Der Bayerische Rundfunk meldet einen Doppelsieg beim Deutschen Preis für Onlinekommunikation 2015, gleich zweimal wurde er für innovatives Programm gekürt.
Für seine App "MashUp" und für seine transmediale Webserie über Datentracking "Do Not Track".
Konkret geht es bei diesen Projekten hierum (Originalbeschreibung des BR):
BR MashUp App ermöglicht es dem Benutzer, ohne großes Vor- und Fachwissen und völlig legal eigene, witzige Neuvertonungen von Clips bekannter Produktionen des Bayerischen Fernsehens zu erstellen.
Darunter sind so beliebte Produktionen wie „Dahoam is Dahoam“, „Mann/Frau“ oder „Türkisch für Anfänger“, aber auch Kultproduktionen wie das „Telekolleg“.
Die App ist das Werkzeug, um die Neuvertonungen professionell selbst zu erstellen. Von dort aus können diese in die BR-Mediathek hochgeladen werden, um sie mit Freunden oder anderen Nutzern zu teilen.
Dazu wird lediglich ein gängiges iOS oder Android Mobilgerät benötigt. Für die Jury war dies eine „wegweisende Neuerung im Bereich Mobile und Apps“ und damit das stärkste Projekt in dieser Kategorie. Insgesamt hatten es fünf Projekte auf die Shortlist geschafft.
Do Not Track ist eine personalisierte Webdoku-Serie über Online-Tracking und den weltweiten Handel mit Daten. Das Außergewöhnliche bei dieser Serie ist, dass der Nutzer online anhand seiner eigenen Daten sehen kann, wer ihn überwacht und welche Folgen das haben kann.
Dazu initiierte das Projekt eine kontinentübergreifende Diskussion – mit Anti-Tracking-Tipps, Forschungsergebnissen und Experten-Chats. Das Ziel: mehr Transparenz und Kontrolle über die eigenen Daten.
Damit konnte das Projekt in der Kategorie „Corporate Responsibility“ überzeugen und sich gegen vier andere Projekte durchsetzen. Der Jury kam es darauf an, dass nicht nur eine signifikante Anzahl an Verbrauchern erreicht wurde, sondern dass diese auch für das Thema mobilisiert werden konnten. Dies ist "Do Not Track"gelungen.
Die Seite kann seit dem Kommunikationsstart am 14. April nicht nur über drei Millionen Seitenzugriffe und 650.000 Besuche verzeichnen, 48 Prozent der registrierten Nutzer geben außerdem an, dass ihnen seit "Do Not Track" das Thema Datenschutz wichtiger geworden ist. Weitere 48 Prozent hatten sich vorher schon für das Thema interessiert, wurden darin jedoch bestärkt und weiter informiert. Nur vier Prozent geben an, kein Interesse an dem Schutz ihrer Daten zu haben.
Der "Deutschen Preis für Onlinekommunikation" wird seit 2011 vom Magazin pressesprecher veranstaltet. Als Fachexperten aus den Bereichen für Unternehmenskommunikation, Wissenschaft und Online-PR nominiert die Jury aus allen Einreichungen die Finalisten, die am Tag der Preisverleihung ihre Projekte live vorstellen. Daraus wählt das Expertengremium die Sieger und zeichnet sie mit dem Deutschen Preis für Onlinekommunikation aus.
Herzlichen Glückwunsch zum Doppelsieg. Die Projekte scheinen mir recht gut gemacht zu sein. Das "Do Not Track"-Dingsbums ist eine interessante Sache, einfach mal von Anfang an starten und warten bis der interaktive Teil kommt - dann wird das Konzept klar. Eine Interaktivitäts-Meisterleistung ist das Projekt allerdings nicht und auch inhaltlich bringt es kaum Neues, was IT-Interessierte nicht schon seit Jahren wissen. Es ist wohl eher ein Projekt für total Ahnungslose - und die werden sich das Projekt vermutlich sowieso nicht angucken.
So wie ich es verstehe, scheint "Do Not Track" eher ein reines interaktives Internetprojekt zu sein. Auch die technische Raffinesse und der Funfaktor der MashUp App verdienen gewiss Anerkennung. Was beide Projekte mit "Fernsehen" oder "Grundversorgung" zu tun haben ist natürlich diskussionswürdig.
So oder so: Nein, ich will nicht wissen, wie viele Millionen an Zwangsgebührengeldern für diese beiden Projekte verbrannt wurden und wer sich so alles daran bereichert hat.
Und genug News erst mal. Ich habe heute noch ein anderes Problem.
Ich muss mich jetzt um Annas Fall kümmern. Die kriegt vom Bayerischen Rundfunk gerade mit einer Zwangsvollstreckung gedroht, wenn sie nicht rund 300 Euro Rundfunkgebühren blecht. Die Gebührenforderung ist unberechtigt, weil Anna für den besagten Zeitraum nur bei ihrer Mutter in deren Wohnung gewohnt hat und dort bereits die Gebühr bezahlt wurde.
Es wird also wieder mal versucht, für EINE Wohneinheit mehrfach zu kassieren und die Betroffene wird dazu genötigt zu beweisen, dass diese Forderung unberechtigt ist. Bereits vor einem Monat hat Anna dem BR geschrieben, den Sachverhalt geschildert. Aber das schert die einen Dreck - die drohen weiter mit Zwangsvollstreckung.
Ich habe das jetzt bereits mehrfach erlebt. Immer dann, wenn jemand sich wie gesetzlich vorgeschrieben bei einem Einwohnermeldeamt an- oder ummeldet, erfolgt wohl automatisch eine Meldung an die "GEZ" und die geht dann knallhart davon aus, dass Gebührenzahlungspflicht besteht.
Ob die Person in eine Wohnung umzieht, in der bereits die Gebühren bezahlt werden, wird nicht automatisch festgestellt. Das zu beweisen, dazu wird die betroffene Person knallhart genötigt. Das ist eine Sauerei und schlichtweg nicht akzeptabel.
Ich werde bei Gelegenheit detailliert über diese Geschichte berichten.