Amazon hat gestern ein Lesegerät für Ebooks vorgestellt: Das Kindle genannte Gerät kann per Funk mit Ebooks aufgeladen werden, man braucht also keinen PC mehr.
Kindle kostet 399 Dollar in den USA, deutsche Preise sind noch unbekannt. Die Hardware soll ziemlich mickrig sein: 256 MByte Speicher sollen für 200 Bücher reichen.
Über Mobilfunk sollen Nutzer Zugriff auf verschiedene Zeitungen haben, die allerdings extra kosten, nur die Übertragung ist kostenlos.
Der Hit am Kindle soll sein, dass jedes Buch jederzeit binnen Minuten verfügbar ist, auch die Vergriffenen, sagt Jeff Bezos, Gründer von Amazon.
Quelle: SPON
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Hallo Redaktion,
Die Hardware soll ziemlich mickrig sein: 256 MByte Speicher sollen für 200 Bücher reichen.
Warum genau ist das jetzt mickrig? Mehr als 200 Bücher wird doch auch der aktivste Redakteur nicht gleichzeitig lesen.
mfg
maestro
Speicher kostet heute kaum noch was. Wenn sie 1 oder 2 GB Flash reinsetzen würden, könnten sie das Ding immer noch problemlos für 400US$ verkaufen...
200 Bücher werden auch nur in den Speicher passen wenn die nicht noch Zeichnungen/Graphiken enthalten.
Gruß
Borlander
Wenn sie 1 oder 2 GB Flash reinsetzen würden
Durch den slot für eine SD-karte ist das im grunde fast schon egal.
mr.escape
Dann sollen sie eben wenigstens eine entsprechend große Karte beilegen. Das ist bei dem Preis nicht viel verlangt ;-)
Die Anzeigen (Auflösung) der elektronischen Geräte sind viel schlechter als auf Papier.
Mein Drucker druckt mit 600 dpi oder 1200 dpi und ein Monitor hat eventuell 75 oder 100 dpi. Wo soll jetzt der Sinn der elektronischen Bücher sein ?
Ich lese lieber von Papier als von einem LCD Monitor.
Wenn man nicht umblättern kann, will ich das nicht. Außerdem lieb ich mein Bücherregel. Ein Buch ist eben ein Buch und kein LCD. Da liest man dann ein paar Stunden und muss dann an die Steckdose?
In eBooks kommen auch keine LCDs zum Einsatz, sondern Techniken wie eInk. Die brauchen nur Energie beim "Umblättern" (d.h.: längere Akkulaufzeiten) und sollen auch bei Sonneneinfall besser lesbar sein...
eBooks haben typischerweise Auflösungen zwischen 150 und 200dpi, also deutlich über dem was man von normalen Computerbildschirmen kennt. Und das bei Graustufenwiedergabe, Dein Laserdrucker druckt nur mit 1Bit die 1200dpi ;-)
Mein Drucker druckt mit 600 dpi oder 1200 dpi
Das bedeutet lediglich, dass mit einer nominellen auflösung die farbkleckse positioniert werden können, aber nicht in der genannten größe. Vergleichbar mit "Ich kann millimetergenau 2cm große kleckse produzieren".
ein Monitor hat eventuell 75 oder 100 dpi.
Und el. papier etwa doppelt so viel. Bei einem normalen display wäre da schon längst eine lupe angesagt (wollte man tatsächlich einzelne pixel erkennen können ohne sich dabei die nase am schirm platt zu drücken)!
Ich lese lieber von Papier als von einem LCD Monitor.
El. papier ist echtem papier/druckbild sehr viel näher als einem LCD.
Unkritische technikgläubigkeit ist kacke aber nicht alles neue ist automatisch schlecht. Da die wenigstens so ein teil aus der nähe gesehen haben, sollte man sich mit vorschnellen urteilen nicht all zu sehr beeilen.
mr.escape
Naja, Bücher und Zeitschriften werden eh meist mit 300dpi gedruckt. Hat man nun ein 100dpi TFT und aktiviert Cleartype kommt man auch auf gefühlte 200dpi ;)
für 400 Dollar kann ich mir fast schon ein PDA mit 640x480 Auflösung leisten. Der kann dann auch MP3s abspielen, hat ein GPS Chip, und und und...
Davon mal abgesehen bin ich gespannt mit welchen Mitteln das kopieren verhindert werden soll. Wird es DRM haben? Wird man sich Bücher nur von Amazon aufspielen lassen können? Wir es ein Format geben, welches nur dieses Gerät verarbeiten kann?
Hi!
Ich sehe das ebenfalls so. Der preis ist zwar schon recht günstig (ältere Versuche in diese Richtung waren noch teurer), aber mal ernsthaft: ein US-Taschenbuch kostet ca. 8 - 10 USD (das sind zumindest die einfachen "nimm es überall hin mit"-Ausgaben, die ich von Amazon her kenne; ich habe einige dieser Bücher über Amazon.de gekauft, weil sie oft deutlich billiger sind, als die deutschen Übersetzungen.
