Am Dienstag hat Nvidia die neue Treiber-Version 196.75 für seine Grafikkarten veröffentlicht. Kurz darauf gab es im Nvidia-Forum Horrormeldungen. Es wurde berichtet, dass sich Rechner nach Installation der neuen Treiberversion nach kurzer Laufzeit mit einem Bluescreen verabschieden.
Betroffen sind anscheinend Karten der Baureihe 9800. Ärgerlicherweise kommt es nicht nur zu einem Crash des Betriebssystems. Mehrere Betroffene haben berichtet, dass ihre Karte durch den Vorfall rettungslos geschrottet wurde. So wie es aussieht, funktioniert nach dem Treiber-Update die automatische Ventilator-Steuerung der Grafikkarte nicht mehr.
Nvidia hat sich in seinem Support-Forum bislang nur spärlich geäußert, dass man bald einen aktualisierten (reparierten) Treiber bereitstellen wird. Dass ein echtes Problem existiert zeigt wohl die Tatsache, dass Nvidia den 196.75er Treiber inzwischen nicht mehr zum Download anbietet.
Im Download-Bereich gibt es jetzt nur noch den älteren Treiber 196.21 vom 19. Januar 2010. Gegenüber Bright Side Of News teilte ein Nvidia PC-Manager mit, dass man die Berichte der betroffenen Nvidia-Kunden mitgekriegt habe und das Problem jetzt untersucht.
Bis dahin wird empfohlen, den 196.75er zu deinstallieren und den Vorgänger-Treiber zu verwenden.
Michael Nickles meint: Anzumerken ist, dass es sich beim 196.75er um einen WHQL-zertifizierten Treiber handelt. WHQL bedeutet, dass ein Hersteller seinen Treiber auch gemäß den Richtlinien von Microsoft auf Stabilität überprüft.
Der Treiber kriegt dann eine Signatur, die ihn bei der Installation als "sauber" klassifiziert, es gibt keinen Warnhinweis, dass er eventuell Probleme verursachen kann. Aktuell ist noch unklar, wie viele Nvidia-Kartenmodelle/Baureihen vom Problem betroffen sind. Was mich bei solchen Dinge immer ärgert ist, dass Hersteller bei solchen Problemen immer recht zäh reagieren.
Bislang findet sich auf der Nvidia-Startseite kein Hinweis auf das Problem. Und eine Eil-Pressemitteilung zur Sache gibt es natürlich ebenfalls nicht. Die Hersteller sollten doch eigentlich längst kapiert haben, dass sich solche Vorfälle schon lange nicht mehr unter den Teppich kehren lassen.
Und: dass Kunden es honorieren, wenn ein Hersteller in so einer Situation umgehend Klartext spricht. Unklar ist aktuell natürlich auch, ob und wie betroffene Nvidia-User mit durchgeschmorten Karten Ersatz kriegen.