabei MINUS gemacht hat, liegt u.U. z.T. an der GEMA. Zum anderen Teil liegt es aber natürlich auch an fehlenden Einnahmen.

Ich muss bei jedem Job, den ich mache, Kosten und Nutzen abwägen.

Wenn ich zum Job mit dem Auto von A nach B fahre und dann bei dem Job keine Einnahmen habe, bleibe ich auf den Auto-Kosten sitzen. Daran ist aber nicht das Auto schuld!
bei Antwort benachrichtigen
Joerg69 mawe2 „ Dass sie dabei MINUS gemacht hat, liegt u.U. z.T. an der GEMA. Zum anderen Teil...“
Optionen

Daher meine Frage, ob es einen GEMA-Kostenkalkulator gibt, wo man die Kosten abschätzen kann.

Viele Grüße von Jörg
bei Antwort benachrichtigen
Olaf19 Joerg69 „ Fester Beitrag? Nach uns vorliegenden Informationen ist das ein prozentualer...“
Optionen

Hallo Joerg, fest ist in der Tat nur der Mitgliedsbeitrag.

Ja, öffentliche Aufführungen von Musik müssen vom Veranstalter angemeldet werden, und dabei spielt es keine Rolle, ob er Mitglied ist oder nicht. Dabei ist noch nicht einmal die Frage, ob ausschließlich GEMA-freie Musik gespielt wird, von Belang - angemeldet werden muss trotzdem.

Schließlich könnte einer der Autoren jederzeit auf die Idee kommen, doch noch GEMA-Mitglied zu werden - und dann wären seine Werke "plötzlich" nicht mehr frei.

SIcherlich lässt sich über Sinn und Zweck all dieser Praktiken streiten, ebenso darüber, ob sich die GEMA für jeden Komponisten lohnt - für alle sicherlich nicht, für viele aber schon. Du kannst als kreativer Musiker unmöglich selber deinen Tantiemen hinterherrennen, wenn deine Musik irgendwo gespielt wird, prinzipiell hat es also schon einen Sinn, wenn das durch eine zentrale Organisation geregelt wird. Dass man mit deren Gebaren nicht immer einverstanden sein muss, ist eine andere Sache.

Deine Idee mit dem Kalkulationsrechner finde ich übrigens ziemlich gut. Meines Wissens nach gibt es so etwas noch nicht. Allerdings ist der Kalkulationsschlüssel der GEMA auch extrem komplex. Das ermöglicht auf der einen Seite eine hohe Einzelfallgerechtigkeit bei der Kalkulation der Tantiemen, macht die Sache allerdings auch reichlich kompliziert.

CU
Olaf

Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
bei Antwort benachrichtigen
nettineu Michael Nickles „Bestseller-Autor pfeift auf 500.000 Dollar Vertrag“
Optionen

Ohh ja, Verlage haben echte Probleme. Selbst Schulbücher sinken in den Auflagen, nicht weil es weniger Schüler gibt, sondern weil die Lehrmethoden und Lehrmittel sich ändern. Ein Illustrator bekommt für eine Titelseite eines Buches 70,- Euro plus Mwst. Fotos werden fast nur noch aus Billig-Bildagenturen wie z.B.Fotolia verwendet. Oder wenn es mal teuer kommen dürfen es ca. 30 Euro für uneingeschränkte Nutzungsrechte sein.

ebook hin oder her, heiße Diskussion, auf alle Fälle wird es weltweit viele Arbeitsplatzverluste bei Autoren, Verlagen, Druckereien und Zulieferbetrieben geben. Z.Z. werden Massenbücher schon lange nicht mehr in Old Germany gedruckt. China, Indien und Indonesien läßt grüßen. Das hat auch Umweltprobleme in deren Regionen zur Folge.

Daran ändern können wir allerdings sicherlch nichts. Was ist denn besser? Die Umweltbilanz Bücher oder die Umweltbilanz ebook?

bei Antwort benachrichtigen
BastetFurry nettineu „Ohh ja, Verlage haben echte Probleme. Selbst Schulbücher sinken in den...“
Optionen
auf alle Fälle wird es weltweit viele Arbeitsplatzverluste bei Autoren, Verlagen, Druckereien und Zulieferbetrieben geben.
Bei Autoren wohl weniger, beim Rest... fällt der Modernisierung zum Opfer. Naja, wird eh Zeit das in alle Köpfe gelangt das eine Vollbeschäftigung utopisch ist und wir Dinge wie das Bedingungslose Grundeinkommen brauchen.