Die Taschenbücher sind i.d.R. etwas kleiner und kompakter als unser typisches Taschbuch und damit zwar etwas dicker, als das Gerät, aber vom Format her kleiner. Zudem kann ich etwa 20 - 40 klassische Taschenbücher kaufen, bevor sich der Preis rechnet (ich sehe das Gerät NUR als Konkurrenz zu billigen Taschenbücher).
Ein Taschenbuch kann man biegen, die Seiten einknicken und beschreiben; es geht nicht kaputt, wenn es herumfliegt, mit Kaffee begossen wird oder gegen die nächste Wand fliegt. ;-)
Ich weiss nicht, ob sich da ein 400USD teureres starres "Klemmbrett" wirklich mithalten kann.
Bis dann
Andreas
ich sehe das Gerät NUR als Konkurrenz zu billigen Taschenbücher
Ich glaube, das ist etwas zu kurz gegriffen. Mit einem vernünftigen e-book (also allgemein gesprochen und nicht nur speziell dieses "Kindle"-ding) kann man riesige buch-äquivalente auf kleinstem raum bei niedrigem gewicht mit sich tragen (inkl. backup an einem anderen ort), die inhalte und eigene kommentare durchsuchen, bei entsprechender funkanbindung auf komplett neue inhalte zugreifen, eigene inhalte in ansprechender form mitführen und trotzdem fast wie ein buch nutzen. Das ist weniger als uber-taschenbuch als viel mehr für dokumentationen, lexika (wikipedia anyone?) und micro bibliothek mit maxi inhalt gedacht. Taschenbücher und MP3-schnickschnack sind da nur ein willkommener bonus.
Die teile werden von generation zu generation besser, sodass nicht mehr viele versuche nötig sind
mr.escape
ich finde ebooks eher für Wissentschaftliche Publikationen intressant, den da lass ich lieber mal technische Spielereien wie die Suche durchlaufen und man will doch manchmal noch nachschlagen an Orten bei den man keine Bibliothek mit sich führen kann. unterhaltungsliterature lese ich ja immer nur ein buch gleichzeitig, und nur ganz selten ein zweites mal, und auch wenn ich die ebooks selbst noch nie benutzt habe, aber ich glaube ich würde das papier vermissen beim lesen^^
Also gerade bei schweren Büchern wäre so ein eBook schon sehr nett. Nehmen mir einfach mal den aktuellen PC-Report als Beispiel. Durch das hohe Gewicht lässt sich das Buch IMO nicht mehr wirklich bequem im liegen lesen. Außer vielleicht man schaut aus wie Arnold Schwarzenegger und kann lesen ;-)
Gruß
bor
Hi!
Die schweren Bildbände (Hochglanz-Drucke) sehe ich weniger als Anwendung für elektronische Reader, da bei diesn Büchern, dass Buch selbst ein Teil des Erlebnisses beim lesen ist. Der Markt für Fachbücher ist sicherlich da, aber das ist kein Massenmarkt.
Bis dann
Andreas
ich finde so einen tragbaren ebook reader prinzipiell super. ob der jetzt "nur" 256mb speicher hat, ist erstmal nebensache.
die dinger hätten sich wahrscheinlich schon längst durchgesetzt, wenn sie nicht immer so ätzend teuer wären.
400 euro? da bekomme ich ein gutes, gebrauchtes thinkpad für. was soll das?
wenn so ein ding mal 50 oder 100 euro kostet, dann würde ich mir sowas auch direkt zulegen, aber alles darüber ist doch unrealistisch.
Ich denke, das wird man bestimmt auch bald für kleine(re)s Geld haben können (nicht nur bei Amazon).
Handys können doch über einen Laufzeitvertrag "subventioniert" werden.
Warum also nicht demnächst auch einen eBook Reader (eBR)?
Man schließt mit z. B. dem Verlag seiner Wahl ein Abo ab und kann die News, Publikationen etc. direkt auf seinem eBR lesen - ähnlich dem I-Net bzw. Teletext.
Wenn der eBR dann auch noch über eine Funk-Schnittstelle verfügt und an Hot-Spots "aufgeladen" werden kann, dann ist das doch genau das Richtige für bestimmte Zielgruppen - welche das auch immer sein mögen.
Ich brauche sowas (z. Zt.) jedenfalls nicht. Ich halte da lieber ein Buch oder eine Zeitung bzw. Zeitschrift in den Händen, egal wie dick. Auch wenn ich nicht Arni bin. ;-))
redred2x
Das Ergebnis wird sein: Digitale überteuerte Bücher, denn die Bücher muss man bei Amazon zusätzlich kaufen. Die Verlage sparen Druckkosten, die aber nicht an den Kunden weitergegeben werden. Und wenn das iDing kaputt oder leer ist, nützt einem eine schnelle Verfügbarkeit gar nichts. Und richtig Aua macht wohl ein Verlust des Selben.
Ich halte nichts davon, die Nachteile überwiegen deutlich.