Amazon mag EBook-Reader - aber nur den hauseigenen Reader. Kunden sollen EBooks von Amazon nur auf dem eigenen Lesegerät nutzen können. Und: Amazon behält dabei volle Kontrolle. Erste Zoff wegen dem neuen Kindle 2 gibt es bereits. In den USA droht eine Sammelklage, weil dessen Gehäuse offensichtlich auf Grund zu lumpigen Plastiks bereits nach einigen Monaten zu zerbröckeln beginnt (siehe Kindle 2 Gehäuse zerbröckeln).
Bröselgehäuse dürfte jetzt aber das geringere Problem sein, denn Amazon hat sich gewaltig ins eigene Knie geschossen: in den USA wurden EBooks vom Kindle gelöscht, deren Benutzer für diese Bücher bezahlt haben. Generell hat Amazon durch den Kindle jederzeit Kontrolle über den gekauften Buchbestand seiner Leser. Weltweit für Lacher sorgt die Tatsache, dass es sich bei den beiden gelöschten Büchern ausgerechnet um George Orwells "1984" und "Animal Farm" handelt.
Vorausgegangen war ein Streit zwischen Amazon und dem Rechteinhaber der Buchtitel. Der verlangte, dass sie aus dem Amazon-Store entfernet werden. Und das hat Amazon es halt gründlich gemacht und auch die bereits verkauften EBooks nachträglich gelöscht. Amazon begründete die Vorgehensweise damit, dass die Bücher von einem Drittanbieter auf Amazon.com angeboten worden seien, der nicht die Rechte an den Titel hat.
Der Löschung folgte die Empörung. Amazon versicherte den betroffenen Kunden, den Kaufpreis der gelöschten EBook zurückzuerstatten. Außerdem versprach man, künftig keine EBooks mehr zu löschen.
Michael Nickles meint: Goodbye Kindle. Wer ist so dämlich und blecht gut 300 Dollar für ein Lesegerät, bei dem der Verkäufer die komplette Kontrolle darüber behält, was mit dem Ding passiert?
Amazons Versprechen nichts mehr zu Löschen ist für den Arsch. Ich will kein Gerät, bei dem der Hersteller überhaupt eine Möglichkeit zum Löschen hat.