Die Umweltbilanz Bücher oder die Umweltbilanz ebook?
Naja, Bücher müssen erst mal produziert und dann geliefert werden.
Ein eBook liegt auf irgend einem Server rum und wird dann für den Kunden per Internet "ausgeliefert".
Und wer es tatsächlich auf Papier braucht, gibt mittlerweile Automaten die das alles in einem Rutsch vor Ort erledigen. Schmeiß 5 Euro in den Automaten, wähle dein Wunschbuch aus, warte 5 Minuten, nimm Buch mit.
bei Antwort benachrichtigen
nettineu BastetFurry „ Bei Autoren wohl weniger, beim Rest... fällt der Modernisierung zum Opfer....“
Optionen

Auch die Autoren werden weniger, denn denken wir mal an den 70er Jahre Fachbuchhype. Fast alles heute kostenlos im Netz zu finden.

bei Antwort benachrichtigen
unhold06 Michael Nickles „Bestseller-Autor pfeift auf 500.000 Dollar Vertrag“
Optionen

Was will uns der Künstler damit sagen?

Wäre ich in der Situation eines Autors, würde ich auch den Weg suchen, welcher mich für meine Mühen auch finanziell ausreichned belohnt, so das man davon auch leben kann.

Einige wenige der Musikschaffenden machen es doch ähnlich, ohne die Plattenfirmen mit einzubinden um ihre Musik zu vermarkten, warum nicht auch ein Schriftsteller, ohne einen Verlag, der ihn um seinen Lohn bescheißt, bzw. den ganzen Wasserkopf mit bezahlen muß.

Die Welt k?nnte so sch?n sein. G?be es nicht Hass, Neid und die unendliche Dummheit der Menschen.
bei Antwort benachrichtigen
Ma_neva unhold06 „Was will uns der Künstler damit sagen? Wäre ich in der Situation eines Autors,...“
Optionen

Hallo,

Einige wenige der Musikschaffenden machen es doch ähnlich, ohne die Plattenfirmen mit einzubinden um ihre Musik zu vermarkten das kann man gar nicht mit Bücher vergleichen. Sehe mal dazu den Verbraucher Dir an, meine der sich Musik saugt, wird in der Regel immer die jüngere Generation sein (davon lesen aber nicht mehr so viele). Die meisten der gesetzten Generation legt sich lieber die CD in den Player oder die LP auf den Teller:-) (ist wieder in die Platte). Da hören die wenigsten mit MP3 Player oder in der Art auch nicht über Handy.
Ein Buch zur Entspannung oder zur spannenden Unterhaltung möchte man mit auf den Balkon, in den Garten, auf der Couch oder im Sessel oder im Bett lesen, sicher nicht als EBook sondern in Papierform und manche sogar ohne Eselsohr und mit Lesezeichen :-). Erst wenn diese Generation ausgestorben ist (werden nun aber wohl so 2 Generationen sein) die abzuwarten ist. Welches Kind möchte die Micky Maus nicht in der Hand halten ? Meinst Du die bevorzugen die auf dem EBook oder im/auf dem PC? Manche Traditionen sind eben noch lange modern und nicht ersetzbar (vorläufig).
Wie aber schon oben von mir erwähnt, es werden aber auch immer mehr/zahlreicher die Autoren gegenüber den Jahrhunderten zuvor. Es werden manche Kategorien förmlich überschwemmt, bei Thriller, Sciene Fiction, Horror, Fantasy, Historische Romane usw. ist es ein unübersehbare Schwemme auf dem Markt (und jeder Autor träumt vom großen Wurf und Durchbruch zum Millionär).

Gruß
Manfred

Das Genie tut was es muß, das Talent tut was es kann
bei Antwort benachrichtigen
SoulMaster Michael Nickles „Bestseller-Autor pfeift auf 500.000 Dollar Vertrag“
Optionen
techradar.com schließt seinen Bericht zur Sache mit einer simplen Warnung an Verlage: "Eure Tage sind wohl gezählt".

Die Tendenz dahin lässt sich schon länger beobachten. Das ist eben nur eine Frage der Produktionskosten und damit der Gewinnsteugerung. LEIDER.

SoulMaster
bei Antwort benachrichtigen